-Kapitel 25-

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Łukasz P.O.V.

Mein erstes Mannschaftstraining seit langem stand an..es war auch das erste Training der Jungs nach ihrer Rückkehr aus Porto. Ich hoffte dass ich endlich mal wieder die Chance bekam mein können zu zeigen. Matze wegzudrängen und endlich wieder regelmäßig spielen zu können. Es war schwer..das wusste ich. Es war mir auch mehr als bewusst dass es meine Schuld war dass ich meinen Stammplatz an ihn verloren hatte. Die Sache mit Ania hatte mich zu sehr abgelenkt sodass ich völlig das wesentliche vergessen hatte. Die Jungs schienen sich zu freuen dass ich wieder mit dabei war. Natürlich wussten sie wie es mir die ganze erging. Sie wussten wie ich zu Rehabilitationen stand und dass ich Einzeltraining hasste. Ich hatte ihnen nie von meinen Problemen erzählt..naja Marco wusste davon. Da war er aber auch wirklich der einzige.

Kurz vor knapp betraten dann auch Marco und Erik die Kabine. Umziehen mussten sie sich Gott sei dank nicht. Obwohl wir eigentlich los mussten pflanzten sich fast alle nochmal gemütlich auf die Bänke. Ich wusste nicht was das sollte. "Entspann dich doch Piszczu! Wir haben noch ein bisschen" rief Mats mir zu. Seufzend ließ ich mich also auch auf die Bank fallen. Stumm verfolgte ich die Gespräche. Es war das übliche. Frauen Kinder Familie. Nichts besonderes mehr.

"Habt ihr heute schon Ania gesehen. Mensch sieht sie gut aus." Sofort schellte mein Kopf zu Erik. Das hatte ich mir doch gerade nur eingebildet. Sowas aus seinem Mund? Neven neben mir schalltete sich nun mit ein. "Was war den so besonders? Ich hab sie heute noch nicht gehen." Spätestens jetzt hatten alle Eriks Aufmerksamkeit. "Naja..Rock eben. Schicke Bluse. Blazer.." Neven zuckte nur mit den Schultern. "So wie immer. Ist nichts neues!" Er wendete sich wieder seinem Handy zu. Ich musste ehrlich sein. Mir gefiel es gar nicht wie er da gerade von Ania sprach...ganz und gar nicht. Was sollte dass denn jetzt von Erik?" Er grinste immer wieder und tauschte immer wieder Blicke mit Marco aus. Dieser hatte mich schon die ganze Zeit beobachtet sodass mir die ganze Sache ziemlich suspekt vorkam. Ich weiß nicht warum..aber irgendwas war hier gerade gewaltig faul.

"Kommst du Łukasz?" Marco war der letzte der in der Kabine stand. Er war kurz davor den Raum zu verlassen hatte sich jedoch noch ein letztes mal zu mir umgedreht. "Eh..ja..warte kurz. Ich brauch noch die Handschuhe. Völlig aufgewühlt wühlte ich in meiner Tasche nach den blauen Handschuhen. Einen hatte ich schon. Der andere war spurlos verschwunden. "Was suchst du denn" ich ging gar nicht darauf ein..meine Handschuhe waren in dem Fall wichtiger. "Łukasz? Ich rede mit dir!" Letztendlich drehte ich mich jetzt doch zu Marco und starrte ihn an. "Was du suchst?" Stumm hob ich den einen Handschuh nach oben und wendete mich wieder meine Tasche zu. "Guck mal unter die Bank." Ich wendete meinen Blick von der Tasche ab und ließ meinen Blick zu meinen Schuhen unter die Bank gleiten. Tatsache. Da lag er. Schnell hob ich diesen auf und lief dann zu Marco um mit in Richtung Platz zu gehen. "Sag mal..du bist ganz schön durcheinander." Stumm lief ich neben ihm her und wollte erneut nicht auf ihn eingehen. "Mensch Łukasz! Was ist denn los mit dir?" Laut ausatmend wendete ich meinen Blick zu Marco. "Das könnte ich euch auch fragen." Schulterzuckend und fragend sah er mich an. "Was war das vorhin?" Immer noch verwirrt blickte er zu mir. "Was meinst du?" Ich richtete meinen Blick wieder nach vorn. "Erik? Ich glaube du weißt das ganz genau!" Sie sollten einfach mit der Sprache herausrücken. Ich hasste diese Geheimnistuerei. "Ich hab keine Ahnung. Das war doch nur eine Feststellung dass Ania heute gut aussieht mehr nicht. Ist da denn schlimm wenn Erik das sagt?" Anschauen tat ich ihn nicht. Das wollte ich auch nicht. Trotzdem meinte ich ein grinsen herausgehört zu haben. "Nein nein..warum sollte das denn ein Problem sein? Ich hab ja nichts mehr mit ihr zu tun..alles gut!" Es war gelogen. Es war mir bewusst dass es mich störte. Ich fande es ganz und gar nicht gut was er da sagte. Er sollte sich gefälligst von ihr fernhalten. Sie gehörte ihm nicht. Das sollte er gefälligst in sein Kopf rein bekommen. "Na dann ist das doch auch kein Problem wenn der Erik von Ania schwärmt und sagt dass sie hübsch ist." Darauf ging ich ganz sicher nicht ein. Ich wollte ganz sicher nicht riskieren dass er noch irgendwas in meine Antwort hineininterpretierte.

Das Training war anstrengend. Die Wochen der Rehabilitation waren eindeutig nicht so hart gewesen wie das Training in der Mannschaft. Ich war so verwundert dass diese paar Wochen so an meiner Ausdauer nagten. Ich war fix und fertig und ehrlich gesagt ziemlich froh darüber dass es jetzt auch vorbei war. Ich wollte einfach nur noch weg. Nach Hause. Ins Bett. Weg von diesem Gelaber über Ania. Weg von Erik. Weg von den Gefühlen die gerade in mir aufkamen.

Ona i On (II)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt