The Last Chapter!

1.7K 102 19
                                    

Gelangweilt starrte ich an die Tafel. Wozu brauchte ich den ganzen Scheiß eigentlich? Ich würde doch sowieso nie was werden. Ich sah gut aus, aber sonst? Ich konnte nichts und würde nie was können. Ich war zum Ficken gut. Ein Zettel wurde mir zugeschoben.

In der Pause. Jungstoilette. Letzte Kabine rechts.

Ich seufzte. Ich kannte es nicht anders. Aber hey, sie bezahlten mich dafür und das ist gut. "Kostas, weißt du die Antwort?", holte mich mein Lehrer aus meinen Gedanken. Ich schüttelte den Kopf: "Nein, der Scheiß interessiert mich auch nicht.", gab ich zurück. Herr Roeder musterte mich kurz.

In der Pause versuchte ich so unauffällig wie möglich in die angewiesene Kabine zu kommen. Es dauerte ein paar Minuten bis es klopfte. Ich murmelte ein leises "Herrein". Geschockt starrte ich die Person an. Vor mir stand Herr Roeder. "Was wollen sie?", fragte ich leise. Er musterte mich: "Warum tust du das?", stellte er die Gegenfrage. "Weil ich nichts anderes kann.", gestand ich. Er lachte: "Das glaube ich nicht. Du stehst in allen Fächern auf 2 ohne augenscheinlich was dafür zu tun. Du könntest, wenn du wolltest nen glatten 1er-Schnitt haben. In Kunst stehst du sogar 1. Du hast Talent.", erklärte er und musterte mich wieder. "Ja und?", ich wollte es nicht hören. Es war mir egal. Er gab mir einen Zettel und ging dann wieder.

Der Zettel war eine Einladung zu einem Zeichenkurs im Jugendzentrum. Seufzend ging ich in das Gebäude. Herr Roeder leitete den Kurs selber. Er war ja doch ganz cool. Er schaffte es sogar mir noch was beizubringen. Neben mir verzweifelte ein Mädchen an einer einfachen Aufgabe. Ich lächelte und konzentrierte mich auf meine Zeichnung. Ich merkte gar nicht, wie Herr Roeder den Kurs beendete und alle rausgingen. Erst als er direkt neben mir stand, sah ich hoch und realisierte, dass alle weg waren.

Monate vergingen und ich fasste neues Selbstbewusstsein. Herr Roeder hatte mich mittlerweile zu seinem Assistenten ernannt. Wenn er mal nicht konnte, war ich seine Vertretung. Heute war wieder so ein Tag, wo ich den Kurs alleine machen musste. Kurz vor Schluss ging die Tür auf und Herr Roeder kam noch rein. Ich lächelte. Ich hatte mir eingestanden, dass ich auf ihn stand. Ich beendete den Kurs und wartete dann ab, bis alle weg waren. Herr Roeder kam auf mich zu. Die Tür hatte er verschlossen. "Kostas, ich muss dir was gestehen.", murmelte er verlegen. Ich wurde nervös und forderte ihn stumm auf weiter zureden. "Es ist zwar verboten, aber ich kann nichts dagegen tun. Kostas, ich hab mich in dich verliebt.", hauchte er und kam mir ganz nah. "Aber verbotene Dinge sind doch interessant.", gab ich zurück und legte eine Hand an seine Wange. Er grinste und näherte sich mit seinem Gesicht: "Du bist unglaublich.", raunte er und verband dann unsere Lippen miteinander. Der Kuss wurde immer stärker. "Wie weit würdest du gehen?", fragte ich leise. Ich wollte ihn spüren. Ich wollte mehr. "Soweit du willst.", flüsterte er. Ich küsste ihn wieder und ließ meine Hände zu seiner Hose wandern.

"Herr Roeder hat zu unserem Bedauern unsere Schule verlassen.", erklärte unsere Direktorin nach den Ferien. Ich lächelte ein bisschen. Mik, wie ich ihn mittlerweile nannte, hatte mir gestern erzählt, dass er gekündigt hatte. Er hatte einen Job an der Kunstschule angenommen. Ich war etwas traurig, aber auch erleichtert. Ich war nicht mehr sein Schutzbefohlener. "Hey Fuckboy, jetzt ist dein Beschützer nicht mehr da.", raunte Marc, der neben mir saß, mir zu. "Halt die Klappe. Ich mach das nicht mehr. Ich bin vergeben.", schnaubte ich. "Als wenn dich jemand liebt." "Dann glaub es halt nicht.", meinte ich und schrieb Mik. Ich bat ihn mich von der Schule abzuholen. Er stimmte zu.

Nach der sechsten lief ich Richtung Parkplatz. Mik lehnte an seinem Wagen. Er kam mir entgegen und zog mich direkt an sich. "Das wollte ich schon solange machen.", hauchte er und legte seine Lippen auf meine. Ich erwiderte den Kuss und ließ mich von ihm gegen seinen Wagen drücken. "Oh mein Gott, der Fuckboy lässt sich vom Roeder flachlegen!", rief plötzlich jemand. Mik und ich sahen uns kurz um. Marc und ein paar andere standen um uns herum. Ich zuckte mit den Schultern und küsste ihn wieder. Grinsend löste er sich von mir: "Ich liebe dich." "Ich dich auch.", hab ich zurück. Er küsste mich noch einmal und dann stiegen wir in den Wagen.

Am nächsten Tag waren wir das Gespräch der Schule. "Kostas, hast du mal ne Minute?", fragte unsere Klassenlehrerin, als wir gerade in die Pause entlassen wurden. "Was ist denn, Frau Schmidt?" "Ich habe gehört, dass du eine Beziehung mit Herrn Roeder führst. Stimmt das?", wollte sie wissen. "Ja, aber er arbeitet nicht mehr hier, also ist es ja egal." "Hattet ihr die Beziehung schon, als er noch Lehrer hier war?" Ich nickte nur und wich ihrem Blick aus. "Okay. Dir scheint das unangenehm zu sein, also..." Ich unterbrach sie mit einem Lachen: "Natürlich ist es mir unangenehm. Meine Beziehung geht sie nichts an. Mik und ich sind zusammen und das kann niemand ändern. Er ist nicht mehr mein Lehrer und ich bin seit kurzem 18. Also lassen Sie mich in Ruhe." "Nur eins noch." "Was denn?" Sie schluckte und schien zu überlegen. "Ach vergiss es! Geh in die Pause."

Am Nachmittag war ich bei Mik. Meine Eltern wussten zwar davon, aber anscheinend interessierte es sie nicht wirklich. "Wir waren heute DAS Thema in der Schule.", erzählte ich, als wir aneinander gekuschelt auf dem Sofa lagen. "Und?" Ich zuckte mit den Schultern: "Den Ruf des Fuckboys, der es mit jedem treibt, hab ich sowieso. Da kümmert es mich auch nicht, wenn sie sagen, ich würde mich von Lehrern ficken lassen." Mik lachte auf und beugte sich über mich: "Nur von einem Lehrer hoffentlich.", raunte er. Ich lachte: "Du bist ja nicht mal mehr Lehrer an unserer Schule." Er grinste: "Stimmt." Unsere Lippen trafen sich. Der Kuss wurde immer intensiver. Wo das jetzt hinführte, wussten wir beide!

Die Woche verging. Ich musste mir in der Schule immer noch anhören, dass ich der Lehrerfuckboy war, aber das prallte an mir ab. Freitags hatten wir Sport in den letzten beiden Stunden. Ich wollte mich gerade umziehen, als Marc mich an die Wand drückte. "Na Bitch, du willst doch bestimmt mal wieder, dass ich meinen Schwanz in dich ramme.", raunte er verlangend. Ich verzog angewidert das Gesicht und stieß ihn weg: "Ich bin vergeben.", knurrte ich und zog mich fertig an. Ich verließ die Halle und wollte Richtung Parkplatz laufen. Plötzlich wurde ich zurück gezogen und an die Wand gedrückt. "Niemand gibt mir einen Korb.", fauchte Marc. Gewaltsam hielt er mich fest und fing an meine Hose zu öffnen. "Lass das.", fauchte ich und versuchte ihn wegzudrücken. "Ach komm du kleine Hure, sonst hat es dir doch auch gefallen.", raunte er und wollte gerade meine Hose runter reißen. "Hey, lass die Finger von meinem Freund.", ertönte die wütende Stimme von Mik. Marc lachte: "Ach Herr Roeder, ich will mir ihren Fuckboy nur mal kurz ausleihen." Mik zog Marc von mir weg und drückte ihn an die Wand: "Kostas ist kein Fuckboy und außerdem teile ich ungern!", fauchte Mik. Ich hatte meine Hose derweil wieder zu gemacht. Mik ließ Marc los und zog mich an sich: "Alles gut, Babyboii?", fragte er. Ich nickte nur leicht. Er schnappte sich meine Taschen: "Komm, wir fahren zu mir. Ich hab Essen vorbereitet." Ich lächelte und küsste ihn kurz. "Ich liebe dich.", hauchte ich. Er grinste: "Ich dich auch."

Nach dem Essen musste Mik noch zur Kunstschule, da er noch einen Kurs geben musste. Ich saß in der Ecke und zeichnete selbst was, während er blutigen Anfängern was erklärte. Irgendwann legte ich meinen Block zur Seite und hörte nur zu. Mein Blick hing an seinen Lippen. Ich liebte es, wenn er so vertieft in seine Arbeit war. Seine Augen leuchteten, wenn er über Kunst redete. Ich könnte im Stunden zu hören. Jedes Mal wenn er zu mir sah, schenkte er mir ein Lächeln. Ich lächelte zurück. Unglaublich, dass ich mich mal in einen Lehrer verlieben würde.

Ich hoffe es hat euch gefallen! Ich mache wie gesagt jetzt erstmal wieder eine Pause, bis ich WLAN habe und dann starte ich die neue OS-Sammlung, die quasi alles beinhalten kann.
Dann geht es übrigens auch mit "Loving Family" und "Two Boys and a Wall" weiter.

Und sobald ich WLAN hab rede ich mit minnicat3 über ein Projekt, dass wir gemeinsam starten wollen.

Also keine Sorge! Ihr werdet mich nicht los!

Kostory - OneShotsammlung #Wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt