Gespannt was mich erwarten würde.
Ich stieg ein und fuhr sofort zu Noah. Dort angekommen, parkte ich und lief auf die Haustüre zu. Keine Ahnung was mich erwarten würde. Ich drückte den Klingelknopf und wartete. Nach ein paar Minuten öffnete mir ein völlig gestresster Nils die Haustüre und zog mich in die Wohnung.
'Was ist los?' Fragte ich ihn vorsichtig.
'Noah hat gesoffen, lässt sich nichts mehr sagen und haut hier alles um. Rede bitte mit ihm.' Nils fuhr sich verzweifelt durch die Haare. Ich schluckte und lief ohne ein weiteres Wort ins Wohnzimmer. Am Boden lagen ein paar Glasscherben, ich umlief diese gekonnt und lief auf Noah zu, der mit dem Rücken zu mir gewandt an einem der Riesen Fenster stand. Ich begutachtete seinen Rücken, der sich stark senkt und hebt.
'Noah?' Er zuckte bei meiner Stimme zusammen und verspannte sich.
'Lass es, Calla. Geh wieder.' Flüsterte er.
'Fuck Nils, warum sie?' Rief er dann plötzlich, was mich diesmal zusammen zucken ließ.
'Warum sie?' Zischte Nils.
'Weil sie verdammt die einzige ist, die dich beruhigen kann.' Zischte Nils weiter.
Noah spannte sich wieder an, drehte sich um und lief an mir vorbei in die Küche.
'Fuck Fuck Fuck' hörte ich Noah aus der Küche fluchen. 'Warum ist er so?' Fragte ich Nils.
'Die hatten heute Versammlung und irgendwelche unnötige Leute haben ihn kritisiert. Irgendwas von er ist nicht fähig die Firma weiter zu führen und so einen Dreck. Dann kommt das mit dir noch dazu und diese kranke Jacqueline lauert ihm auch wieder auf und ruft ihn ständig an. Da ist jetzt alles zusammen gekommen.' Sagte er kopfschüttelnd.
'Okay.' Sagte ich nachdenklich.
'Tu mir bitte einfach den Gefallen und bleib bei ihm. Du kriegst ihn besser beruhigt, als ich es je schaffen werde.' Murmelte Nils.
'Mh mal sehen.' Antwortete ich nur etwas überfordert. 'Du schaffst das. Ich geh jetzt heim, halt mich auf dem Laufenden.'
Er umarmte mich nochmal und ging dann wirklich. Warum zum Teufel lässt er mich mit Noah allein. Man.
Naja bringt alles nichts. Ich lief in die Küche.
Noah stand wieder mit dem Rücken zu mir und stützte sich an der Küchentheke ab.
'Was ist los?' Versuchte ich Noah wieder in ein Gespräch einzuwickeln. Noah seufzte laut, schnappt sich das Glas vor ihm und trank einen Schluck. Zumindestens wollte er es.
Ich nahm ihm das Glas davor aus der Hand und knallte es auf die Theke.
'Hör auf damit und rede.' Zischte ich Noah zu. Meine Geduld war am Ende. Noah drehte sein Gesicht sofort zu mir.
'Was willst du eigentlich, Calla? Hau einfach ab.' Zischte er mir zu. Ich musterte sein Gesicht. Nein, das meinte er nicht ernst.
'Gib mir jetzt das Glas wieder.' Zischte er wieder und wollte gerade danach greifen, als ich es ihm vorher weg nahm.
Ich roch kurz dran. Alkohol. Klar. Wahrscheinlich irgend ein hoch prozentiger Schnaps. Ich lief mit dem Glas zur Spüle und schüttete es weg. Noah beobachtete mich dabei. Dann füllte ich das Glas mit Wasser, lief wieder zu ihm und stellte es vor seine Nase.
'Hier und jetzt stell dich nicht so an und rede mit mir.' Noah schaute mich völlig entgeistert an. Dann wandte er sich von mir ab und leerte das Glas in einem Zug.
'Du kannst jetzt gehen, mir geht's gut.' Flüsterte er mir zu. Als ob.
'Du bist so ein scheiß Dickkopf. Ich glaub's nicht.' Seufzte ich und lief aus der Küche, um die Scherben im Wohnzimmer aufzuräumen.
So bescheuert wie Noah war, läuft er da noch rein und dann muss ich ihn verarzten.
Das wird sicherlich nicht so weit kommen.
Ich legte jede große Scherbe auf meine Hand und lief in die Küche, um sie weg zu schmeißen. Noah stand immer noch an der Theke angelehnt. Dickkopf wirklich.
'Hast du irgendwo einen kleinen Besen?' Er wandte seinen Kopf zu mir, stieß sich von der Theke ab und öffnete einen Schrank auf der anderen Seite, um einen kleinen Besen zu holen. Dann lief er mit dem Besen wortlos an mir vorbei und verließ die Küche.
Heilige Scheiße war der anstrengend.
Noah kam nach ein paar Minuten wieder und schmiss die restlichen Scherben in den Mülleimer. Dann räumte er wieder den Besen auf und verschwand ins Wohnzimmer.
