-Kapitel 51-

723 46 13
                                    

Ania P.O.V.

Stumm stand ich am Fenster meines Wohnzimmers. Ich blickte in dem Hinterhof umd versuchte meine Gedanken zu ordnen. Ich war völlig verwirrt. Alles hatte sich auf einmal überschlagen. Der Doktor fragte ich antwortete. Ob es nun die falsche Antwort war wusste ich nicht. Es war nun eben so. Ich hatte mich entschieden. Ich wusste nicht ob ich Łukasz davon erzählen sollte. Ob ich es überhaupt jemanden erzählen sollte. Wie ich auch überlegte. Niemand fiel mir ein mit dem ich meine Gedanken teilen konnte. Emy würde ausrasten. Ganz klar. Wenn Marco es wusste würde es nicht lange dauern da wusste auch Emy Bescheid und Erik...Erik war zu riskant. Entweder würde er sich verplappern oder Łukasz würde davon Wind bekommen und wieder eifersüchtig werden. Aber gab es noch einen Grund dazu? Waren wir überhaupt noch zusammen oder hatte ich mit meiner Entscheidung erneut alles kaputt gemacht? Ich war mir nicht sicher. Wir hatten kaum Kontakt. Wir sahen uns auf der Arbeit. Privat nicht. Seit gefühlten Ewigkeiten hatte er mich nicht mehr umarmt geschweige denn geküsst. Ich hatte auch keine Anstalten gemacht. Ich wusste nicht mit der Situation umzugehen. Es war einfach unendlich kompliziert.

Es klingelte. Instinktiv schaute ich auf meine Uhr. 18.33 Uhr. Ich war mir nicht sicher war mich erwartete. Weshalb ich vorsichtshalber auch erst nachfragte bevor ich den Summer betätigte. "Wer ist da?" "Ich bins. Łukasz" sofort stieg mein Puls. Ich merkte sofort wie mein Herz begann zu rasen. "Łukasz?" "Darf ich nach oben kommen? Wir müssen vielleicht mal miteinander reden." Sofort verkrampfte ich mich. Über was wollte er sprechen? War nicht bereits alles gesagt? "Ehm..ja. Komm hoch." Ich betätigte den Summer und wartete so lang bis ich ihm durch den Türspion erblickte.

Zögerlich öffnete ich die Tür. Łukasz hatte bereits seine Schuhe ausgezogen und wartete nur noch darauf dass ich ihm Einlass gewerte. "Hey." Ganz unsicher schaute ich ihn an. Er lächelte leicht und nahm mich tatsächlich in den Arm. Anfangs war ich überrumpelt da ich keinesfalls damit rechnete jedoch konnte ich nach einigen Sekunden einfach den Moment genießen und loslassen. Einfach mal für diese Zeit in der ich in Łukasz' Armen war alles um mich herum vergessen. Ich merkte sofort wie sehr ich doch seine Nähe vermisst hatte. Wie sehr ich es liebte ihn bei mir zu haben und ihm nah zu sein. Es tat gut. Es war Balsam für die Seele. Eindeutig.

Wir saßen nun gemeinsam auf der Couch. Er hatte seinen Arm um mich gelegt und hielt mit der anderen Hand die meine fest. Es war still. Niemand hatte bis jetzt etwas gesagt. Wir hatten nur die Nähe des anderen genossen. Und trotz dem interessierte es mich brennend über was er mit mir sprechen wollte.

"Ich störe ja nur sehr ungern diesen Moment aber du wolltest mit mir sprechen?" Er atmete tief durch und begann dann zu nicken. "Ich..ich habe nachgedacht. Ich denke dass es keinen Sinn macht dagegen anzukämpfen. Du hast deine entschgetroffen und da werde ich das wohl oder übel akzeptieren. Ich liebe dich doch. Und will auch nicht so eine angespannte Atmosphäre zwischen uns. Verstehst du?" Stumm nickte ich. Er strich mir sanft über die Wange und nahm anschließend mein Gesicht in seine Hände. "Wir schaffen das. Ania. Wir haben schon so viel durchgestanden. Ich werde bei dir sein." Ich konnte das nicht glauben. Hatte er es nun wirklich ausgesprochen? Waren das wirklich seine Worte gewesen? Ich konnte das gar nicht so richtig verarbeiten. Das was ich mir immer gewünscht hatte war nun Realität. "Ich..ich." er unterbrach mich mit einem kurzen Kuss. "Łukasz. Ich muss dir etwas sagen." Aufmerksam betrachtete er mich. Er beobachtete mich genau um jede einzelne Mimik und Reaktion sehen zu können. "Ich war heute bei meinem Arzt. Ich..ich habe mich entschieden. Nächste Woche Freitag. Zehn Uhr bin ich dran." Kurz schaute er zu Boden. Nickte jedoch und zwang sich zu einem müden lächeln. Es machte ihm allen Ehren dass er mir wirklich bestand. Das er meine Entscheidung endlich akzeptierte und mir half alles zu verarbeiten auch wenn ich genau wusste dass es für ihn mindestens genau so schwer war wie für mich. "Wir schaffen das schon Kochanie. Wir sind gemeinsam stark. Wir werden uns beistehen." Er strich mir erneut über die Wange und gab mit einen zärtlichen Kuss. "Ich bin dir so dankbar Łukasz. Du bist das beste was mir je passiert ist." Leise rann eine Träne über meine Wange. Er wischte diese sofort weg und zog mich fest an sich. "Wir schaffen das" wiederholte er und verteilte immer wieder leichte Küsse auf meinem Haar. Es beruhigte mich. Er beruhigte mich. Er gab mir das was mir kein anderer Mann gebem könnte. Er schenkte mir soviel Liebe Wärme und Geborgenheit dass es für mehrere Personen gleichzeitig reichte. Łukasz war der Mann der wie für mich geschaffen war. "Ich liebe dich. Łukasz!"

Ona i On (II)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt