Kapitel 16-

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Ania P.O.V.

Es war inzwischen Montag. Ich hatte mich einigermaßen von den letzten Tagen erholt aber klar denken konnte ich immer noch nicht. Ich war über mich selbst sauer..ich hatte es einfach verhindern müssen. Wahrscheinlich war ich nicht so zu gewesen wie Łukasz es war. Ich hatte anscheinend wirklich die Schuld daran. Dank Emy hatte ich es wenigstens etwas verarbeitet können. Es tat verdammt weh wie Łukasz mich gestern morgen rausgeschmissen hatte. Wie angewidert er mich ansah. Wie schlimm er es doch fand mit mir geschlafen zu haben. Ich meine es war ja nicht das erste mal..auch wenn ein Jahr dazwischen lag. Es hätte einfach nicht passieren dürfen. Vielleicht sollte ich mich wirklich mal bei ihm entschuldigen...wenn er das denn überhaupt hören wollte so sauer wie er auf mich war. Trotz alle dem tat es mir gut ihm nah zu sein. Es klang verrückt jedoch war es trotzdem ein tolles Gefühl ihn zu berühren von ihm berührt zu werden und einfach seine Küsse zu spüren. Auch wenn es in anderen Umständen passierte. Er war verdammt zärtlich und rücksichtsvoll. Im nüchternen Zustand ja dann nicht mehr wirklich. Der Gedanke an die gemeinsame Nacht versetzte mir eine Gänsehaut am ganzen Körper. Er verlangte nach Łukasz und wollte wieder von ihm berührt werden. Ich versuchte gegen dieses Gefühl anzukämpfen..versuchte an etwas anderes zu denken jedoch flogen meine Gedanken immer und immer wieder zu der Nacht. Man hätte denken können dass es wieder so wie früher war. Dass ich nie in Białystok war und wir immer noch zusammen waren. Wir hatten uns einfach unserer Liebe hingegeben..naja ob bei ihm noch Liebe im Spiel war bezweifelte ich..bei mir war hundertprozentig noch Liebe im Spiel. Ich hatte es zugelassen..in dem Moment war ich der festen Meinung dass es vielleicht doch kein Fehler war. Im Endeffekt war es einer. Ohne wenn und aber!

Es war inzwischen Zeit in die Mittagspause zu gehen. Hunger hatte ich nicht wirklich aber ich musste mich zum essen zwingen. Ich würde sonst wieder wie ein Hungerkaken aussehen. Das musste ich unbedingt vermeiden. Das würde mir sicher nicht helfen. Psychisch und körperlich.

Im Essenssaal war mal mal wieder viel zu viel los. Kein Tisch war frei sodass die Entscheidung zwischen den reizenden Damen aus meiner Abteilung und den Jungs lag. Bei den Jungs würde ich sicher auf Łukasz treffen. Wenn ich aber am anderen Ende des Tisches Platz nehmen würde wäre das eindeutig das kleinere Übel als mich zu diesem verbitterten Weibern zu gesellen.

Mit dem Tablett in der Hand ging ich auf den Tisch der Jungs zu. Marco der mich inzwischen bemerkt hatte wank mich zu sich und machte etwas frei. Ich stellte das Tablett zwischen ihm und Erik ab und zog noch einen Stuhl vom Nachbarntisch mit. Ich setzte mich und versuchte so gut es ging zu lächeln. Ich wusste nicht was Marco gestern gemacht hatte. Ich war früher nach Hause gefahren als wie er zurück kam. Emy und ich hatten natürlich spekuliert und waren uns ziemlich sicher dass er zu Łukasz gefahren war um diesen die Hölle heiß zu machen. Auch wenn es sicher nichts gebracht hatte.

Ich blickte mich am Tisch um. Viele am anderen Teil des Tisches werteten die Party von vor zwei Tagen aus. Sie quatschten über alles mögliche was passiert war und lästerten über die ein oder andere Person des Abends ziemlich hart ab. Marco hatte mich lang von der Seite angestarrt. Als ich mich jedoch zu ihm drehte hatte er schnell versucht wegzuschauen. "Marco mit geht's gut. Du brauchst dir keine Sorgen machen! Ich hab das schon fast vergessen!" Natürlich war das nicht ganz der Wahrheit entsprechend..aber Marco musste sich eher um die kleine Charlie und Emy kümmern. Die waren um einiges wichtiger als mich in einer Sache zu unterstützen an der ich selbst Schuld war. "Warum glaube ich dir das nicht? Es ist gerade mal ein Tag her..zu kannst mir nicht erzählen dass du das so gut wegsteckst. Nicht bei so einer Sache." Ich glaube es war der falsche Ort für dieses Gespräch. Erik der links von mir saß hatte sich auch schon interessiert an uns gewendet. "Das ist nicht der richtige Ort für das Gespräch!" Marco nickte einsehend. "Wir essen schnell und laufen dann eim Stück!" Ich wollte gerade protestieren weil ich gar keine Zeit für so etwas hatte. "Sag einfach ja Ania. Du kannst eh nichts daran ändern" Marco stocherte in seinem Essen herum und pieckste nur die kleinen Kartoffelstücke aus diesen Eintopf. Ich konnte ihn verstehen. Das Essen war nicht der Hit. Das was die Mannschaft aß mussten auch die Angestellten verdrücken. Es war nicht mein Fall. Was wollte man schon machen?

Ich hatte bei Zeiten den Teller von mir weggeschoben. Ich konnte da einfach nicht ran. Es war überhaupt nicht mein Fall. Auf Currywurst oder ähnliches hatte ich gerade bei weitem mehr Bock. Die Jungs die durch das ständige Geschwafel völlig vergessen hatten zu Essen hatten so gut wie noch die volle Ladung auf dem Teller. Viel mehr leeren würden sie sich sicher auch nicht bei dem Geschmack. Łukasz der neben Mats am anderen Ende des Tisches saß starrte immer wieder zu Marco und mir. Sicher konnte er sich den Grund für unser vorheriges Gespräch denken. Größtenteils waren seine Augen zu Schlitzen geformt uns hatten nur Marco und mich fixiert. Er verfolgte jede Bewegung und musste höchst wahrscheinlich ziemlich mit sich kämpfen keine Bemerkung los zu lassen. Die bevorstehende Zeit würde sicher noch lustig werden ich musste Kraft und sicher auch Nerven dafür investieren um endlich Licht ins dunkle zu bringen.

Ona i On (II)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt