-Kapitel 42-

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Łukasz P.O.V

Ich war erstarrt. Einfach nur erstarrt. Ich hörte den lauten Knall der Badezimmertür. Danach war es mucksmäuschen still. Mein ganzes Leben zog wie ein Schleier an mir vorbei. Ich konnte das nicht glauben. Ich wusste einfach nicht was ich sagen sollte. Ich wusste nicht was ich denken und machen sollte. Ich war völlig überfordert. Meine schwangere Frau saß im Badezimmer und ich war mir nichtmal sicher was ich davon halten sollte. Sollte ich zu ihr gehen? Sie alleine lassen? Mit ihr sprechen oder eher die Zeit geben die sie benötigte. Wollte sie das Kind? Aber vor allem wollte ich das Kind? Ich war völlig davon überzeugt dass es noch seine Zeit dauern würde. Ich posaunte dies laut herum und konnte nicht ahnen dass Ania genau zu dem Zeitpunkt bereits ein kleines Wesen in sich trug. So ein Ereignis hatte ich nie geplant. Klar irgendwann wollte ich schon ein Kind aber jetzt? Es passte nicht in unser Leben. Wir waren gerade erst wieder ein Paar. Hatten ewig lange gebraucht um uns aufzuraffen um es erneut zu probieren und jetzt? Stand das ganze ein erneutes mal auf der Kippe. Ich sah mich einfach nicht als Vater. Ich war oft weg. Hatte jedes zweite Wochenende ein Auswärtsspiel. Unter der Woche musste die Mannschaft zu internationalen Spielen fliegen..ich würde Ania mit dem Kind ganz allein lassen. Das hatte sie nicht verdient. Was mich aber immer noch wunderte..wie war das Kind überhaupt entstanden? Wir passten immer auf. Ania nahm die Pille und ich hatte ja auch noch die Hilfsmittel fals sie die Pille doch mal vergaß. Irgendjemand meinte es nicht gut mit uns.

Schritt für Schritt tastete ich mich Richtung Badezimmer vor. Ich versuchte so wenig Geräusche wie möglich zu machen was durch die Dielen ziemlich schwer war. Ich hörte genau hin. Versuchte irgendwelche Laute von Ania zu hören. Aber nichts..kein einziges Geräusch war hörbar. Ich ging den letzten Schritt und klopfte dann leise an die Tür. "Ania..mach auf. Bitte." Leise konnte ich ein schniefen wahrnehmen. "Ania komm schon." Sie atmete laut aus. "Das endet doch eh nur wieder in einer Diskussion." Ich fuhr mir durch die Haare und versuchte ruhig zu bleiben. Hektik würde hier jetzt rein gar nichts bringen. "Nein..wird es nicht. Mach doch bitte die Tür auf." Kurze Zeit war es still. Ich konnte nichts hören. Bis einige Augenblick später sich das Schloß drehte und eine weinerliche Ania vor mir stand. Sie hatte ihren Blick gesenkt und vermieden jeden Augenkontakt. Ich betrat den Raum und zog sie erstmal in meine Arme. Ich wollte ihr ein Stück Sicherheit geben. Zeigen dass ich da war auch wenn ich von dieser Schwangerschaft nicht wirklich überzeugt war. Es war hart..ich weiß aber ich war einfach nicht für ein Kind bereit. Ich hatte Angst Verantwortung zu übernehmen. Dem Kind nicht das bieten zu können was es benötigte und Ania damit zu enttäuschen. "Schh Ania. Beruhig dich bitte." Wild schüttelte sie mit ihrem Kopf. "Kann ich aber nicht. Es wächst da ein Kind in mir!" Sie setzte sich auf den Wannenrand und ich kniete mich vor sie. Ich legte meine Hände auf ihre Knie und versuchte sie weiter zu beruhigen. "Das ist doch trotzdem kein Grund zu weinen. Denk an das Baby. Stress ist nicht gut." Mal wieder schiefte sie. "Ach ja? Du freust dich wohl oder was?" Das war keine gute Frage. Überhaupt keine gute Frage. Was sollte ich jetzt sagen? Am besten schweigen. Ich war mir sicher dass das die beste Handlung war. "Siehst du? Du willst es erst recht nicht." "Ich..ab..abr-" "Raus!" Verdutzt schaute ich sie an. "Aber Ania." "Raus. Verschwinde einfach. Verstanden?" Laut atmete ich aus. Ich stand auf drückte Ania noch einen gequälten Kuss auf die Wange und verließ dann frustriert das Bad.

Angestrengt schaute ich auf die Straße. Meine Stirn hatte sich in Falten gelegt und meine Hände krallten sich in das Lenkrad meines Autos. Ich wollte nicht nach Hause fahren. Da wäre ich zu allein. Ania hatte ja recht. Eigentlich wollte ich das Kind nicht. Aber ändern konnte man die Sache nun auch nicht. Abtreibung kam nicht in Frage. Das sah Ania sicherlich genau so. Trotzdem hielt sich die Freude mehr als in Grenzen. Ich wollte noch ein freier Mann bleiben. Wollte mich nicht so an etwas binden für das ich immer Verantwortung übernehmen musste. Ich wusste nicht ob ich das schaffte. Ich hatte zu große Angst alle zu enttäuschen. Ich brauchte jetzt jemanden mit dem ich reden konnte. Der mir in dieser Situation helfen konnte..der Erfahrung hatte. Wer half mir da am besten: Marco und Emely. Emy wusste sicherlich Bescheid. Marco konnte mir helfen da er sicherlich damals auch mehr als überrumpelt war als er erfuhr dass Charlie auf dem Weg war. Sie hatten Erfahrung diese mir sicherlich auch helfen konnte alles zu verdauen und damit umzugehen.

Nach knapp zwei Wochen melde ich mich wieder. Ich bin überhaupt nicht zufrieden aber ich wollte euch einfach nicht weiter warten lassen. Auch wenn euch @SchwarzgelberRauch_ bereits informiert hat. (Danke nochmal dafür♥) Ich hoffe ich erfreue euch wenigstens etwas mit dem Kapitel. MP26

Ona i On (II)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt