Teil 12

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Und wie auf Kommando klingelte es.
Ich schnappte meine Handtasche, machte die Haustür auf und staunte nicht schlecht.
Denn was ich da sah, sah mehr als gut aus...

Noah stand grinsend vor mir und musterte mich. "Woah, gut siehst du aus." Grinste er mich an, nachdem er mich fertig gemustert hatte. "Danke, ebenfalls." schmunzelte ich.

Noah sah wirklich gut aus. Er trug eine schwarze Jeans, ein schwarzes engeres Tshirt, wo man sehr gut seine muskulösen Arme betrachten konnte und eine schwarze Snapback Nike Cap. Was am meisten auffiel waren seine blauen Augen, diese stachen total heraus. So hatte ich ihn noch nie gesehen.

Ich schloss meine Haustür ab, schmiss den Schlüssel in meine Handtasche und lief auf Noah zu. Er grinste mich mit einem fetten Grinsen an. "Hast du dir zu viele Gummibärchen eingeschmissen?" fragte ich ihn lachend. Er lachte ebenfalls und lief zu seinem Auto.
"Nein, ich freu mich einfach auf was Gutes zum Trinken." Schmunzelte er.
"Eigentlich können wir laufen, ist nicht weit von hier. Entscheide du." Er lehnte an seinem Auto und wartete auf eine Antwort von mir.
"Laufen."
"Bist du dir sicher? Du hast da ziemlich hohe Hacken an." Er deutete auf meine Schuhe.
"Na und, wenns nicht mehr geht, zieh ich die einfach aus." Ich lachte und lief voran.
Er lachte und lief neben mir her.
"Gefällt es dir bis jetzt in meiner Firma?"
"Ja, sehr. Aber ich hab ja noch ein paar Tage, vielleicht ändert sich das noch." Lachte ich.
"Nein, glaub ich nicht. Die haben dich schon alle komischerweise ins Herz geschlossen." Lachte er jetzt.
Ich grinste leicht. "Du bist Onkel, oder?" fragte ich ihn dann interessiert. Schon leuchteten seine Augen und sein Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen. Okay ich korrigiere, ein stolzer Onkel.
"Ja, woher weißt du das?" Fragte er mich interessiert.
"Ich hab Lucas vor seiner Mittagspause getroffen und da hat er erwähnt das er die eben mit seinem Sohn verbringen wird."
"Achso, ja Lucas verbringt immer seine Mittagspause mit seiner Frau und seinem Sohn." Er grinste und schaute dabei auf den Boden.
"Wie alt ist der kleine?" Fragte ich ihn. Er schaute mich an und fing dann an zu schmunzeln.
"Er wird bald 2." "Oh Gott süß."
Er lachte. "Ja, das ist er wirklich, haha."
Er griff in seine Hosentasche und holte eine Zigarettenschachtel raus. Er holte eine und steckte sich eine in den Mund.
"Willst du auch eine?" Nuschelte er mir zu.
Ich schüttelte mit meinem Kopf zur Verneinung. Er steckte sie wieder ein und zündete sich seine Zigarette an. Dann zog er dran und blies den Rauch langsam aus.
"Ist es noch weit?" Fragte ich ihn.
Er lachte. "Nein, gleich da vorne."
Er zeigte auf eine Bar.
"Okay gut."
Er zog wieder an seiner Zigarette. "Müssen wir die Joggingrunde mal wiederholen oder was?"
Er grinste mich provozierend an.
Ich antwortete ihm augenrollend. "Neeein, passt schon." Er lachte, dann blieb er vor der Bar stehen. "Ich rauch' noch schnell fertig okay?" Ich nickte. "Rauchst du schon immer?"
Er blies gerade wieder den Rauch aus.
"Gelegenheitsraucher." "Alles klar." Lachte ich.
"Weißt du was wir auch wiederholen müssen?" Fragte er mich grinsend. Ich zog eine Augenbraue hoch. "Nein was?"
Er zog an seiner Zigarette, blies den Rauch wieder aus und musterte mich erstmal.
"Den Monopoly Abend." Grinste er und lief auf mich zu. Er kam mir langsam immer näher.
Kurz bevor er direkt vor mir stand, wendete er sich dem Aschenbecher zu, der rechts von mir stand. Er drückte seine Zigarette dort aus und ich atmete automatisch etwas aus. Ich hatte komischerweise die ganze Zeit die Luft angehalten.
Er lachte kurz und flüsterte mir "immer schön weiter atmen" ins Ohr.
Ich bekam sofort Gänsehaut bei seiner rauen Stimme. Er lief an mir vorbei, fasste mein Handgelenk im Vorbeigehen sanft an und zog mich so mit in die Bar. Als wir drin waren, löste ich mein Handgelenk aus seiner Hand.
Ich schaute mich kurz um, die Bar war ziemlich modern eingerichtet und sehr gut besucht.
"Komm mit, Calla." Schaute er mich belustigend an. Ich nickte. Er lief voran Richtung einem abgetrennten Bereich.
Er unterhielt sich kurz mit einem Mann und lief dann weiter.
"Guten Abend." begrüßte mich der Mann.
Ich lächelte ihn nur leicht an und lief weiter Noah hinterher. Ich schaute mich wieder um, sehr viele Frauen in knappen Kleidern saßen hier rum. Ich spürte auf einmal eine eiskalte Hand an meinem Rücken. Ich drehte mich sofort um.
"Hi Schöne, bist du alleine hier?" fragte mich ein unbekannter Mann. So wie der aussieht, besitzt er sehr, sehr viel Geld. Bei manchen Männern sah man das eben sofort.
"Nein, bin ich nicht." Ich drehte mich sofort um und erschreckte mich gleich weil Noah aufeinmal vor mir stand.
"Alter Noah." sagte ich geschockt.
Er grinste mich an. Daraufhin schlug ich ihm mit voller Wucht gegen seinen Oberarm.
"Aua." lachte er und rieb sich den Arm.
"Kommst du jetzt weiter?" fragte er mich sichtlich amüsiert.
"Ja, ich komme." Er lachte, legte seine Hand auf meinen Rücken und drückte mich voran.
Er flüsterte mir derweil ins Ohr. "Du bist kaum 2 Minuten hier drinnen und reißt den reichsten Kerl hier auf?" Ich drehte meine Kopf zu ihm.
"Erstens habe ich den nicht aufgerissen. Zweitens hab ich auch kein Interesse an dem. Drittens sei einfach leise." Er lachte.
"Hierhin können wir uns setzen."
Ich ließ mich sofort auf die Couch fallen.
Wie gemütlich. Noah lachte. "Was willst du trinken?" "Such mir was aus, aber nicht zu stark." Warnte ich ihn.
"Jaja." Und schon lief er lachend zur Bar. Es dauerte keine 2 Minuten, da war er schon wieder bei mir und setzte sich neben mich.
Er hatte mir einen Piña Colada mitgebracht.
"Boah geil danke." Ich nahm sofort einen Schluck. "Der is ja mega." Staunte ich.
"Sag ich doch, besser als dein Gesöff von heute morgen." "Der war auch gut, Noah."
"Ja, aber nicht so gut wie der jetzt."
"Ja okay." Er lachte, erst da fiel mein Blick auf seinen Cocktail. "Was hast du da?" Fragte ich angeekelt und zeigte auf den orangefarbenen Drink. Er lachte wieder. "Zombie." Er nahm einen Schluck und schaute mich an.
"Ihhh." "Was Ihhh? Mein Lieblingscocktail."
"Warum? Weil man sich die Birne da gleich wegpustet?" Er lachte wieder. "Was?"
"Ich hatte einmal einen Zombie getrunken, nie wieder. Ich kann mich an den halben Abend nicht mehr erinnern." Jetzt lachte er noch lauter. "Noah." Zischte ich und schlug ihm wieder gegen die Schulter. "Nicht witzig."
Er kriegte sich wieder ein, musste sich das Lachen aber stark verkneifen.
"Verträgst du nicht so viel?"
"Nee, ich vertrage nicht so viel" antwortete ich und nahm noch einen Schluck.
"Nimm einen Schluck, komm."
"Nein, vergiss es." Lachte ich.
"Komm schon. Der schreit schon nach dir."
"Nein." Er kam mir mit seinem Glas immer näher und ich wendete mein Gesicht von ihm ab. "Calla." "Nein, Noah."
"Komm nur ein Schluck." Ich wendete mein Kopf ihm wieder zu und sah das sein Glas schon sehr nah an meinem Gesicht war. Ach was soll's ein Schluck.
"Nur. Ein. Schluck." Ich schaute ihn warnend an und wollte gerade nach seinem Glas greifen, als er das Glas wieder wegzog.
"Nein, nein. Ich halte das Glas." Grinste er provozierend.
"Also gut. Mach, ich will's hinter mir haben." Er kam mit dem Glas näher und setzte es an meine Lippen an. Er beobachtete mich die ganze Zeit. Dann hob er das Glas etwas, ich nahm einen kleinen Schluck und schon nahm er das Glas von meinen Lippen.
Ich schluckte den kleinen Schluck und schüttelte angeekelt meinen Kopf. Bäh wie eklig. Noah kriegte sich natürlich kaum mehr ein vor Lachen.
Ich nahm sofort einen Schluck von meinem Piña Colada, um den ekligen Geschmack zu vertreiben, was dann auch sehr gut klappte.
Ich schaute zu Noah, der wischte sich mittlerweile die Lachtränen aus den Augen.
"Sehr witzig, Noah." Sagte ich und schaute ihn augenrollend an. Er legte seinen Arm um meine Schultern und flüsterte mir ein "Ich gewöhn dich noch dran, dann trinkst du nur noch Zombie." Er nahm dann seinen Arm wieder von meinen Schultern und nahm einen Schluck von seinem Zombie.
Ich schüttelte nur lachend den Kopf und beobachtete wie er noch einen Schluck nahm.
Er schaute mich an und zog eine Augenbraue hoch. "Musst du heute nicht auch noch fahren?" Fragte ich ihn grinsend.
"Bis dahin bin ich wieder voll nüchtern."
"Geeeeeenau." Lachte ich.
"Ja. Ich trink nur den. Dann nüchtere ich mich aus. Du darfst gerne noch mehrere Zombies für mich trinken." Bei letzterem Satz verkniff er sich wieder ein Lachen.
"Lass es, Noah." Lachte ich.
Ich schaute mich in der Bar nochmal um und entdeckte dann einen mir sehr bekannten Rücken.
Das kann nicht sein. Was macht der hier. Mario. Mein Ex.
Sofort drehte ich mich wieder zu Noah um. Der schaute mich allerdings schon skeptisch an.
Ich grinste ihn nur leicht an und nahm wieder einen Schluck von meinem Getränk.
Noah rutschte etwas näher zu mir.
"Was ist los?" flüsterte er mir zu.
Ich schaute auf meine Finger und spielte mit diesen. Noah legte seine Hand auf meine Finger. "Calla?" Ich schaute ihm ins Gesicht. "Passt schon alles." Grinste ich ihn an. Er zog sofort eine Augenbraue hoch.
"Ich geh schnell mal aufs Klo, wo ist das?"
Er schaute mich lange an, bevor er mir antwortete. "Einfach da rechts weiter laufen, steht groß an." Sagte er knapp zu mir.
Na toll dann muss ich an Mario vorbei laufen.
Ich zog meine Finger unter seiner Hand hervor, stand auf und flüsterte ihm zu "okay, danke."
Ich lief an ein paar Leuten vorbei, immer weiter geradeaus, an Mario vorbei, weiter an paar Leuten vorbei bis ich ein großes Schild sah mit dem Aufdruck 'Toilette'. Ich lief Richtung Damenklo, ging schnell aufs Klo, wusch mir die Hände und lief wieder raus. Den selben Weg zurück, ich schaute nicht nach links oder rechts wollte einfach nur wieder zurück zu Noah und Mario bloß nicht auf mich aufmerksam machen.
Ich sah schon Noah, der sich in einem Gespräch mit einem Mann im Anzug befand. Ich lief auf beide zu, als ich hinter mir jemanden meinen Namen rufen hörte. Nein.
Noah drehte seinen Kopf automatisch zu mir um und ich drehte mich langsam zu der vertrauten Stimme um.
Mario kam fett grinsend auf mich zu.
"Calla. Lange nicht mehr gesehen." Ich wollte mich wieder umdrehen und gehen, da packte er mich mal wieder grob am Handgelenk.
Ich zog die Luft ein und drehte mich wieder voll zu ihm um. "Lass mich in Ruhe, Mario."
"Ist dein Beschützer heute nicht dabei?" Fragte er mich grinsend.
"Geht dich nichts an." Sein Grinsen wandelte sich sofort in einen ernsten Gesichtsausdruck um. Er kam mir näher. Ich zog mein Handgelenk aus seinem Griff und zischte ihm ein "Wenn du mir weiter so nahe kommst, zeig ich dich an und das auch wegen Körperverletzung, überleg's dir genau." entgegen.
Ich trat einen Schritt zurück um etwas Abstand zwischen uns zu bringen und spürte plötzlich einen warmen Körper hinter mir. Noah.
Mario's Blick fiel sofort hinter mich.
"Ach hat die kleine Schlampe einen neuen Beschützer oder was?"
Ich drehte mich zu Noah um, er schaute noch hinter mich, er mahlte mit seinem Kiefer und wandte seinen Blick dann endlich mir zu.
Ich drückte ihn an seinem steinharten Bauch etwas zurück und flüsterte ihm ein
"Komm bitte mit." zu.
Er schaute mich mit einem undefinierbaren Blick an, drehte sich um und lief Richtung Ausgang. Ich lief ihm hinterher, quetschte mich durch die Menschenmenge und lief auch aus dem Ausgang. Noah stand etwas weiter rechts und zündete sich gerade eine Zigarette an. Hoffentlich hat er das mit der Anzeige wegen Körperverletzung nicht mitbekommen.
Noah schaute mich an.
"Seit wann standest du hinter mir?" fragte ich ihn leise. Er zog an seiner Zigarette, blies den Rauch aggressiv aus und zischte "Von Anfang an. Warum verdammt hast du mir nicht gesagt, was dich so verunsichert hat. Dann hätte ich das Aufeinandertreffen verhindern können."
Scheiße, also hat er auch das mit der Anzeige mitbekommen.
Ich wusste nicht was ich sagen sollte, also blieb ich lieber stumm. Noah nahm seine Cap ab, fuhr sich einmal durch die Haare und setzte sie wieder auf.
"Wer war das überhaupt? Sag mir wenigstens da die Wahrheit." unterbrach er die Stille.
"Mein Ex." Er musterte mich.
"Okay." Er schaute auf seine Uhr. "Es ist schon fast 11, sollen wir uns auf den Weg machen?"
"Ja können wir."
Wir liefen schweigend nebeneinander her,
man hörte nur das Stöckeln meiner High Heels. Das machte mich so verrückt, das ich dann einfach stehen blieb und sie auszog.
Noah lachte kurz. "Du hast lange in denen ausgehalten." sagte er zu mir.
"Meine Füße tun jetzt auch schön weh."
"Also werde ich dich morgen nicht in hohen Schuhen sehen?" Grinste er mich an.
"Nein, definitiv nicht." Lachte ich. Er schmiss seine Zigarette auf den Boden und drückte sie aus. "Komm gib sie her, ich trag sie."
"Nein, passt schon."
Er nahm mir dann einfach meine Schuhe aus der Hand und lief weiter.
"Noah, ich kann sie echt nehmen."
"Halt die Klappe, Calla." Rief er mir zu.
"Wie bitte?" Lachte ich.
"Hast schon richtig gehört." Grinste er und streckte mir die Zunge entgegen. Ich musste wieder lachen. Er wartete auf mich bis wir wieder auf einer Höhe waren und liefen dann zusammen weiter. "Bist du nüchtern?"
Fragte ich ihn provozierend.
"Erstens vertrage ich sehr viel, zweitens hab ich meinen Liebling nicht mal leer getrunken, drittens tut das Laufen sowieso gut, also bin ich so gut wie nüchtern."
Er grinste mich frech an.
"Okay, okay." Lachte ich.
Wir unterhielten uns noch über alles mögliche, als wir dann endlich an meiner Wohnung angekommen waren. Er lief gleich auf sein Auto zu, ich blieb in der Einfahrt stehen.
Ich musste lachen als ich ihn beobachtete, es sah so witzig aus ihn mit meinen High Heels in der Hand zu sehen.
Er drehte sich zu mir um. "Was lachst du denn so alleine?" Grinste er mich an.
"Du siehst witzig aus mit meinen High Heels in der Hand." Lachte ich wieder.
Er schaute auf meine Schuhe in seiner Hand und schmunzelte.
"Die hätte ich fast mitgenommen."
Ich lachte. "Nein, nein. Die brauch ich noch, bringst du sie mir?" Grinste ich ihn zuckersüß an. Woraufhin er nur seinen Kopf schüttelte und sich an sein Auto lehnte. Ich stöhnte kurz und setzte mich in Bewegung. Ich stand vor ihm, nahm ihm meine Schuhe aus der Hand und drehte mich wieder um. Also ich hatte es vor. Er packte mich an meinen Fingern und drehte mich so wieder zu ihm um.
"Das mit deinem Ex erklärst du mir noch, ja?" Flüsterte er. Ich schluckte, nickte aber dann.
"Gut, also bis morgen." Ich löste meine Finger aus seiner Hand und trat ein paar Schritte zurück.
"Bis morgen." grinste ich und lief auf die Haustüre zu.

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