Sein Ernst? Ich seufzte genervt.
Er nervt. Wirklich.
Ich lief wieder ins Wohnzimmer.
'Noah du Depp. Verhalte dich jetzt mal normal. Erzähl mir doch von dem Scheiß. Boah ich glaub's nicht.' Fing ich genervt, aber auch wütend an.
Noah schüttelte nur mit dem Kopf.
'Warum interessiert es dich so? Hm? Vergiss es einfach und geh jetzt.' Zischte er mir wieder kalt zu.
'Weißt du was, Noah? Du nervst mich. Ich hätte nicht kommen sollen.' Schrie ich ihm zu und machte mich auf den Weg in den Flur.
'Warum bist du überhaupt gekommen? Wegen mir persönlich? Sicher nicht.' Zischte er zurück. Auf einen Schlag drehte ich mich zu ihm um.
'Klar wegen dir, du Arsch. Wegen was sonst. Meinst du ich mach das zum Spaß?' Ich lachte spöttisch auf. 'Ich weiß nicht was du für ein Problem hast. Deine Chance verspielst du immer mehr.'
Jetzt lachte Noah spöttisch auf.
'Welche Chance? Du gibst mir ja nicht mal eine.'
'ICH GEBE DIR VERDAMMT NOCH MAL EINE CHANCE.' schrie ich ihm zu.
Meine Geduld war endgültig am Ende.
Meine Laune ebenfalls.
'Arschloch.' Zischte ich und lief in den Flur, um mich wieder anzuziehen.
Ich hörte wie Noah im Wohnzimmer laut Fuck schrie und dann meinen Namen.
Ich wandte mich nochmal zu Noah.
'Fang an zu reden oder ich bin weg. Die Chance kannst du dir dann auch abschminken.' Zischte ich ihm zu. 'Überleg's dir genau, ganz genau.'
Noah seufzte auf und setzte sich auf's Sofa.
Er fuhr sich gestresst durch's Gesicht und durch die Haare.
'Setz dich dann wenigstens her.' Flüsterte Noah und schaute auf seine Finger.
Na endlich, geht doch.
Ich lief auf's Sofa zu und setzte mich neben ihn.
'Wo soll ich anfangen?' Fragte er und schaute immer noch auf seine Finger.
'Am Besten bei dem Thema Jacqueline, das will ich zuerst wissen.' Noah musterte mich kurz amüsiert und fing dann an zu reden.
'Die Frau hängt mir wieder am Arsch. Ruft mich die ganze Zeit an, taucht in der Firma auf. Überall ist sie. Es stresst mega. Keine Ahnung was sie von mir will. Ja dann haben die mich heute in der Mitgliederversammlung in Frage gestellt, weil ich ja angeblich zu jung bin, um die Firma zu führen und ja einfach nicht fähig dazu bin.' Er lachte kurz auf.
'Und das fällt denen jetzt auf, wohlgemerkt.'
'Die haben einfach keine Ahnung.' Flüsterte ich. Noah fuhr sich über sein Kinn.
'Trotzdem beschäftigt mich das, aber egal ich komm klar.' Stille.
'Das war's dann auch.' Flüsterte er.
'Also hatte das nur was mit Jacqueline und den Idioten in deiner Agentur zu tun?'
Er spielte an seinen Fingern.
'Und das du mich zappeln gelassen hast.
Das hat mich noch mehr gestresst, als die anderen zwei Themen zusammen.'
Noah musterte jetzt mein Gesicht.
'Hast du verdient.' Flüsterte ich ihm zu.
Er schaute kurz auf meine Lippen und dann mir wieder in die Augen.
'Ich weiß.' Flüsterte er zurück.
'Aber immerhin gibst du mir noch eine Chance.' Er lächelte kurz und schaute dann wieder auf seine Hand.
Ja, die gebe ich dir.
Ich seufzte kurz leise. Am besten ich geh jetzt.
'Kann ich dich jetzt alleine lassen?' Flüsterte ich ihm zu. Er schaute mich sofort an.
'Können ja, ob ich das will? Nein.' Flüsterte er zurück. Er schaute mich weiter an, wahrscheinlich wartend auf meine Reaktion.
Oder ganz sicher haha.
Ich schaute ihn lange an.
'Noah' fing ich an, doch er unterbrach mich sofort. 'Ich weiß, geh ruhig.' flüsterte er und schaute wieder auf seine Finger.
Ich musterte ihn kurz besorgt, entschied mich aber dennoch ein Weilchen zu bleiben.
'Nö, dann bleib ich.' Flüsterte ich wieder.
Noah grinste leicht während er auf seine Finger starrte. Nach ein paar Minuten Stille meldete er sich dann wieder zu Wort.
'Ich hab dich wirklich vermisst.' Fing er leise an...
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Want U
RomanceDie Eventmanagment Studentin Calla lernt durch Zufall in ihrem Nebenjob den gut aussehenden Noah Alvarez kennen. Was sie zu der Zeit noch nicht weiß, er ist der Chef einer der größten Konzert - und Festivalveranstalter Deutschlands. Er hat allerdin...