Träume - 300 Follower-Special

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Idee von @nachtkalt

"Mik?", etwas verschlafen kommt Kostas in die Küche. "Hab ich dich geweckt?" Ich bin grad dabei mir einen Tee zu machen. Er lächelt müde: "Nein, wie kommst du denn darauf, wenn du nachts um 3 den Wasserkocher anstellst." Ich lache leise: "Leg dich wieder schlafe, Babyboii." Er schlingt die Arme um mich und verteilt sanfte Küsse in meinem Nacken: "Kommst du mit. Ich kann nicht schlafen, wenn du nicht neben mir liegst." Ich seufze: "Ich kann aber nicht schlafen. Ich lag erst wach, dann hab ich was doofes geträumt und jetzt kann ich nicht mehr schlafen." Er haucht mir einen Kuss auf die Wange und sein Atem streift meine Haut, während er wieder spricht: "Erzähl es mir. Ich hör dir zu." Ich nicke und mache einfach einen zweiten Tee. Wir setzen uns auf die Couch. Ivy schläft immer noch tief und fest in ihrem Körbchen. Kostas fragt noch mal, was ich geträumt habe. Ich schlucke: "Ich habe geträumt, dass wir 1939 leben und es war ein bisschen wie in 'Der Junge im gestreiften Pyjama'. In dem Traum war mein Vater ein hohes Tier in der SS und du warst quasi als jüdischer Sklave zu uns gekommen. Am Ende des Traums hat mein Vater und beim Knutschen erwischt und uns ins Endlager verschleppen lassen." Ich merke, wie ich wieder anfange zu zittern. Ich weiß, dass es nicht real gewesen ist, aber trotzdem hat es sich so angefühlt. Kostas zieht mich einfach an sich. "Alles ist gut. Jeder hat mal nen schlimmen Traum.", beruhigt er mich. Ich nicke nur. "Soll dir verraten, was ich letztens geträumt habe?", schlägt er vor. Wieder nicke ich nur. "Ich hatte letztens einen Traum, in dem du gestorben bist. Du hattest dich in meinem Traum umgebracht, was mich so fertig gemacht hat, dass ich mir auch das Leben genommen habe." Ich löse mich von ihm und sehe ihm in die Augen: "Ich würde mich niemals umbringen. Ja, manchmal wird mir alles zu viel und manchmal bin ich wirklich müde vom Leben, aber ich weiß das es immer bergauf gehen wird. Und sollte ich wirklich mal sterben, dann wag es ja nicht, mir zu folgen. Du schaffst das auch ohne mich." Er sagt nichts und legt einfach seine Lippen auf meine. "Miki, denk nicht daran. Wir sind noch jung. Der Tod ist noch weit entfernt.", flüstert Kostas und zieht mich eng an sich. Wir liegen einfach still da.

Irgendwann müssen wir eingeschlafen sein, denn wir wachen beide auf, als Ivy uns beiden quer über die Gesichter schleckt. "Boah Ivy.", lacht Kostas. Zusammen stehen wir auf und gehen erstmal ins Bad, um unsere Gesichter zu waschen. Meine Gedanken schweifen ab zu einem weiteren Traum, den ich letztens hatte. "Woran denkst du?", reißt Kostas mich aus dem Gedanken. "Nichts besonderes." Ich kann ihm ja schlecht sagen, dass ich daran gedacht hab, dass ich letztens geträumt habe, dass ich ein Fuckboy wäre, der ihn erst in der Jugend für Geld aufm Schulklo entjungfert und dann im späteren Leben aufhört rumzuhuren, weil ich mich dann in ihn verliebt habe. Ich musste lächeln. Wenigstens ist das ein Traum mit Happy End gewesen. Die schlimmsten sind die, wo ich ihn verlor. Das sind dann diese Träume, wo er plötzlich an Krebs starb oder sich umbrachte oder sich einfach nur von mir trennte. Ich kann den Gedanken nicht ertragen. Plötzlich fällt mir ein Traum, der zwar traurig gewesen ist aber doch am Ende sehr lustig. Allein diese Vorstellung, bringt mich zum Lachen. "Was ist so lustig?", will Kostas wissen, während wir mittlerweile schon am Esstisch sitzen. "An nen Traum von letztens." "Erzähl." Ich erzählte ihm also von dem Traum, wo er durch einen Autounfall starb und ich Deutschland verlassen hatte. "Das war zwar nicht sehr lustig, aber in dem Traum bin ich dann nach London ausgewandert und hab in nem Club einen Typen namens Logan kennen gelernt. Rate mal welcher Logan es in meinem Traum war.", meine ich grinsend. "Nicht der aus Gilmore Girls, oder?" Ich lache: "Doch Logan Huntzberger. Ich sag ja der Traum war seltsam." Jetzt lachte auch Kostas: "Ja gut. Das klingt wirklich komisch. Aber warum Logan. Ich dachte immer, dass du mehr für Jess bist." "Frag mein Gehirn. Ich hab keine Ahnung." Wir lachen und reden weiter über Träume. "Ich hab mal geträumt, dass ich Myriam geschwängert habe, was schon absurd war, aber dann als die Kleine im Traum so 5 war, hättest du einen Unfall und musstest im Rollstuhl sitzen, aber ich wollte trotzdem bei mir sein, obwohl du immer wieder gesagt hast, dass ich gehen soll. In dem Traum hab ich dir nen super romantischen Antrag gemacht." Ich lächele und hauche ihm einen Kuss auf die Wange. "Du musst mir keinen Antrag machen. Wir benehmen uns so schon, wie ein Ehepaar." Er stimmt mir grinsend zu und küsst mich. Dann steht er auf: "Würde mein Ehemann dann die morgendliche Runde mit dem Hund machen?", fragt er immer noch grinsend, während er den Tisch abräumt. Ich lache auf: "Natürlich Babyboii." Ich stehe auf und gehe ins Schlafzimmer, um mich anzuziehen. Danach nehme ich Ivys Leine von der Garderobe und will aus der Wohnung gehen, doch zwei Arme halten mich davon ab. "Ich liebe dich, Miki." "Ich dich auch."

Während ich so mit Ivy durch die Gegend laufe, denke ich viel nach. Ich grinse bei dem Gedanken an meinen Babyboii. Ich will ihn niemals verlieren. Wieder kommen mir Träume in den Sinn. Träume in denen ich meinen Ex, Tommy, mit Kostas betrüge oder auch Träume in denen Tommy mich schlägt. Ich weiß nicht, warum ich sowas in letzter Zeit vermehrt träume, ist mir ein Rätsel. Es wird ja immer gesagt, dass einen die Vergangenheit einholt, aber warum jetzt? Warum nach 5 Jahren? Ich habe das alles hinter mir gelassen. Ich habe Angst. Angst, dass mich das wieder in eine Abwärtsspirale zieht. Damals konnte man mir nicht helfen. Ich war immer weiter gesunken und schließlich in einer Klinik gelandet. Kann mir das nochmal passieren? Ich grinse und denke wieder an Kostas. Nichts kann mir was, solange er bei mir ist.

Zuhause erwartet Kostas mich mit einem breiten Grinsen. "Was grinst du so?", frage ich lächelnd. Er winkt ab und drückt mir einfach einen Kuss auf die Lippen. Ich lehne mich an ihn und seufze: "Ich bin froh, dass wir bald in London sind." "Ich auch.", gibt er zurück und wir lösen und von einander. Wir machen uns beide schnell fertig und gehen dann mit Ivy ins Office. Auf dem Weg erzählte ich ihm von der Sache mit Tommy. Er hörte mir einfach zu. "Mach dir keine Sorgen. Das ist vorbei." Wir kommen beim Büro an, wo Wailam schon auf uns wartet.

Oben sag ich Wailam, was ich heute vor habe und er setzt sich an die Arbeit. Kostas setzt sich an seinen Platz und schneidet irgendein Video. Ich versinke in meinen Gedanken. Ich merke, wie sich meine Lunge zuschnürt und ich mich fühle, als würde ich ersticken. Immer wieder flackern diese Träume vor meinem inneren Auge. Ich habe gar nicht mitbekommen, wie sich Tränen in meinen Augen sammeln, bis sich zwei Arme um meinen Körper schlingen. Kostas zieht mich an sich. Er fragt nicht, er hält mich einfach fest. "Was wenn es mich jetzt wieder runterzieht?", will ich leise wissen. Kostas haucht mir einen Kuss auf die Haare: "Ich halt dich fest. Ich kämpfe mit dir.", verspricht er und ich lächle gequält.

Nachdem ich mich beruhigt habe, gehe ich zurück an die Arbeit. Ich versinke in der Arbeit und bin froh über die Ablenkung. Langsam dämmert es und wir beschließen Feierabend zu machen. Während Wailam wieder rüber nach Berlin fährt, gehen Kostas und ich noch eine Runde mit Ivy. Unsere kleine Prinzessin zieht an der Leine und will, dass wir sie los machen, aber wir denken gar nicht daran. Sie ist grad läufig. Kostas und ich reden über den Umzug und was wir alles in London machen wollen und wie viel Arbeit ich damit hinnehme. Ich will das Jahr nutzen. Ich will meine Ideen sortieren und Konzepte entwickeln. "Ich freue mich auf das Jahr. Ich hab so viele Ideen, die ich ausarbeiten will." Ich lächle: "Wenn du nen Head of Animation brauchst, sag Bescheid." Er lacht: "Als wenn du dir was sagen lässt."

Mittlerweile sind wir wieder zu Hause und ich gehe die Post durch.  Ein Brief ohne Absender? Ich öffne ihn und staune nicht schlecht.

Hey Mik.

Ich weiß nicht, warum ich das jetzt erst mache, aber es tut mir leid. Ich hab dich verletzt und dir das Gefühl gegeben, dass deine Liebe für selbstverständlich ist. Ich weiß jetzt, dass Liebe was kostbares ist. Es tut mir leid, dass ich deine Arbeit nicht ernst genommen habe. Ich hätte mich nicht darüber lustig machen sollen.
Ich hoffe wirklich, dass er das ist, was du willst und dass er dich so behandelt, wie du es verdienst.

Leb wohl,
Tommy

Ich lächle. Ja, er hat recht. Kostas ist das, was ich will und behandelt mich mit Respekt. Ich zeige Kostas den Brief. Er grinst: "Der Junge hat ja doch Verstand. Und? Bin ich das, was du willst?", fragt er. "Ja. Du bist alles, was ich je wollte." Plötzlich kommt mir ein Gedanke. Ich will ihn. Nur ihn. Ich will ihn heiraten und mit ihm alt werden. Ich werde ihn fragen. Aber nicht jetzt. In London werde ich ihn fragen. Ich liebe ihn einfach nur.

Danke, für die Idee. Ich hoffe es gefällt euch so. Ihr seid echt der Hammer und ich bin immer noch überrascht, dass 300 Leute meinen Müll verfolgen. Ich sag jetzt einfach nicht mehr viel, aber ein paar OneShots hab ich direkt eingebaut mit der Handlung. Wisst ihr welche?

PS.: Happy Birthday heyitsmarie30 ! Lasst ihr mal ein paar liebe Worte unter ihren Storys da!

Kostory - OneShotsammlung #Wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt