Das Schicksal der Gezeichneten! (Lemon!)

2.8K 111 3
                                    


Der eisige Wind peitschte mir ins Gesicht. Ich hatte keinen Plan, wo ich hin sollte. Die Regierung hatte mir alles genommen. Warum? Weil ich nicht ins Bild passte. Ich passte nicht in das Bild des heterosexuellen weißen Christen, der hart arbeitet um seine Familie zu versorgen. Ich war schwul und das war falsch. Wenn man nicht ins Bild der Regierung passte wurde man gezeichnet. Es gab mehrere Zeichen. Eine Narbe im Gesicht bedeutete, dass man schwul war. Dann gab es noch eine Narbe am Hals, wenn man lesbisch war, also als Mädchen. Doch die schlimmsten Zeichen waren die Tatoos. Eine Freundin von mir war Opfer einer Vergewaltigung geworden und weil sie ihren Peiniger nicht heiraten wollte, tatowierte man ihr den Schriftzug Slut an den Hals. Ich lief also durch die Straßen und versuchte ein Versteck zu finden. "Hey du Schwuchtel!", hörte ich jemanden rufen. Ich sah mich um und entdeckte weiter die Straße runter, wie drei Männer einen Jungen verfolgten. Ich zog mir meine Kapuze ins Gesicht und ging auf sie zu. Die Drei drückten den Jungen an die Wand und wollten gerade auf ihn eintreten, als ich dazwischen ging: "Findet ihr es nicht etwas erbärmlich zu dritt auf eine einzelne Person loszugehen?", fragte ich und war frph, dass ich so eine tiefe Stimme hatte. Ich zückte mein Messer und die drei erschracken und gingen ein Stück zurück. "Zieht Leine!", fauchte ich und sie rannten davon. "Alles klar bei dir?", wollte ich wissen und der Junge nickte. Ich zog die Kapuze vom Kopf und der Mond erhellte mein Gesicht. Der Junge musterte mich: "Also auch schwul.", bemerkte er und ich nickte. "Ja und sogar stolz drauf. Ich heiße Kostas.", stellte ich mich vor. "Ich bin Mik.", meinte er und sah sich um. Er lief los und ich ging ihm nach: "Weißt du nen Ort, wo man sich vor diesem Unwetter verstecken kann?", fragte ich und musterte ihn. "Ja, aber ich weiß nicht ob das was für dich ist.", sagte er leise. "Solange es warm ist.", meinte ich schulterzuckend. "Du kannst dich dort aber nicht umsonst verstecken. Du musst dafür etwas tun.", erklärte Mik und sah mir in die Augen. "Was denn?", wollte ich wissen. "Du musst dich verkaufen. Parker, der Besitzer von dem Schuppen, nimmt Gezeichnete auf und macht sie zu seinen Leibeigenen. Du musst alles, damit meine ich wirklich ALLES tun was er sagt, sonst setzt dich ohne Hab und Gut auf die Straße.", erzählte Mik. "Schlimmer als meine derzeitige Situation kann es nicht werden.", ich klang verzweifelt. "Na gut.", kam von Mik zurück.

Wir liefen durch einen dunkelen Tunnel zu einer Tür. Mik klopfte dreimal. Eine Lucke ging auf und jemand guckte durch: "Ich bin es Mik und ich hab einen Neuen mitgebracht.", sagte Mik gelassen und die Tür wurde geöffnet. "Mik, gut das du kommst. Ich habe einen Auftrag für dich.", ein Mann kam auf uns zu und lächelte sanft. "Was denn, Parker?", fragte Mik. "Ein Kunde möchte ein neues Video.", meinte der Typ, der anscheinend Parker hieß. "Okay, kann ich das morgen machen? Ich bin müde und wäre gerade fast überfallen worden, außerdem stürmt es draußen und ich bin klitschnass.", erklärte Mik und sah zu mir rüber. "Klar, wer ist denn der Neue?", wollte nun Parker wissen. "Das ist Kostas, er hat mich vor den drei Deppen gerettet. Er will für dich arbeiten.", Mik sah mich aufmunternd an. "Ist das wahr?", Parker musterte mich und kam näher. "Ja.", meinte ich und erwiederte Parkers Blick. "Gut, dann musst du eines wissen. Ab jetzt gehörst du mir. Du tust was ich dir sage, wenn du dich widersetzt, dann fliegst du raus, ohne alles, nur mit dem was du am Körper trägst. Verstanden?", Parker sah mich mit ernster Miene an. "Ja einverstanden.", sagte ich und sah kurz zu Mik rüber. Er lächelte mich immer noch aufmunternd an. "Gut, Mik, gibst du dem Neuen bitte ein paar neue Sachen und zeigst ihm das Bad. Und wenn es dir nichts ausmacht, wird er bei dir pennen, okay?", Parker sah Mik auffordert an. "Geht klar.", kam nur von Mik und dann griff er nach meinem Handgelenk und zog mich in einen Flur. "Hier ist unser Zimmer.", erklärte Mik und wir betraten einen kleinen Raum, in dem ein großes Bett und ein Kleiderschrank standen. Mik ging zu dem Schrank und zog ein paar Klamotten raus. "Hier. Gegenüber ist ein Badezimmer. Da kannst dich frisch machen.", er zeigte mit dem Finger auf eine Tür, die auf der anderen Seite des Ganges war.

Kostory - OneShotsammlung #Wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt