Teil 16

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"Ich geh nur mal kurz an die frische Luft." Sagte ich leise und lief in den Aufzug.

Dann lief ich ins Erdgeschoss und direkt raus, ich schaute nicht mal nach Pia.
Ich lief draußen auf und ab und überlegte.
Sollte ich das Praktikum abbrechen?
Oder einfach noch durchziehen?
Schlimmer kann es ja eigentlich nicht mehr werden. Ich seufzte.
"Calla, ich hab gehört was oben abging."
Pia.
Ich schluckte.
"Soll ich dich für heute zu mir holen? Ich regel das, glaub mir." Flüsterte sie mir zu.
Ich lächelte sie leicht an.
"Nein, passt schon danke. Sind ja nur noch 2 Stunden. Die überlebe ich jetzt auch noch."
"Komm wir gehen wieder rein." Sagte Pia und zog mich rein.
Als wir drinnen waren, lagen wieder viele Augenpaare auf mir. Ich hasste es. Wirklich.
"Sag Noah Bescheid was hier abgeht." flüsterte mir Pia leise zu.
"Nie im Leben." sagte ich sofort.
Sie schaute mich nur besorgt an, umarmte mich dann aber fest. Sie flüsterte mir
"Bleib stark. Dauert nicht mehr lang dann bist du die alle los." zu und genau da konnte ich meine Tränen nicht mehr zurück halten.
Pia drückte mich fest an sie.
"Pscht" versuchte sie mich zu beruhigen.
"Komm mit, das müssen nicht alle mitansehen."
Sie zog mich in einen Raum, ein Bad.
Ich heulte mir dir Augen aus.
Nach einiger Zeit in der sie mich beruhigt hatte, trocknete sie meine letzten Tränen mit einem Taschentuch.
"Alles gut, Maus."
Ich nickte nur und atmete noch mal langsam ein und aus.
Man sah definitiv das ich geweint hatte, aber das war mir jetzt egal.
Ich wollte den Tag rumkriegen und dann endlich nach Hause.
"Okay alles gut. Ich geh wieder zu Emilie." Flüsterte ich Pia zu.
"Musst du nicht, Calla. Ich sag Noah Bescheid das du heim bist, wenn du willst."
"Nein, passt schon." Ich lächelte sie an, das sie sah das ich es ernst meinte.
"Okay." Flüsterte sie leise.
"Komm sofort zu mir, wenn wieder was ist. Hast du mich verstanden?"
"Ja." Flüsterte ich.
Wir liefen aus dem Bad, Pia vor mir. Dann blieb sie aufeinmal stehen. Sie schaute zum Empfangstresen, dort stand Noah und suchte sie anscheinend.
"Shit." Sagte ich leise.
Pia schaute mich kurz prüfend an, "Ich geh hin, du gehst nach oben."
Ich nickte, umarmte sie nochmal und lief dann Richtung Aufzug. Ich hörte wie sie Noah begrüßte und fragte was sie für ihn tun kann. Seine Antwort hörte ich leider nicht.
Ich wartete und wartete immer noch auf den Aufzug. Als er endlich da war, stieg ich sofort ein und drückte die 4. Etage.
Ich sah noch wie Noah mit Pia redete, dann schlossen sich die Türen und ich atmete erleichtert aus.
Noah sollte mich nicht so sehen.
Ich stieg in der 4. Etage aus. Ich suchte Lina, warf ihr ein Grinsen zu, dass sie auch sieht das es mir gut gehe, sie erwiderte das Grinsen und schon lief ich weiter Richtung Emilie's Schreibtisch.
Ich setzte mich gleich neben Emilie, sie musterte mich sofort.
"Calla, es tut mir leid. Keine Ahnung was mit denen abgeht." Flüsterte sie mir zu.
"Egal." sagte ich nur knapp und widmete mich den letzten Blättern von der Ablage.
Nach einer Stunde in der ich nicht geredet hatte, war ich mit der Ablage fertig.
Ich legte die Ablage zusammen und grinste. Endlich fertig.
"Na fertig?" Fragte mich Emilie.
"Ja endlich. Muss morgen nur noch einsortieren." Grinste ich sie freundlich an.
"Wow. Du bist echt schnell." Staunte sie.
Ich lachte und bedankte mich.
Ich nahm kurz mein Handy aus der Tasche und guckte wer mir alles geschrieben hatte.
Ich scrollte durch.
Von Pia vor 33 Minuten.

Tut mir leid, Calla. Aber er wollte unbedingt wissen was passiert ist.

Ich schluckte. Shit.
Ich scrollte weiter und entdeckte eine Nachricht von Noah vor 10 Minuten.

Komm in mein Büro, bevor du gehst oder wenn du zwischendurch Zeit hast.

Ich schrieb ihm ein einfaches 'Warum?' zurück.
Dauerte nicht lange, da erhielt ich schon eine Antwort.

Mach einfach, Calla.

Nein darauf hatte ich jetzt keine Lust mehr, ich schrieb das ich es heute nicht mehr schaffen würde und schmiss das Handy wieder in meine Tasche. Ich rieb mir über mein Gesicht. Heute war der Abschuss, ich bin so froh wenn ich daheim bin.
"Emilie würdest du mir noch ein bisschen was über deine Arbeit erzählen?"
Sie strahlte mich an und sagte "Ja klar, sehr gerne." Und schon legte sie los.
Sie machte fast die selben Aufgaben wie Lina, nur das sie alle Protokolle der Mitarbeiter hier zugeschickt bekam und diese auch noch bearbeiten musste.
"Emilie, ich muss mir Calla mal für den Rest des Tages ausborgen." sagte Noah aufeinmal vor uns.
Ich erschreckte mich und sah ihn an.
Er zog eine Augenbraue hoch und deutete mir an, ich soll mitkommen.
"Geht klar, Herr Alvarez" Sagte Emilie.
Sie drehte sich noch mal zu mir um und zog mich in eine unerwartete Umarmung.
"Du bist toll, Calla. Vergiss das nicht."
Dann ließ sie mich los und ich packte mal wieder alle Sachen zusammen. Noah nahm mir die Ablage ab. "Fertig damit?" Ich nickte. "Ich sortiere es morgen ein." lächelte ich.
Ich ging um den Tisch und sah Noah abwartend an. Er nahm den Ablagestapel und legte seine andere Hand auf meinen unteren Rücken um mich in Richtung Aufzug zu lotsen.
Wir warteten bis der Aufzug kam, Noah lehnte sich solang an die Wand an, ich stand genau vor den Aufzugstüren. Er musterte mich das spürte ich. Aufeinmal spürte ich eine Hand rechts auf meiner Schulter.
"Alles wieder gut?" Fragte mich Lina.
Ich nickte. "Ja alles gut." Lächelte ich.
"Ruf mich an wenn was ist, ja? Bis morgen." Sie umarmte mich nochmal und ging dann wieder zurück zu ihrem Platz.
Der Aufzug war mittlerweile endlich da und ich trat zuerst ein, Noah mir hinterher.
Wir fuhren hoch in die Chefetage.
"Du kannst heute früher heim, ich will nur noch kurz mit dir reden okay?" sagte Noah zu mir. "Über was?" Fragte ich ihn.
In dem Moment öffneten sich die Aufzugtüren und wir traten heraus. "Wirst du schon sehen." flüsterte er mir zu und lief in sein Büro ich natürlich hinterher.
Er setzte sich auf seinen Stuhl, legte die Ablage in seine Schublade und sperrte sie ab.
Ich setzte mich natürlich wieder gegenüber von ihm. "Also?" Fragte ich. Ich wollte es hinter mich haben.
Er schaute mich besorgt an, dieser Blick gefiel mir gar nicht, dann lächelte er mich leicht an.

"Ich hab Jacqueline rausgeworfen."

Ich sah ihn geschockt an "Warum?" Flüsterte ich. Bitte nicht wegen mir, bitte, bitte nicht.
"Sie tat ihre Arbeit nicht, war eh immer nur in der Pause und das Getratsche von ihr konnte ich sowieso nicht leiden." sagte er ernst.
"Und das heute war der totale Abschuss. Da hab ich sie einfach rausgeworfen."
Ich schluckte.
"Dein Ernst?" Ich schaute ihn immer noch schockiert an.
"Mein Ernst! Ach und über das heute werde ich auch nochmal mit dir reden. Aber nicht heute, das wäre wahrscheinlich zu viel für dich." Sagte er vorsichtig. Ich schluckte.
"Wir müssen gar nicht darüber reden, Noah."
"Doch, verdammt. Du musst doch mit jemandem reden, du kannst es nicht immer nur für dich behalten. Check es doch einfach."
Sagte er jetzt etwas lauter, ich schaute derweil auf meine Finger.
"Ist okay." antwortete ich ihm leise.
Er stand auf und schaute aus dem Fenster.
"Du kannst jetzt gehen, morgen früh einfach wieder bei mir okay?" Er drehte sich um und lief auf mich zu.
"Okay." Ich stand auf und wollte mich an ihm vorbei drücken. Er hielt mich aber an den Armen fest. Ich schloss meine Augen.
Stark bleiben. Nicht anfangen zu heulen.
Alles gut, Calla.
Ich öffnete sie wieder. Drehte mich zu ihm um und wartete ab. Er fing an leicht zu grinsen, legte langsam seine Hände auf meinen unteren Rücken und zog mich an seinen Körper.
"Hör nicht auf andere, ja?" Flüsterte er in mein Ohr. Er drückte mich noch etwas stärker an seinen Körper, ich schluchzte kurz auf und legte meine Arme ebenfalls um ihn.
Genau DAS brauchte ich jetzt einfach.
Er sagte nichts weiter, hielt mich einfach nur fest. Mein Bauch fing an zu grummeln, ich wusste nicht was es war. Ich löste mich langsam von ihm und flüsterte ihm ein kleines 'Danke' zu. Dann drehte ich mich um und ging aus dem Büro. Ich schloss die Tür hinter mir und atmete erst mal erleichtert aus.
Das komische Gefühl in meinem Bauch war jetzt auch verschwunden, sehr komisch.
Ich lief zum Aufzug, von da fuhr ich ins Erdgeschoss, rief Pia noch ein 'Bis morgen.' zu, bevor ich mich in mein Auto setzte und endlich nach Hause fuhr.
Daheim zog ich mir erstmal bequeme Sachen an und meldete mich mal wieder bei meiner Mitbewohnerin Sarah. Ich erzählte ihr das ich ab Freitag Abend nicht hier sein würde und erst wieder Sonntag Mittag kommen würde. Sie teilte mir mit das sie auch erst Sonntag Nachmittag hier wieder sein würde.
Ich freute mich schon soooooo sie wieder zu sehen. Wir quatschten noch etwas, bis mich der Hunger dann erwischte. Ich verabschiedete mich also von ihr und ging in die Küche. Ich hatte jetzt mega Lust mir etwas selber zu kochen. Also fing ich an und kochte einen leckeren Putenauflauf. Als der dann nach einer Stunde Wartezeit endlich fertig war, stürzte ich mich regelrecht auf den Auflauf.
Soooo lecker. Ich aß und aß, bis ich fast platzte.
Dann räumte ich alles weg und setzte mich noch etwas auf's Sofa, dort schrieb ich mit meinen Leuten auf WhatsApp. Als mir das dann auch zu langweilig wurde, beschloss ich schlafen zu gehen.
Gesagt, getan. Ich lief ins Bad, schminkte mich ab, zog mein Schlafoutfit an und lief in mein Zimmer.
Dort schmiss ich mich sofort ins Bett, stellte meinen Wecker auf 7 Uhr, da ja morgen Freitag war und ich schon um 8 Uhr das letzte Mal in der Firma sein muss.
Nachdem ich das erledigt hatte, kuschelte ich mich in meine Decke und schlief dann schon nach einiger Zeit in einen unruhigen Schlaf..

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