Familie...

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Also mir ist aufgefallen, wenn ich in Word vorschreibe, dann werden die Oneshots viel zu lang, aber egal. xD


POV Kostas


„Mama mach dir keine Sorgen. Wir werden es ja wohl hinbekommen eine Woche lang allein zu sein.", versuchte ich meine Mutter zu beruhigen. „Bist du ganz sicher?", fragte sie und sah mich skeptisch an. „Ja, schau mal ich bin mittlerweile 23 und Anna ist 15. Mach dir nicht immer solche Sorgen.", erklärte ich und verdrehte die Augen. „Mama, hör endlich auf dir Sorgen zu machen. Kostas und ich bekommen das schon hin.", meinte meine kleine Schwester, die gerade mit farbverschmiertem Gesicht in die Küche kam. „Und was wollt ihr essen, wenn ich nicht da bin?", wollte meine Mutter besorgt wissen. „Mama, ich kann kochen, schon vergessen?", erinnerte ich sei fragend. „Na gut. Aber ich ruf euch zwischendurch an und wenn irgendwas ist komme ich sofort nach Hause.", meinte sie streng mit einem Hauch Besorgnis in der Stimme. „Ja, aber jetzt pack deine Sachen. Die Woche bei deiner Freundin auf dem Land wird dir gut tun.", sagte ich und klopfte ihr auf die Schulter. „Seh ich auch so. Kostas und ich bekommen das schon hin.", versuchte meine Schwester sie zu beschwichtigen. „Okay, gut. Vielleicht habt ihr recht.", gab sie zu. „Ja natürlich haben wir Recht. Du opferst dich seit Jahren für uns auf und hattest nicht einen freien Tag. Du hast dir diesen Urlaub verdient.", erklärte ich und meine Schwester pflichtete mir bei. Meine Mutter knickte endlich ein und ging ihre Sachen packen. Unser Vater hatte uns vor zehn Jahren einfach verlassen und seit dem arbeitete unsere Mutter nur noch und wenn sie frei hatte kümmerte sie sich um mich und meine Schwester. „Wie siehst du eigentlich wieder aus Kleine?", lachte ich und betrachte das bunte Gesicht meiner Schwester. „Ich hab gemalt.", sagte sie knapp und lächelte. Mein Handy klingelte und ich musste grinsen. Mik, mein bester Freund, fragte, ob er bei mir pennen könnte. „Mama, hast du was dagegen, wenn Mik hier pennt?", rief ich durch die Wohnung. „Solange ihr keinen Mist baut und auf Anna aufpasst.", kam es zurück und ich lächelte. „Ich kann schon auf mich selbst aufpassen.", murmelte Anna beleidigt und versuchte gerade etwas aus dem obersten Schrank zu holen. Eine Tasse fiel zu Boden und ich musste lachen: „Das seh ich Schwesterherz." Ich stand auf und holte ihr die Tafel Schokolade, die sie anscheinend haben wollte aus dem obersten Fach. „Ist alles okay bei euch?", fragte meine Mutter und kam in die Küche zurück. „Ja, mir ist nur eine Tasse runter gefallen. Keine Sorge. Ich mach das gleich weg.", beruhigte Anna unsere Mutter und holte sich Handfeger und Schüppe. „Gut, dann mach ich mich mal auf den Weg. Ich hab euch lieb.", sagte sie und gab mir und meiner Schwester jeweils einen Kuss auf die Wange. „Wir dich auch.", meinten wir gleichzeitig. Anna machte die Scherben weg und ich räumte ein wenig auf.

Ich wurde nervös. Mik war mehr als nur Freund für mich. Seit ich mir das eingestanden hatte, hatte er nicht mehr bei mir übernachtet und ich auch nicht bei ihm. Sollte ich es ihm sagen? Ich hatte Angst. „Was ist los, Brüderchen?", wollte meine Schwester wissen, die mir einfach mit einen Tupfer Farbe auf die Nase geschmiert hatte und mich damit aus meinen Gedanken riss. „Nichts, wieso?", gab ich zurück und wischte mit dem Handrücken über meine Nase, „Dein Ernst? Pink?", lachte ich, als ich meine Hand betrachtete. „Ja, ich fand das steht dir.", auch sie lachte und entfernte sich ein Stück. „Na warte.", sagte ich drohend und stand auf. Sie rannte in ihr Zimmer und versuchte mir zu entkommen. Ich schnappte sie und kitzelte sie durch. Ein Klingel ertönte und ich ließ von ihr ab: „Wir sind noch nicht fertig miteinander.", drohte ich ihr und öffnete die Tür. Vor mir stand Mik mit einem bezaubernden Lächeln im Gesicht. „Komm rein.", sagte ich und musste automatisch Lächeln. „Du hast da was im Gesicht.", lachte Mik und tippte mir auf die Nase. Es war eine leichte Berührung, doch mein Körper reagierte stark darauf. Mein Herz fing an zu rasen und meine Hände wurden schwitzig. „Anna dachte die Farbe würde sich gut auf meiner Nase machen, statt auf ihrer Leinwand.", erklärte ich lächelnd. Er nickte nur und sah mich dann mit seinen wunderschönen braunen Augen an. Ich musste es ihm einfach sagen. Wir gingen in mein Zimmer. „Mik?", fing ich vorsichtig an. „Ja?", kam von ihm zurück. „Ich muss dir was sagen.", murmelte ich leise. „Schieß los.", sagte er und lächelte. „Ich hab mich verliebt.", flüsterte ich und saß auf der Kante meines Bettes. Mik setzte sich neben mich und legte mir eine Hand auf die Schulter: „Hey das ist doch schön. Wer ist der Glückliche?", wollte er wissen. Er wusste, dass ich schwul war, aber es war nie ein Problem gewesen. Ich wurde nervös, denn Mik war meines Wissens hetero, trotzdem musste ich es ihm einfach sagen. „Du.", meine Stimme war so leise, dass ich bezweifelte, dass er mich gehört hatte. „Ich?", kam es geschockt von ihm. Ich sah ihm jetzt ins Gesicht und sah das Entsetzen in seinen Augen. Eine Träne lief über meine Wange: „Es tut mir leid.", nuschelte ich schluchzend. „Hey es muss dir nicht leidtun. Du kannst ja nichts dafür, aber ich kann das nicht.", erklärte er ruhig. „Ich weiß.", meine Stimme war tränenerstickt. „Vielleicht wäre es besser, wenn ich doch zu Hause schlafe.", meinte er und stand auf. „Ok.", hauchte ich und sah nicht auf, als er ging. Schluchzend brach ich auf meinem Bett zusammen. Ich hatte jetzt vermutlich meinen besten Freund verloren. Es fühlte sich an, als würde mein Herz in tausend Teile zerbersten.

Kostory - OneShotsammlung #Wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt