-Kapitel 70-

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Wir waren mittlerweile im Hotel angekommen. Es war in unmittelbarer Nähe zu dem Hotel der Jungs. Beide Gebäude protzen nur so von Luxus. Meiner Meinung nach eindeutig zu viel des Guten. War das denn notwenig? Es reichte doch wohl vollkommen aus wenn es gemütlich eingerichtet war. Ohne Luxus. Sodass man sich wohlfühlte. Außerdem hielten sich die meisten von uns hier eh nur auf um zu schlafen und zu essen. Von daher einfach nur übertrieben.

Ein Vorteil war, dass jede Frau sein eigenes Zimmer hatte. Ich verstand mich zwar mit allen sehr gut und es waren auch alles herzensgute Frauen trotz alle dem benötigte ich meine Ruhe. Gerade in meiner Situation wo sich Gefühlslage und Laune im Sekundentakt änderte. Es wäre unnötig die anderen damit zu belästigen.

Ich lag endlich auf meinem Bett. Die Hände schützend und wärmend auf meinen Bauch gelegt und die Augen geschlossen. Einen Moment der Ruhe den ich so sehr genoss und unbedingt benötigte. Ich versuchte alles um mich herum auszublenden. Das einzige was zuhören war waren die Möwen die ich durch die offene Balkontür wahrnahm. Es war so entspannend und beruhigend. Das einzige was nun störte war das Geräusch was mein Handy von sich gab. Anfangs wollte ich es ignorieren. Es hätte sicher Zeit und war nicht all zu wichtig. Derjenige könnte warten. Nachdem es sich aber ein zweites meldete schlug ich gezwungenermaßen meine Augen auf. Langsam rollte ich mich zum Nachtschränkchen und schaute auf mein Handy.

Łuki 2 Nachrichten
'Kommst du zu mir rüber?'
'Ich vermisse dich'

Es zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen. Auch wenn ich mir nicht sicher war ob ich denn wirklich gehen sollte. Hatte er überhaupt Zeit? Hatten sie denn überhaupt kein Training? Durfte ich einfach so zu ihm? Adam hatte sicher was dagegen.

'Darf ich überhaupt kommen? Also ist das für die Trainer ok?'

Schrieb ich kurzer Hand. Ich war wirklich am zweifeln. Auch wenn ich erst vor wenigen Stunden mit Agata über die ganze Sache sprach. Der Zweifel war zurück gekehrt. Warum war ich nur so ein verdammter Skeptiker?

'Hasi was ist das für eine Frage. Ich hätte dir nicht geschrieben wenn ich nicht die Erlaubnis dafür bekommen hätte. Also kommst du?'

Hasi..seit wann nannte er mit bitte Hasi? Fragend runzelte ich die Stirn. Das war eindeutig neu für mich. Wir hatten uns noch nie Kosenamen gegeben. Ich war für ihn Ania und er war für mich Łukasz. Naja außer eben im Handy. Da war er Łuki. Aber auch nur da. Wenn er jedoch nun mit Hasi bekann konnte ich auch mit Łuki beginnen. Ich freute mich schon sehr auf sein Gesicht.

Das Hotel war ein halbes Schloss. Edler Stuck rote Teppiche goldene Verzierungen und hochwertige Möbel. Was jedoch dominierte waren die duzenden Koffer Taschen und Beutel mit dem roten Wappen und dem weißen Adler. Mindestens 4 paar Fußballschuhe standen vor jeden Hotelzimmer. Die Koffer mit den jeweiligen Rückennummern standem ebenfalls vor den Türen. Manche Zimmer wurden umfunktioniert zu Physiozimmern. In anderen waren etliche Klamotten der Natio und in wieder anderen Zimmern waren die Trainingsutensilien untergebracht. Es herrschte völliges Chaos. Auch noch 2 Stunden nachdem die Mannschaft angekommen war.

Ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung in welchem Zimmer Łukasz war. Von seinen Mannschaftskollegen war auch niemand zu sehen. Ich schaute mich hilflos auf dem Gang um und dachte über mein Vorgehen nach.

"Entschuldigung. Sie haben hier nichts zu suchen. Wie sind sie hier überhaupt hergekommen? Sie gehören nicht zur Mannschaft also ist der Zutritt verboten!" Ein Betreuer schaute mich tadelnd an. "Ich glaube schon dass ich hier was zu suchen habe. Ania Matuszek. Łukasz Piszczek ist mein Verlobter. Können sie mir bitte sagen in welchem Zimmer ich ihn finde?" Ich versuchte nett zu lächeln. Auch wenn er mich so anging. Er kannte mich ja noch nicht. "Oh Frau Matuszek.-" "Sagen Sie ruhig Ania" lächelte ich. "Oh ok. Ich bin Paweł einer der Zeugwarts" er hielt mir freundlich die Hand hin. Ich nahm diese an und fragte ihn nochmal. "Kannst du mir sagen in welchen Zimmer er ist?" Er kratzte sich am Hinterkopf. "Puh..nach den 2 Stunden kann ich dir noch nicht genau sagen welches Zimmer das ist. Und die Verteilungsliste hat jemand anders. Am besten schaust du auf die Koffer die vor den Türen stehen. Łukasz hat die 20. Das weißt du ja sicher" zwinkerte er und ließ mich stehen.

Nummer 9, 7, 3, 11, 1, 8 und 16. Kuba! Na dann war hier sicher auch Łukasz drin. Ich klopfte an die Tür und sekundenspäter wurde sie von Jakub aufgerissen. Er lächelte mich breit an. "Ah du willst bestimmt zu Łukasz. Der holt grad sein Gepäck. Er müsste aber gleich wiederkommen. Alles gut bei dir? Habt ihr die Reise gut überstanden?" Er zeigte auf meinen Bauch und lächelte. Grinsend nickte ich. "Jap ich geh davon aus. Es hat sich zumindest nicht gemeldet. Ein tiefenentspanntes Baby" lächelte ich. Jakub lachte. "Das ganze Gegenteil vom Vater" "Wer? Wer ist das Gegenteil von Vater? Łukasz war wieder da!

Ona i On (II)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt