-Kapitel 84-

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Ania P.O.V.

Ich öffnete schwerfällig meine Augen und kämpfte gegen die Helligkeit an. Heute Nacht hatte ich keinen Handschlag mehr getan. Ich war sofort in mein Bett verschwunden und wollte einfach nur noch schlafen. Ich wollte vergessen was passiert war. Vergessen was Łukasz zu mir sagte. Vergessen was ich in diesen Momenten alles fühlte. Es hatte so weh getan wie er mich ansah..wenn er mich überhaupt ansah. Noch schlimmer waren jedoch seine Worte gewesen die er mir an den Kopf warf. War es denn wirklich so falsch gewesen den beiden beistehen zu wollen? Ich hatte doch nun wirklich keinen schlechten Willen gehabt. Ich wollte helfen. Mehr nicht.

Ich hatte keine Ahnung wie spät es war. Es war mir völlig egal. Wenn ich den Flug verpassen würde dann wäre es eben so. Ich würde schon irgendwie nach Dortmund kommen. Wenn ich ehrlich war wollte ich gar nicht zusammen mit der Mannschaft zurückfliegen. Ich würde Łukasz über den Weg laufen. Da hatte ich keine Lust drauf. Einfach schon um Diskussionen zu vermeiden. Lieber blieb ich hier so lang liegen bis ich mir zu einhundert Prozent sicher war dass alle schon aus La Baule abgereist waren.

Das Fenster war auf. Die Sonnenstrahlen teilten sich im Fensterglas und die Möwen waren deutlich zu hören. Eigentlich ein perfekter Tag. Eigentlich. Wäre da nicht dieser Zwischenfall von dieser Nacht. So sehr ich es auch versuchte. Ich bekam die Worte einfach nicht aus meinem Kopf. Sie waren so fest eingebrannt dass ich nicht mal eine Sekunde an etwas anderes denken konnte. Ich verstand ihn einfach nicht. Ich konnte es nicht nachvollziehen warum er so zu mir war. So sehr ich es auch versuchte. Ich konnte mich einfach nicht in ihn hinein versetzten.

Es klopfte. Mein Kopf schnellte Richtung Tür. Ich blieb joch starr auf meinem Bett sitzen. War es denn schon so spät dass der Zimmerservice kam? Erneut klopfte es. Ich rutschte von meinem Bett uns zog mir im Gehen meinen Bademantel über mein Negligee. Ich legte meine Hand auf die Klinke und drückte diese nach unten. Kein Zimmerservice. Da hatte ich mich geirrt. Łukasz. Es stand doch wirklich Łukasz vor mir. Ich schloss meinen Bademantel und verschränkte meine Arme vor meinem Körper. "Ania! Was wenn jetzt jemand anderes vor der Tür gestanden hätte?" War das denn jetzt wirklich sein Ernst? Kam hier an und machte dort weiter wo er heute Nacht aufgehört hatte. Ich blies die Luft aus und lies ihn stehen. Darauf hatte ich nun wirklich keine Lust. Nicht nach dem was er heute Nacht zu mir sagte. "Ania..es. Es tut mir leid. ich wollte dir nicht so gegenübertreten." Ich hörte Schritte hinter mir und spürte schon wenig später seine Hand um meinem Handgelenk. Ich drehte mich zu ihm und entzog ihm mein Handgelenk hektisch. Er sollte mich nicht anfassen. Er breitete seine Arme nach mir aus und kam mir entgegen. "Guten Morgen erstmal" gequält lächelte er. Ich konnte dieses Lächeln einfach nicht erwidern. "Morgen." Ich ging noch einen weiteren Schritt zurück und verschränkte meine Arme erneut. "Darf ich dir einen Kuss geben?" Ich schob eine Haarsträhne hinter mein Ohr und schüttelte stumm mit dem Kopf. Von ihm geküsst werden wollte ich erst recht nicht. Ich konnte nach dieser Nacht nicht so tun als wenn nie etwas passiert wäre. Ich setzte mich auf einen der Sessel und blickte aus dem immer noch offenen Fenster. "Ich wollte mich wegen heute Nacht entschuldigen." Ich hatte immer noch meinen Kopf zum Fenster gerichtet beobachtete ihn jedoch aus dem Augenwinkel. Er hatte die Hände gefalten und starrte mich ununterbrochen an. Ich tat keine Anstalten ihm zu antworten. Ich sah keinen Sinn darin. Er sollte mir erst seine Beweggründe erläutern. "Ich weiß jetzt dass es falsch war so mit dir umzugehen." Schlimm genug dass er überhaupt so mit mir umgegangen war. "Kuba hat mir den Kopf gewaschen. Er hat mir klar gemacht dass ich totalen Mist verstapft habe. Ich weiß dass ich es nicht rückgängig machen kann auch wenn ich es zu gern tun würde. Es tut mir wirklich leid Ania!" Er kam auf mich zugelaufen und kniete sich vor mich. Er legte seine Hände auf meine Knie und sah mich bittend an. "Ania Bitte! Ich weiß doch dass es falsch war. Ich habe mich mal wieder wie ein Vollidiot verhalten. Ich war nur so enttäuscht nach dem Spiel dass ich mal wieder nicht nachgedacht habe was ich sage beziehungsweise mit wem ich rede. Es war so falsch. Ich wollte dich doch nun wirklich nicht verletzten." Er hatte ja irgendwie recht. Er wollte mich sicher nicht mit Absicht verletzten oder so mit mir umgehen. Ich wollte auch nicht allzu stur sein. Meine Sturheit hatte schon öfters einige Probleme bereitete. Das sollte nicht so bleiben. "Ach Łukasz.." Ich griff nach seinen Händen und seufzte. Łukasz blickte mir in die Augen. "Verzeihst du mir?"

Ona i On (II)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt