-Kapitel 37-

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Łukasz P.O.V.

Die Musik dröhnte in meinen Ohren. Wir waren gerade mal eine gute Stunde hier. Meine Lust war aber jetzt schon knapp über dem Nullpunkt. Party machen war noch nie mein Fall gewesen. Viel lieber wäre ich jetzt bei Ania. Was sie wohl gerade machten? Sicherlich war sie schon eine Zeit bei Emy und den anderen Mädels. Ihr ging es sicherlich besser als mir. Über was sie wohl gerade sprachen? Sicherlich ging es eh um uns Männer. Das war sicherlich eines der Standartthemen. Dann ging es sicher noch um die Kinder und die neuesten Schlagzeilen. Typisch Frau eben.

Ich fragte mich ernsthaft ob ich der einzige war der hier nicht tanzte. Gerade lief dieses neue Lied von Aubas Bruder. Keine Ahnung wie es hieß. Ich kannte es. Es lief schließlich in unserer Kabine rauf und runter. Vor dem Training gefühlte 10 mal. Das gleiche nach dem Training..vor und nach dem Spiel. Trotz alle dem verstand ich immer nur 'Aubameyang'. Man brauchte sich nicht wundern. Auba und Marco gingen zu diesem Lied voll ab. Ich konnte es nicht ganz verstehen. Es war nicht mein Geschmack. Da aber der Besitzer dieses Schuppens ebenfalls im Video mitspielte war es klar dass es auch hier gespielt wurde. Da musste ich es mir wohl oder übel auch anhören.

"Warum tanzt du denn nicht?" Marco kam zu mir und versuchte mich irgendwie in Stimmung zu bringen. "Ist nicht so meine Musik" ich versuchte gegen die viel zu laute Musik anzukämpfen. Es brachte nichts. Ich musste wie ein verrückter Marco anschreien. Anders ging es einfach nicht. "Du kannst doch auch Musikwünsche abgeben. Was willst du denn hören?" Ich wank nur ab und wendete mich dann meinem Wasserglas zu. Ich war nicht daran interessiert Alkohol zu trinken. Das letzte mal endete dies im Desaster. Nochmal musste ich das sicher nicht haben. "Nicht mal Alkohol trinkst du. Mensch Łukasz. Hab doch mal ein bisschen Spaß." Gleichgültig zuckte ich mit den Schultern. "Hab keine Lust auf Alkohol. Kannst du dich an letztes mal erinnern?" Er wusste genau worauf ich hinaus wollte. Einsehend nickte er. "Das muss wirklich nicht sein. Aber scheiß auf Alkohol. Man kann auch ohne sehr viel Spaß haben. Guck Auba an." Er zeigte vielsagend in seine Richtung. Sein Lied lief jetzt schon zum dritten mal. Er ging immer wieder dazu ab. "Wenn mein Lied laufen würde ginge ich bestimmt auch so ab. Aber leider hab ich keinen Bruder der Musiker ist." Marco grinste. "Du musst aber zugeben dass das Lied richtig gut ist." Skeptisch sah ich ihn an. "Ist ehrlich gesagt nicht so mein Geschmack." Ich fuhr mir durchs Haar uns steckte dann meine Hände in die Hosentasche. Ich hatte es satt. Ich wollte nach Hause..zu Ania. Sicherlich nicht hier zwischen diesen ganzen wild tanzenden Menschen wie ein Miesepeter stehen. Sonst würde ich wieder als launisch dargestellt werden. Brauchte ich nicht unbedingt.

Je "später" es wurde desto lauter wurde die Musik. Die Menschen feierten ausgelassener und so wie ich das beurteilen konnte floss auch der Alkohol in immer größeren Mengen. Ich war noch vollkommen nüchtern. Die anderen Jungs nahmen sich auch zurück. Thomas wäre alles andere als begeistert wenn dies nicht der Fall wäre. Wir waren schon sehr vorbildlich. Wenigstens war ich nicht mehr allein. Marcel und ich saßen inzwischen in einer der hintersten Ecken. Hier war auch die Lautstärke nicht so krass wie auf der Tanzfläche. Gott sei dank. Hier konnte man sich perfekt unterhalten.

"Alles gut bei dir und Ania?" Sofort zauberte der Gedanke an Ania mir ein Lächeln auf die Lippen. Auch wenn wir noch nicht lang auseinander waren vermisste ich sie jetzt schon. Ich wollte viel lieber bei ihr sein. Von mir aus auch mit bei den Mädels. Hauptsache in ihrer Nähe. "Oh ja. Bei uns ist alles super. Ich genieße jede Sekunde in ihrer Nähe. Ich merke erst jetzt wie sehr ich sie doch das ganze Jahr über vermisst habe. Ich weiß gar nicht wie ich das ausgehalten habe. Es ist ja so schon fast Horror wenn wir uns einen Tag oder mal ein paar Stunden nicht sehen. Ich bin froh dass ich ihr noch eine zweite Chance gegeben habe." Marcel lächelte. Fast schon Erleichterung konnte man in sein Blick sehen. "Und wie geht es jetzt bei euch weiter?" Kurz überlegte ich. "Auf was willst du hinaus?" Er hob kurz die Schultern. "Naja..ich weiß ja nicht wie eure Zukunft aussieht. Aber hast du vielleicht schon an eine Schwangerschaft oder eine Verlobung gedacht." Es war mir klar dass er genau darauf hinaus wollte. Er war schon verheiratet. Vor Jenny hatte er eine ganz komische an seiner Seite gehabt. Da passte Jenny schon um einiges besser an seine Seite. "Naja ich denke für eine Verlobung ist es noch etwas zu früh denkst du nicht? Wir sind jetzt gerade mal knapp vier Wochen wieder ein Paar." "Davor wart ihr aber auch schon zusammen." Trotzdem konnte man das nicht vergleichen. "Naja..trotzdem. Man verändert sich doch auch. Wir müssen erst wieder richtig als Team agieren..dann kann ich eine mögliche Verlobung in Erwegung ziehen." Marcel nickte. "Und eine Schwangerschaft von Ania." Darüber wollte ich erst recht nicht nachdenken. "Zur Zeit überhaupt kein Interesse daran. Das kann ruhig noch ein paar Jahre warten. Aber jetzt auf keinen Fall. Das wird auch nicht passieren. Wir passen doch auf. Ania nimmt die Pille. Da kann nichts passieren." Dabei war ich mir mehr als sicher. So wie es jetzt war sollte es bleiben. Es war perfekt. "Naja..ich rufe dann mal Ania an. Vielleicht kann sie mich schon abholen und wir können nach Hause fahren. Das hier ist nicht so mein Ding. Aber das weißt du ja." Schmunzelnd nickte er. "Wir sehen uns." Kurz nachdem ich mit ihm eingeschlagen hatte schnappte ich meine Jacke uns zog mein Handy aus der Hosentasche. Ich wählte Anias Nummer und verließ endlich das Gebäude.

Ona i On (II)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt