Zitternd drückte ich auf die Klingel. Hoffentlich öffnete er, auch wenn es schon weit nach Mitternacht war. Meine rechte Wange pochte unaufhörlich vor Schmerzen. Tränen rannen über mein Gesicht. Das vertraute Surren des Türöffners ertönte und ich drückte die Tür auf. Ich lief die Treppen zu seiner Wohnung rauf und lächelte gequält, als ich ihn sah, wie er verschlafen am Türrahmen seiner Wohnungstür lehnte. "Mik? Was ist passiert?", fragte er besorgt und entsetzt. Er zog mich in seine Arme und ich fing an zu schluchzen. "Kann ich bei dir bleiben?", wollte ich leise wissen und sah zu ihm hoch. "Natürlich. Komm erst mal rein. Ich mach dir einen Tee und dann erzählst du mir erstmal warum du mitten in der Nacht vor meiner Tür stehst und wpher du das Veilchen schon wieder hast.", meinte er und schob mich ins Wohnzimmer. "Kannst du dir nicht denken, woher ich das Veilchen habe?", murmelte ich gequält. "Doch, kann ich. Ich bin ja nicht dumm, aber warum ist er denn jetzt schon wieder ausgerastet?", hakte Dennis nach. Ich zuckte mit den Schultern: "Weiß nicht, weil ich dumm, nervig und unerträglich bin.", ich lachte leise und bitter. "Mik, das ist völliger Blödsinn und das weißt du auch. Der Typ hat dich nicht verdient. Dem ist es völlig egal wie es dir geht. Er braucht einfach jemanden zum draufschlagen.", erklärte Dennis und stellte eine Tasse mit meinem Lieblingstee vor mir auf den Couchtisch. "Also was ist passiert?", wollte er wissen und sah mich eindringlich an.
Flashback
Die Tür knallte ins Schloss und ich zuckte zusammen. "Hey Versager, warum ist das Essen noch nicht fertig?", fragte Kevin und drehte meinen Schreibtischstuhl ruckartig um. "Ich hatte noch was zu erledigen. Tut mir leid, aber Geld verdient sich nun mal nicht von allein.", murmelte ich kleinlaut und ging in die Küche. "Was hast du gerade gesagt?", wollte er mit aggressiver Stimme wissen. "Ich sagte, dass es mir leid tut und ich noch was zu tun hatte, weil sich Geld nicht von allein verdient.", meinte ich nun etwas lauter. "Gut, dann mach jetzt hinne, ich hab nämlich Hunger.", befahl er und pflanzte sich auf die Couch. Seine Schuhe und seine Jacke schmiss er einfach unachtsam auf den Boden. Schnell hob ich die Jacke auf und hängte sie an die Gadrobe. Die Schuhe stellte ich an die Wand und machte mich dann ans Essen. Ich versuchte mich zu konzentrieren, doch ich zitterte. Kevin hatte heute wieder verdammt schlechte Laune und das war gefährlich. Während das Essen auf dem Herd stand kümmerte ich mich schnell um die Wäsche und fragte, ob Kevin irgendwas haben wollte. Ich hoffte, dass mir kein Missgeschick passierte, denn dann würde ich vor Schmerzen wieder nicht schlafen können. Plötzlich hörte ich ein Zischen. VERDAMMT! Die Nudel waren übergekocht. "Was kannst du eigentlich?", flaumte Kevin mich an, als er in die Küche kam und schon hatte ich eine Ohrfeige kassiert. Eine Träne lief mir über die Wange. "Weinst du jetzt etwa?", er lachte höhnisch, "Du bist der größte Loser, den ich kenne." Sein Lachen dröhnte in meinen Ohren. Ich schob mich an ihm vorbei: "Gut, dann kann ich ja gehen, wenn du mich für einen Loser hälst.", sagte ich mit brüchiger Stimme und wollte gerade die Tür öffnen. Doch Kevin lehnte sich dahin: "Du gehst nirgendwo hin. Du gehörst mir!", hauchte er und drückte mich an die Wand. Das würde jetzt nicht gut für mich ausgehen, aber das war mir egal. Ich hatte keine Lust mehr. "Kevin, lass mich los. Ich hab keinen Bock mehr auf dich.", fauchte ich und stieß ihn weg. Die Wut blitzte in seinen Augen auf und ich wusste, dass es jetzt vorbei war. "Du mieses kleines Flittchen! Ich wette das dir das jemand eingeredet hat. Mit wem betrügst du mich?", wollte er wissen und drückte mich wieder an die Wand. "Mit niemandem! Ich habe einfach keine Lust mehr dein Fußabtreter zu sein. Ich besitze auch noch meinen Stolz!", sagte ich mit diesmal fester Stimme. Er lachte wieder: "Das wollen wir doch mal sehen." Immer wieder schlug er auf mich ein, bis ich zusammensackte. Ich verlor das Bewusstsein.
Flashback Ende
"Und als ich vorhin wieder zu mir kam, hatte Kevin geschlafen. Ich hab mir schnell ein paar Sachen geschnappt und bin geflüchtet.", brachte ich meine Erzählung zu Ende. Tränen liefen mir wieder über die Wange und Dennis zog mich in seine Arme: "Beruhig dich. Ich lass dich nicht mehr allein. Er wird dir nichts mehr tun können, versprochen.", flüsterte und gab mir einen Kuss aufs Haar. Ein Kribbeln durchfuhr mich. "Dennis?", fragte ich leise. "Ja?", gab er genauso leise zurück. "Liebst du mich?", ich löste mich ein Stück von ihm und sah ihm in die Augen. Er lächelte und legte, ohne ein weiteres Wort, seine Lippen auf meine. Wir lösten uns aufgrund des Luftmangels wieder und sahen uns in die Augen. Seine rehbraunen Augen strahlten vor Liebe: "Ich liebe dich, Mik und ich werde alles dafür geben um dich zu beschützen.", hauchte er und legte seine Lippen wieder kurz auf meine. "Komm wir gehen jetzt erstmal schlafen.", schlug er sanft vor. Ich nickte und er zog mich mit sich. Er hatte die ganze Zeit nur Boxershorts und ein Shirt an, doch das Shirt zog er nun aus und ich konnte seine Muskeln betrachten. Ich kaute an meiner Unterlippe, was ich aber schon nach kurzer Zeit bleiben ließ, da ich dank Kevin eine aufgeplatzte Lippe hatte. "Weißt du, dass du total sexy so aussiehst?", fragte Dennis der mich plötzlich von hinten umarmte. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass er an mir vorbei gegangen war: "Nein, weiß ich nicht.", murmelte ich verlegen. "Oh doch. Mit deinem Veilchen und deiner aufgeplatzten Lippe siehst du aus wie ein Badboii, der sich geprügelt hat und den Gedanken find ich total heiß.", raunte er mir ins Ohr. Ich grinste und drehte mich in der Umarmung, so dass ich ihm in die Augen schauen konnte: "Ach ja?", flüsterte ich fragend. "Ja.", hauchte er kaum hörbar und zog mich in einen langen und intensiven Kuss. Er löste unvorstellbare Gefühle in mir aus. Ich hatte das Gefühl, dass mir nichts mehr passieren kann und dass ich bei ihm in Sicherheit bin. "Du bist so wunderschön.", wisperte er mir ins Ohr und schob mich sanft zum Bett. Ich kuschelte mich in seine Arme und genoss die Wärme und Herzlichkeit, die er ausstrahlte.
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Kostory - OneShotsammlung #Wattys2017
FanfictionSo da mir des öfteren OneShots durch den Kopf geistern und ich mein Profil nicht damit vollballern will, pack ich das was ab jetzt kommt, alles hier rein. Wie sich das für OneShots gehört, sind alle Kapitel unabhängig voneinander.