Łukasz P.O.V.
Das konnte doch nicht wahr sein. Ich konnte doch nicht wirklich mit ihr geschlafen haben! Das ging einfach nicht. Warum war ich denn bitte diesen Schritt gegangen? Im nüchternen Zustand hatte ich noch nicht mal das Interesse mit ihr zu sprechen und nun gleich Sex?! Das war doch absurd. Warum hatte ich mich denn überhaupt darauf eingelassen? Hatte sie mich denn so verführt dass ich gar nicht ablehnen konnte? Sie hatte das schamlos ausgenutzt. Wann war ich schonmal am Alkohol trinken? Und gestern hatte ich wirklich sehr viel getrunken und dann das! Immer wieder griff ich mir an den Kopf. Immer wieder konnte ich einfach nicht begreifen wie ich das zulassen konnte. Krampfhaft versuchte ich mich zu erinnern. Die Party war völlig weg. Ich hatte keine Ahnung mehr was dort passiert war. Mein Gedächtnis setzte erst wieder ein als ich sie an die Haustür gedrückt hatte..sie fordernd küsste. Das war alles so unreal. Das durfte einfach nicht passiert sein. Ich sah sie immer wieder vor mir. Die ganze Nacht spielte sich erneut in meinem Kopf ab. Ob ich es wollte oder nicht. Ich konnte es einfach nicht verbannen. Es war wie eingebrannt...nicht zu beseitigen.
Sturmklingeln brachte mich zum aufstehen. Ich lag immer noch im Bett und döhste vor mich hin. Ich wollte nichts tun. Mich so wenig wie möglich bewegen und die Kopfschmerzen endlich enden lassen.
Mit einem Kater vom feinsten öffnete ich die Haustür und blickte in das wütende Gesicht von Marco. Was wollte er denn jetzt hier? "Du bist so ein Idiot! Was sollte das? Nutzt du das eiskalt aus? Was ist in dich gefahren? Du kannst sie doch nicht einfach abschleppen und sie am nächsten Tag fallen lassen? Was ist in dich gefahren?" Marco schupste mich in den Flur und knallte unsanft die Tür hinter sich zu. "Du bist so ein Idiot!" Wiederholte er sich und drückte mich weiter in mein Wohnzimmer. "Beruhig dich doch mal. Und schrei hier nicht so rum. Ich habe üble Kopfschmerzen." Gleichgültig zuckte er mit den Schultern. "Weißt du wie scheiß egal mir das gerade ist! Weißt du denn nicht wie sehr du sie damit verletzt? Sie ist mit den Nerven am Ende. Sie ist fix und fertig. Am Boden zerstört!" Das war doch nicht sein ernst! Wollte er mir das ganze jetzt in die Schuhe schieben? Ich sollte an allem Schuld sein? Was konnte ich dafür dass Ania sich nicht im Griff hatte. "Sie hat mich doch verführt! Was kann ich dafür wenn die sich nicht unter Kontrolle hat" sofort erhob er seinen Zeigefinger. "Nana verdreh jetzt ja nicht die Tatsachen Piszczek!" Was wollte er denm jetzt von mir. "Tue ich nicht. Wenn ich schon so nicht mit ihr reden möchte schlepp ich sie auch ganz sicher nicht ab. Das würde nicht zusammen passen." "Aber denkst du vielleicht auch daran dass du betrunken warst? Du hast dir einen Wodka nach dem anderen hintergekippt. Du wusstest nicht was du tust!" Ungläubig sah ich ihn. "Du kannst mir ruhig glauben. Und ich schwöre dir..wenn du das nicht mit ihr klärst tanzen Emy und ich hier gemeinsam an. Dann wird es aber sicher ungemütlich!" Ich wank nur ab. "Hömma! Ich würde es mir wirklich überlegen!" Es war doch wohl meine Sache ob ich mich entschuldigen würde oder nicht. "Dann soll Emely herkommen. Bemüttert Ania von mir aus! Mir ist das egal. Wäre sie nicht abgehauen wären wir nicht an diesem Punkt. Dann gäbe es keine Probleme. Alles wäre gut und jeder wäre glücklich. Aber nein. Sie hat nur an sich gedacht. Ich war ihr scheißegal. Da brauch sie jetzt auch nicht rumheulen!" Marco sah mich entgeistert an. "Du bist so egoistisch." Ungläubig zeigte ich auf mich. "Ach ich bin egoistisch? Habe damals ich nur an mich gedacht oder sie? Bin ich gegangen oder sie? Komm mir ja nicht mit egoistisch. So läuft das nicht!" Mit zusammengekniffenen Augen schüttelte er den Kopf. "Was ist nur aus dir geworden? Ich dachte du liebst sie? Sollte man nicht mal über seinen eigenen Schatten springen? Schonmal was davon gehört dass der klügere nachgibt? Denkst du Ania war glücklich als sie dich mit Justyna gesehen hat? Das war doch alles ein schleichender Prozess. Das kam doch nicht von heute auf morgen. Wenn du nicht gewesen wärst wäre sie schon viel früher gegangen. Das meine ich mit egoistisch. Du hast nur an dich gedacht! Beschwer dich ja nicht nochmal über sie. Du bist keinen scheißdreck besser" enttäuscht schüttelte er den Kopf und verließ dann das Haus. Ich blickte immer noch auf die Stelle an der er vor einigen Sekunden noch stand. Wie das doch alles eskaliert war. Der eine gab dem anderen die Schuld. Ich war an der ganzen Situation schuld und hatte kein bisschen selbst dran gedacht. Marco würde sich nicht so für Ania einsetzten wenn alles eine Lüge wäre. Es musste die Wahrheit sein. Und ich? Ich gab alle Lasten ab. Dachte kein bisschen über mich selbst nach und übernahm nicht die Verantwortung dafür. Frustriert schmiss ich die Vase die zufällig auf dem Tisch neben mir stand um die sofort zersplitterte und schrie alle meine Wut aus dem Bauch. Es war verdammt nochmal alles schief gegangen. Wäre ich gestern doch Zuhause geblieben. Ich hätte heute keinen Kater und hätte Ania gestern auch nicht sternnagelbesoffen mit zu mir genommen. Alles wäre nicht so eskaliert und ich hätte ein Problem weniger zu klären gehabt. Ich hatte meine Hände immer noch zu Fäusten geballt sodass sich meine Hände schon weiß färbten. Ich musste schleunigst eine Lösung für den ganzen Mist hier finden!
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Ona i On (II)
FanfictionII. Teil Ein Jahr ist vergangen und Ania zurück im Pott. Was hat sich in Dortmund verändert? Welche Spieler werden sie begrüßen? Wer hat sich verabschiedet und vor allem was ist mit Łukasz. Wie werden beide bei ihrem ersten zusammentreffen reagiere...