-Kapitel 60-

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Ania P.O.V.

Langsam fuhr ich auf das Staunende auf. Wilkommen im Ruhrgebiet dachte ich mir nur.

Ich stützte augenverdrehend meinen Kopf ab und blickte nach vorn

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Ich stützte augenverdrehend meinen Kopf ab und blickte nach vorn. Ich hatte keine Informationen wie lang der Stau war und wie lang es dauern würde. Ein gutes Gefühl hatte ich aber allemal nicht. Vor und hinter mir stand alles still. Nicht ein Auto regte sich. Das hieß eindeutig nichts gutes. Stumm lauschte ich dem Radio und versuchte mich so etwas zu entspannen. Die Fahrt von Berlin nach Dortmund dauerte ungefähr 5 Stunden. Bis jetzt hatte ich noch keine Pause gemacht. Also war ich auch nicht mehr ganz auf der Höhe. Trotzdem wollte ich nur noch nach Hause. Ich schaute aus dem Fenster Richtung Himmel. Ein Flugzeug war zu sehen. Natürlich war nicht klar ob das die Mannschaft war..trotzdem musste ich sofort an Łukasz denken. So einen schönen Abend wie gestern hatten wir schon lang nicht mehr gehabt. Alles lief reibungslos ab..es gab ausnahmsweise keine Probleme. So wie vor dem ganzen Stress. Bald würde er ein Ende haben. Da war ich mir sicher..sehr sicher sogar. Der Stress war nicht gut für Łukasz und mich. Unsere Beziehung hatte gelitten. Das sie überhaupt noch bestand grenzte schon fast an ein Wunder...nach dem was alles passierte. Ich konnte das manchmal einfach nicht glauben. Jedes andere Paar wäre wahrscheinlich auseinander gegangen. Sie hätten sich in Hass und Groll getrennt und der nächste Rosenkrieg hätte begonnen. Bei Łukasz und mir war das anders. Gott sei Dank!

Ich stand mittlerweile eine dreiviertel Stunde. Von weither hörte ich Sirenen. Anfangs war ich nicht ganz sicher ob ich mich nicht verhört hatte.Als dass jedoch die Autos vor und hintermir die Rettungsgasse bildeten war es dann klar dass das hier noch etwas dauern könnte. Ich fuhr weiter nach links und blickte dem Krankenwagen hinterher. Nach einigen Minuten folgte der nächste. Ich hatte kein gutes Gefühl.. da musste etwas schlimmes passiert sein.

Ich hatte meinen Blick inzwischen auf mein Handy gerichtet. Ich wollte Łukasz schrieben und fragen ob sie denn schon gelandet waren. Gott dank schrieb er schnell. Ich antwortete dass ich in einem riesen Stau steckte. Ich brauchte nicht lang warten da erhielt ich einen Anruf von ihm.

Ania:"Hallo!"
Łukasz:"Na? Wie lang stehst du denn schon?"
Ania:"Kapp eine Stunde. Das muss irgendwas schlimmes passiert sein. Schon zwei Krankenwagen sind an mir vorbei gefahren.."
Łukasz:"Oha..wo bist du denn?"
Ania:"Kurz vor.."
Ich stockte. Erst wollte ich mich aufregen dass es immer noch Idioten gab die sich vorbei drängelten. Als ich dann jedoch realisierte dass das kein normaler schwarzer PKW war stockte mir der Atem.
Łukasz:"Ania?"
Ania:"..."
Łukasz:"Ania? Bist du noch dran?"
Ania:"Eh..ja. tut mir leid. Ich musste mich nur gerade sammeln"
Łukasz:"Was ist den passiert? Geht es dir nicht gut?"
Ania:"Doch doch..nur..hier ist gerade ein Leichenwagen an mir vorbei gefahren."
Łukasz:"Bleib ruhig ja..reg dich bitte nicht auf."
Ania:"Aber..da sind Menschen gestorben."
Łukasz:" du kennst doch die Umstände nicht..vielleicht nur vorsorglich. Wo bist du denn?"
Ania:"Vor Hamm. Machen die das denn vorsorglich?"
Łukasz:" Ich weiß es nicht! Aber bitte konzentriere dich trotzdem. Nicht dass dir auch noch was passiert ja? Ich bin noch bei Marco. Sag bitte Bescheid wenn du sicher Zuhause angekommen bist. Ich fahre dann sofort zu dir."
Ania:"Ich schaffe das schon..irgendwie. Sag Marco liebe Grüße von mir ja?"
Łukasz:" Werde ich Kochanie. Beruhig dich bitte. Bis dann. Ich liebe dich Ania."
Ania:"Ich liebe dich auch. Danke Łukasz."
Łukasz:" Das ist selbstverständlich. Pass auf dich auf."

Ich schloss die Augen. Musste mich kurz sammeln. Das da wahrscheinlich unschuldige Menschen starben brachte mich völlig aus der Fassung. Nur weil wieder gedrängelt werden musste. Ich krampfte mich an das Lenkrad und blickte starr nach vorn. Der Verkehr begann stockend weiter zu laufen. Der Gedanke daran dass ich nun an der Unfallstelle vorbei fahren würde machte mich nervös. Von weitem sah ich bereits dass alle Autos nach links abbogen das hieß dass da noch gar nichts beseitigt war. Wir mussten auf die andere Fahrspuhr. Ich nahm mir einfach vor nicht zum Geschehen zu schauen. Das würde mir sicherlich nicht helfen. Ich wusste dass es dort Tode gab. Mit eigenen Augen es sehen zu müssen war nicht hilfreich. Es öffnete mir die Augen wie schnell es doch vorbei sein konnte. Das Unschuldige einfach so starben mussten war schlimm. Es änderte einige meiner Ansichten.

Ona i On (II)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt