-Kapitel 35-

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Einige Wochen waren vergangen. Łukasz und ich waren glücklicher denn je. Wir konnten kaum ohne einander. Entweder schliefen wir bei ihm oder bei mir. Nie getrennt. Auch so versuchten wir jede freie Minute zusammen zuverbringen. Verbrachten alle Pausen gemeinsam und besuchten uns auch so ab und an entweder bei mir im Büro oder bei ihm am Platz. Je nachdem wer gerade Zeit hatte. Und heute? Heute würden wir ausnahmsweise mal nicht den Feierabend zusammen verbringen. Die Jungs wollten unbedingt dass ich Łukasz für ihren Männerabend frei gab. Was sie genau machen wollten wusste ich nicht. Wahrscheinlich in irgendeinen Club gehen. Sicherlich der auf denen Marco und Auba richtig scharf waren. Sie hatten ja auch die Idee für diesen Abend. Łukasz war nicht begeistert. Klar. Er war noch nie der Partymensch gewesen. Er liebte es eher gemütlich zu Hause zu sitzen und dort Zeit mit den Lieben zu verbringen. Diesmal ging es aber nicht nach ihm. Die Jungs hatten solang gedrängt bis er widerwillig zustimmte. Und ich? Ich hatte mich mit Emy verabredet. Nach meinem Wissen würden auch noch Lisa und Jenny kommen. Und wenn Jenny kam würde diese sicherlich auch noch Simone und Tugba mitbringen. Von mir aus. Ich hatte damit kein Problem. Ich mochte die Mädels.

Immer aggressiver werdend suchte ich wie eine verrückte einen Parkplatz. Warum verdammt war das in dieser Gegend so schwer? Nachdem Emy und Marco mit Charlie umgezogen war wurde das Parkplatzsuchen zur Katastrophe. Man musste wirklich seine Runden drehen und hoffen dass jemand wegfuhr. An den Straßenrand konnte man sich hier sicher nicht stellen. Der Spiegel wäre sicherlich schon nach kurzer Zeit ab. Łukasz würde mich umbringen wenn seinem Audi etwas zustoßen würde. Männer und ihre Autos. Schlimm.

Entnervt knallte ich die Autotür zu. Ich musste jetzt noch etwas laufen weil ich einfach keinen Parkplatz in unmittelbarer Nähe gefunden hatte. Naja..frische Luft zum nachdenken schadete ja nicht. Vielleicht brauchte ich diese mal. Einfach mal alles Revue passieren lassen was in den letzten Wochen passiert war. Irgendwie war es ja schon krass. Dieser Sinneswandel von Łukasz hat uns um einiges weitergeholfen. Es war die vollkommen richtige Entscheidung eine weitere Beziehung mit ihm einzugehen. Ich bereute keine Minute. Keine einzige. Ich liebte es einfach in seiner Nähe zu sein. Seine Liebe zu spüren und einfach zu wissen dass er zu mir gehörte. Es war das unbeschreiblichste und noch dazu unbezahlbarste Gefühl der Welt. Was mir aber auch Gedanken machte war dass ich schon zwei Wochen über war. Anfangs dachte ich dass es einfach mal etwas später kommt.. aber zwei Wochen? Das war wirklich etwas zu viel des Guten. Wenn das wirklich eintreten würde was ich je länger meine Regel ausblieb immer mehr vermutete würde dies so einiges durcheinander wirbeln. Ich wusste nicht mal ob ich das jetzt schon wollte. Ob Łukasz und ich dafür schon bereit waren. Ob es in unser jetziges Leben hineinpasste. Aber vielleicht sollte ich mir erst darüber Gedanken machen wenn ich wirklich die Gewissheit hatte. Trotzdem müsste ich vom schlimmsten ausgehen. Das hieß. Kein Alkohol. Kein Kaffee.

Ich musste mehrmals klingeln. Anscheinend quasselten die Mädels wieder so laut durcheinander dass es nicht zu hören war. Nach weiteren klingeln rief ich bei Emy an. Als dies auch nichts brachte ging ich einfach ums Haus herum in dem Garten. An der Terrassentür würden sie mich schon hören beziehungsweise sehen.

Wie vermutet waren die Mädels schon kräftig am trinken. Ausgeschlossen Emy. Die Zwillinge waren kurz vor der Geburt. Sie musste also noch auf alkoholfreie Getränke zurückgreifen. Lisa war dafür schon wieder ganz gut dabei. Roman musste heute anscheinend auf den kleinen Leo aufpassen. Sicherlich gabs da aber keine Probleme.

"Ania? Was machst du denn hier?" Emy lachte laut als sie mir die Glastür öffnete. "Ich habe geklingelt und dich angerufen. Da das aber nichts gebracht hat war das die letzten Chance" grinste ich und betrat nun endlich das Wohnzimmer. Schnell begrüßte ich alle und ließ mich dann auf das bequeme Sofa fallen. "Wo ist denn Charlie?" Fragend schaute ich zu Emy. "Ach..sie wollte mal wieder zu Marcos Eltern. Gott sei Dank. Bei der Lautstärke hatte die kleine eh nicht schlafen können." Zustimmend nickte ich und lehnte mich dann schnaufend an die Lehne. "Und Ania? Prosseco?" Dankend schüttelte ich den Kopf. "Wein?" Erneut lehnte ich dankend ab. "Sekt? Ich hab auch Hugo." Erneut schüttelte ich den Kopf und griff zur Wasserflasche. "Warum willst du denn nichts trinken?" Die Mädels schauten mich verblüfft an. Wahrscheinlich sahen sie mich noch im Mint wie ich einen Wodka nach den anderen runterkippte. Ich wollte nicht unbedingt mit dem Thema Schwangerschaft anfangen weshalb ich es einfach auf das Autofahren schob. "Ich bin mit dem Auto. Ich will heil Zuhause ankommen. Da kann ich mich nicht unbedingt mit Alkohol zukippen." Einige blickten mich skeptisch an. "Willst du einen Kaffee? Du scheinst echt kaputt zu sein." Jetzt fing Emy auch noch mit dem Kaffee an. In irgendeiner Frauenzeitschrift hatte ich mal gelesen dass der hohe Koffeinanteil im Kaffee ganz uns gar nicht gut für das heranwachsende Baby wäre. Da verzichtete ich lieber ebenfalls darauf. "Erst kein Alkohol...jetzt keinen Kaffee. Ania ich bitte dich" Jenny sah mich immer noch skeptisch an. Ich zuckte nur gespielt unwissend mit den Schultern. "Wie schon gesagt ich bin mit dem Auto." Tugba zog die Augenbraue nach oben. "Sicher dass es nicht an etwas anderen liegt?" Gespielt fragend schaute ich in die Gesichter der Mädels. Es war inzwischen ganz ruhig geworden. Alle hatten mich fixiert und warteten auf eine Antwort meinerseits. "Kann es vielleicht daran liegen dass du schwanger bist?" Jetzt musste ich wohl doch Rede und Antwort stehen.

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Ona i On (II)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt