Vollendete Tatsachen! (Lemon!)

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„Marik, wir sind gleich da.", meinte meine Mutter ruhig. „Ja toll. Mama, wo sind wir hier bitte?", fragte ich entsetzt und betrachtete die ländliche Gegend. „Ich weiß, dass das was anderes ist, aber ich weiß, dass es besser für uns ist.", erklärte sie sanft. „Wenn du meinst.", schnaubte ich und sah weiter nach draußen. Wie zur Hölle konnte meine Mutter nur in dieses Kaff ziehen? „Komm, steig aus.", sagte meine Mutter plötzlich und stieg aus dem Wagen. Genervt verdrehte ich die Augen und öffnete die Autotür. „Magdalena!", hörte ich plötzlich jemanden rufen. Ich sah auf und ein Mann kam uns entgegen. „Alexandro!", die Stimme meiner Mutter klang so sanft und liebevoll. „Mama? Wer ist das?", wollte ich verwirrt wissen. „Marik, das ist Alexandro. Mein neuer Freund.", erzählte sie und ich konnte sie nur noch mit aufgerissen Auge ansehen. „Das ist nicht dein Ernst, oder? Ist das der Typ mit dem du Dad betrogen hast?" Das konnte jetzt doch nicht ihr ernst sein. „Marik, jetzt hör mir doch mal zu.", bat sie, doch ich wollte ihr nicht zuhören. „Lass mich!", schrie ich und rannte weg. „MARIK!", hörte ich meine Mutter besorgt brüllen. Ich wusste nicht mal wo ich hinrannte, aber das war mir in diesem Moment egal. Vor drei Wochen hatte meine Mutter die Scheidung eingereicht und meinem Dad gebeichtet, dass sie ihn betrogen hat. Eigentlich wäre ich bei meinem Vater geblieben, doch der ist immer wieder Mal auf Geschäftsreise. Ich konnte es nicht fassen, dass sie ernsthaft mit dem Typen zusammen ziehen wollte, der die Ehe meiner Eltern zerstört hatte. „Hey!", schnauzte mich plötzlich jemand an. Ich blieb stehen und musterte den Typen, den ich umgerannt hatte. „Tut mir leid. Ich hab dich nicht gesehen.", erklärte ich und half dem Jungen hoch. „Hab ich gemerkt, aber es ist ja nichts passiert. Bist du neu hier?", wollte er wissen und lächelte. „Ja, ich und meine Mutter sind heute hergezogen, aber ich glaube nicht, dass ich lange hier bleibe.", meinte ich nur. „Warum denn nicht?", die Stimme des Typens klang neugierig. „Weil der Typ mit dem meine Mutter zusammen ziehen möchte, die Ehe meiner Eltern zerstört hat.", erklärte ich gereizt. „Oh okay. Ich muss los. Mein Vater wollte, dass ich heute pünktlich bin. Wenn du Bock hast, kannst du mitkommen, da du deine Mutter heute vermutlich nicht mehr sehen willst oder?", schlug er vor. „Okay.", murmelte ich und folgte dem Typen. „Wie heißt du überhaupt?", fragte er plötzlich. „Marik, und du?", stellte ich die Gegenfrage. „Kostas Dennis. Mir egal wie du mich nennst.", er lachte kurz auf.

„Da wären wir.", riss er mich wieder aus den Gedanken über meine Familie. „Nicht dein Ernst, oder?", wollte ich wissen, als wir vor dem Haus des neuen Lovers meiner Mutter standen. „Doch.", lachte er und sah mich verwirrt an. „Ich geh da nicht rein.", meinte ich wütend. „Und warum nicht?", hakte er nach. „Na, weil das da, das Auto meiner Mutter ist und in dem Haus der neue Fuckboy meiner Mutter wohnt.", erklärte ich gereizt. „Okay, wenn das stimmt, dann muss mein Vater mir viel erklären und dann würde ich eher Fuckman sagen, denn für einen Fuckboy ist mein Dad definitiv zu alt.", sagte er und sah mich mitfühlend an. Ich nickte und folgte ihm. Er schloss die Tür auf. „Dad!", rief er, als wir in das Haus traten. „Kostas, da bist du ja. Komm her, ich muss dir jemanden vorstellen!", hörte ich die Stimme von vorhin rufen. Kostas gab mir ein Zeichen, dass ich ihm folgen sollte. Wir gingen in den Raum, aus dem der Ruf kam. Anscheinend das Wohnzimmer! „Das ist nicht dein Ernst, oder? Wer ist das?", wollte Kostas jetzt entsetzt wissen. „Das ist Magdalena. Meine neue Freundin und sie wird ab jetzt mit ihrem Sohn bei uns wohnen.", sagte Kostas Vater ruhig. „Auf keinen Fall!", warf ich plötzlich ein. „Marik, jetzt beruhig doch erstmal.", versuchte meine Mutter auf mich zu zugehen. „Ich bin aber ganz seiner Meinung. Dad, das kannst du nicht machen. Du kannst nicht einfach deine Neue hier einquatieren und mich vor vollendete Tatsachen stellen.", beschwerte sich nun auch Kostas. „Doch, das kann ich und da Mariks neues Zimmer noch nicht fertig ist, werdet ihr euch erstmal eines teilen.", sagte Alexandro und seine Stimme dudelte keinen Widerstand. „Das ist unfair. Hast einmal an Mom gedacht? Ach nein natürlich nicht. Mom ist erst seit zwei Monaten tot und du? Du suchst dir direkt ne Neue. Dad, du bist das Letzte!", brüllte Kostas und verschwand. „Kostas!", rief sein Vater und wollte hinter her. „Warten sie mal. Ich mach das.", meinte ich und lief die Treppe hoch, die Kostas gerade hochgerannt war. „Hey darf ich reinkommen?", fragte ich vorsichtig und klopfte an die einzige abgeschlossene Tür. Keine Reaktion! „Komm schon. Dein Dad ist unten. Ich will nur mit dir reden.", sagte ich ruhig und einen Moment später wurde die Tür geöffnet. Er zog mich in das Zimmer und schloss dann wieder ab. Er hatte Tränen in den Augen und ich konnte nicht anders, als ihn in meine Arme zu ziehen. Es war schon seltsam mit dem Sohn des Mannes, der unsere Familie zerstört hat hier zu stehen und ihn zu trösten. „Wie kann er nur? Ich meine, Mom ist erst seit zwei Monaten tot und der Arsch spielt auch noch den Trauernden und stellt mir dann dieses Flittchen vor.", schluchzte er. „Hey das ist immer noch meine Mutter, aber egal. Du bist nicht der Einzige, der vor vollendete Tatsachen gestellt wurde.", versuchte ich ihn zu beruhigen. „Es tut mir leid.", murmelte er und löste sich von mir. „Was denn?", wollte ich verwirrt wissen. „Das ich deine Mutter beleidigt habe.", wimmerte er und setzte sich auf sein Bett. „Das macht nichts. Erstens habe ich deinen Vater vorhin als Fuckboy bezeichnet und zweitens haben mein Vater und ich ihr noch schlimmeres an den Kopf geworfen, als sie uns vor vier Wochen erzählt hat, dass die schon seit einem halben Jahr eine Affäre hat.", erzählte ich und strich ihm über den Arm. „Warte was? Ein halbes Jahr?", hakte er nach. „Ja.", gab ich knapp zurück, denn mir wurde gerade klar, dass auch Kostas Vater fremdgegangen war. „Vor einem halben Jahr ungefähr hat meine Mutter die Diagnose bekommen, dass man ihr nicht helfen kann.", Kostas brach wieder in Tränen aus. „Sag das, das nicht wahr ist.", flüsterte ich entsetzt und zog ihn wieder an mich.

Kostory - OneShotsammlung #Wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt