Chapter 67

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30.04.2016 ; 21:06 Uhr  (Happy birthday little <3)

~34 K...extra langes Kapitel :)




Alexanders Perspektive

Immer wenn ich in Büchern lese, wie Menschen einen Verrat einfach so verzeihen können, könnte ich das Buch abwertend schließen und sogar kurz drüber lachen. Jeder der einmal richtig verletzt wurde weiß genau, dass verzeihen keine Option werden kann. Es gibt verschiedene Phasen von der Verarbeitung und meiner Meinung nach ist die letzte es hinter sich zu lassen. Man lässt den ganzen Schmerz und all die Erinnerungen an die Situation los und hört auf sie in sein Kopf zu lassen, doch den Menschen der daran beleidigt war wird nie wieder auf das gleiche Vertrauensverhältnis kommen wie zuvor. Natürlich kann man nach einer gewissen Zeit Abstand wieder normal mit einander Kommunizieren und vielleicht kann man auch so tun als wäre nie etwas gewesen, doch man wird immer ein zweites mal überlegen ob die Person gerade die Wahrheit spricht, man wird sich immer fragen was wäre, wenn es nicht so gelaufen wäre. Menschen sind genau wie viele Tiere dazu gemacht die gleichen Fehler nicht noch mal zu wiederholen. Ein Tiger würde nie ein zweites mal vor den gleichen elektrischen Zaun rennen, ein Pferd würde nie wieder ins Wasser gehen wenn es dort angegriffen wird und ein Mensch würde nie wieder der gleich sein, wenn man ihn verraten hat.

Viele Leute sehen von außen aus wie der perfekte Mensch. Joliek sieht von außen für mich aus als wäre ihr Welt perfekt. Sie arbeitet in einer guten Firma und hat eine schöne kurvige Figur. Sie scheint sehr selbstbewusst und ihr Chef ist gleichzeitig ihr fester Freund, doch wie viele wissen schon, dass sie mehr unter den Tot ihres Vaters leidet als man ahnt. Wer weiß schon das ihr Freund alles andere als stark ist. Letztendlich gucken mir Leute immer vor den Kopf und ich bin oft nicht in der Lage meine Gefühle mit anderen zu teilen. Ich bin immer der Mensch der viel zu sehr liebt und immer viel zu viel gibt, doch in Situationen wo es mit einer aktiven Umsetzungen zu tun hat oft scheitert.

Jetzt stand ich also vor der Tür meines Vaters und hämmerte so laut und aggressiv dagegen, dass ich spürte wie meine Fingerknochen zu schmerzen begannen und die Tür langsam unter meinen Druck nachgab. "Alexander, was ist denn in dich gefahren, das ganze Haus ist am schlafen!" Meine Mutter riss in ihrem Nachthemd und einem schwarzen Bademantel die Tür auf und guckte mich aufgebraucht an "ihr habt mich angelogen, ihr habt mich mein ganzes scheiß Leben angelogen und mein eigener Vater ist Schuld das der Vater meiner Freundin tot ist und wahrscheinlich bin ich jetzt in der Lage genau das gleiche mit ihr zu tun und das nur weil ihr mir nicht die Wahrheit erzählt habt!" Wut entbrannt schrie ich meine ganzen Gefühle aus meinem Hals und hörte kurze Zeit später schon wie die lauten Schritte meines Dads die Treppe runter kamen und mein erster Impuls war auf ihn zuzugehen und ihn mit voller Kraft in sein Gesicht zu schlagen.

Erzähler Perspektive

Nachdem Frau Woodstock Alec erzählt hatte wie sein Vater Lenard das Leben gekostet hatte, hat Alexander seinen Sohn mit Russell, Healey und Leon alleine Zuhause gelassen und seinen  Bruder zu seinen Elternhaus geschleppt.

Alec schlug mehrfach auf seinen Vater ein und Marcel versuchte verzweifelt den mindestens 10 cm größeren Alec von Carlos zu schaffen und die schreiende Sophia im Hintergrund vor den schlimmen Bildern zu beschützen. "Du hast uns angelogen, du hast alles kaputt gemacht, ich hasse dich so sehr" Alec schrie seinen Vater an und stand dann mit verzerrten Gesicht vor seiner Mutter und guckte ihr tief in die verweinten blauen Augen "es ist eine Sache wenn du Marcel und mich belügst, aber eine andere wenn du dich selber belügst. Dein Mann ist schwul und du zeugst ein drittes Kind mit ihm was du dann genau wie deinen beiden Söhne belügen kannst, ich habe dich immer verehrt und jetzt kann ich nicht glauben das ich Shane zu dir gelassen hab".

Jolieks Perspektive

Aufgeregt schlüpfte ich in Jennys kuschelweiches Prinzessinnen Bett und öffnete die Chips Tüte die wir Gott sei dank noch im Schrank gefunden hatten. "Hast du noch mal etwas von Marcel gehört?" Jenny hatte ihre langen braunen Haare zu einem unordentlichen Haufen zusammen gebunden und trug XXl Shirt, was ihr fast bis zu den Knien ging. "Nein, aber ich kann ihn ja nicht zwingen mich zu lieben" "sicher?" lachend zog ich die Augenbrauen hoch und guckte zu Jenny die wütend den Kopf zu mir drehte und mir fest auf den Arm boxte "wenn du so weiter machst kriegst du keine morgendlichen Nachrichten mehr an deinen Spiegel" "nein, nicht die Zettel, ich liebe die" lachend drehte ich mich zu den Fernseher und konnte darauf Zac Efron entdecken, der seit High School Musical wohl mein Schwarm war, nur das er jetzt noch viel heißer aussah.

Nach 25 Minuten in dem Jenny und ich schweigend den Film sahen klingelte mein Handy und riss mich aus meinen Tagtraum mit Zac, doch als ich Nethans Namen auf dem Display sah war mir so gut wie alles egal.

"Hey Jolly" Nethan meldete sich fröhlich am Handy, doch es war bereits vier Uhr morgens und normalerweise hatte er morgen Uni "Naa Bruderherz, vermisst du mich etwa?" ich hörte Nethans laute Lache am Telefon und schon kam eine weibliche Stimme dazu, die mich kurz zum schmunzeln brachte.

Natürlich ist "sie" wieder bei ihm, wie gern ich die Frau kennen lernen würde, die meinem Bruder den Kopf verdrehte.

"Ich vermisse dich zwar immer, aber ich rufe an weil ich gehört habe das du morgen früh zu Mutter fährst" "Ja" Jenny drehte ihren Kopf zu mir und guckte mich fragend an. "Nethan" ich hielt kurz das Mikro zu und beantwortete Jennys unausgesprochene Frage um dann wieder meinen Bruder zu zuhören. "Kannst du ihr sagen, dass ich sie auch bald besuchen kommen werde, ich habe ja ab Montag Semester Ferien doch ich fahre die ersten drei Tage mit einem Kumpel nach Irland" "ja mache ich". Müde gähnte ich und guckte belustigt zu wie Jenny immer mehr die Augen zu vielen "kann ich denn dann ab Donnerstag bei dir bleiben? mit meiner Freundin?" "ja ja" fast abwesend antworte ich ihn noch ein letztes mal bis ich einfach mit Nethan am Handy einschlief.

Alexanders Perspektive

Es war gerade 6 Uhr morgens und ich stand wie immer morgens in der Küche um bereitet meinen kleinen Mann ein Vitamin reiches Frühstück vor, damit er heute auch fit für die Fahrt nach Jolieks Mama war. Gestern hatte ich ein langes Gespräch mit Russell geführt und tatsächlich hat sich raus gestellt, dass seine Mutter ausgewandert war, weil meine Eltern Marcel und mir die Wahrheit nicht sagen wollte und sie Russell so nicht erziehen wollten. Meine Tante hasst meine Mutter also zu tiefst. Es tat verdammt weh meine Mutter weinend vor mir zu sehen, doch im Gegensatz zu meinem Vater zeigte sie wenigstens Gefühle. Wenn man ein starker Realist ist, wie ich es bin, kann man solche absurden Szenen nicht in seinem Leben akzeptieren und sucht immer nach realistischen Gründen, doch diesmal hatte ich keinen anderen außer das mein schon immer verrückte Opa mir die Chance auf ein normales Leben genommen hatte und das ich die Welt als kranken Platz akzeptieren musste.

Doch jetzt stand ich nun mal wieder bei mir Zuhause und würde gleich mit Shane los fahren um Joliek abzuholen, die von der nächtlichen Aktion noch nichts wusste und auch nicht davon das ihr Vater eben nicht der normale hart arbeitende Vater war, sondern ein kranker Mensch der anderen Menschen Substanzen infizierte um sie dann tatsächlich zu einem neuen Lebewesen ran zu züchten. Würde ich nicht schon Psychisch angekratzt sein, wäre ich es spätestens jetzt.








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