Want U

Teil 35

Der Abend verlief dann eigentlich noch ganz ruhig. Sarah ging etwas früher ins Bett, weil sie morgen arbeiten musste. Ich blieb noch etwas auf dem Sofa und schaute Fernseh, bis ich fast auf dem Sofa eingeschlafen war. Darauf ging ich hoch ins Bad, zog mich um und legte mich ins Bett. Mein Handy steckte ich auch noch an's Ladekabel an. Noah hatte mich noch zwei mal angerufen, wenn's wichtig gewesen wäre hätte er mir ja auch schreiben können. Aber nein hatte er nicht, also unwichtig. Dieser Ben hatte mir auch geschrieben, ich hatte ihm aber noch nicht geantwortet, mach ich morgen früh.
Innerhalb von 5 Minuten schlief ich dann ein.
Montag stand ich dann um halb 11 auf. Shit um 12 musste ich schon bei Noah sein, aber der konnte ruhig etwas auf mich warten.
Ich ging also langsam ins Bad und duschte mich schön lange. Dann zog ich frische Unterwäsche an und föhnte meine Haare lockig. Ich schminkte mich dann mit Eye Liner und Wimperntusche und lief dann in mein Zimmer zurück.
So was zieh ich denn an. Ich entschloss mich für eine einfache schwarze enge Hose und ein türkises, lockeres Oberteil, was ab und zu meinen Bauch entblößte. Heute macht mir das nichts aus. Ich rannte dann nach unten, nachdem ich mich umgezogen hatte und frühstückte erstmal Cornflakes.
Ich checkte derweil mein Handy und antwortete Ben auf sein 'Hi, ich bin's Ben.'
Dann legte ich mein Handy weg und räumte meine Schüssel weg.
Ich lief in den Flur, krempelte meine lange Hose an den Knöcheln etwas nach oben und zog meine schwarzen Nike Huarrache an. Dann packte ich mein Handy und Schlüssel ein und lief aus der Haustüre. Ich stieg in mein Auto ein und fuhr Richtung ALVA, dort parkte ich und stieg wieder aus.
Kurz bevor ich in die Firma eintrat, atmete ich nochmal tief durch. Auf in den Kampf.
Ich lief rein, an der nicht besetzten Rezeption vorbei und hoch in die Chefetage.
Als ich oben ausstieg, begrüßte ich 2 Frauen, die mir noch nie aufgefallen waren und klopfte dann an Noah's Büro. 12:06 Uhr. Pünktlich würde ich sagen.
'Entschuldigung? Kann ich was für Sie tun?' Ich drehte mich um. Noah's Assistentin.
'Ja, ist Herr Alvarez nicht da?' Fragte ich sie freundlich. 'Der ist kurz runter um die neue Praktikantin in eine andere Abteilung zu bringen. Wir haben uns schon kennengelernt oder? Sie kommen mir bekannt vor.' Grinste sie. 'Ja,wir hatten uns im Aufzug kennengelernt.' Grinste ich.
'Stimmt, naja. Wollen Sie kurz in mein Büro kommen, bis Herr Alvarez wieder hier ist?'
'Sehr gerne, Danke.' Lächelte ich sie freundlich an und folgte ihr ins Büro.
'Setzen Sie sich.' Sie deutete auf einen Stuhl genau gegenüber ihrem Tisch.
'Danke.' Ich setzte mich und begutachtete ihr Büro. 'Schönes Büro. Vorher sah es so kahl aus, jetzt viel herzlicher.' Grinste ich sie an.
Und das stimmt wirklich, wie Jacqueline hier noch gearbeitet hatte, sah ihr Büro soooo kühl aus, da konnte man sich gar nicht wohl fühlen.
Aber jetzt viel, viel besser. Viele Bilder und Pflanzen, sehr gemütlich.
'Oh Dankeschön. Waren Sie schon mal hier?' Fragte sie mich.
'Ja, ich war hier Praktikantin vor 2 Wochen.' Grinste ich sie an.
'Ooooh schön. Hat es Ihnen gefallen?'
'Ja, war interessant.' Lachte ich leicht. 'Und gefällt es Ihnen bis jetzt?'
Sie fing an zu Grinsen. 'Ohja. Bis jetzt ist alles so toll, da hab ich schon fast Angst, das es nur ein Traum ist.'
Ich fing an zu Lachen. 'Ach das bleibt sicher so.'
'Hi Emma. Könntest du die Praktikantin kurz übernehmen?' Die Assistentin schaute hinter mich und nickte. Ich stand auf und drehte mich zu Noah und einer Blondine um.
Noah führte die Praktikantin ins Büro.
'In ca. einer halben Stunde kannst du sie in die 2. Abteilung bringen, da war grad Mario in der Mittagspause.' Sagte er zu Emma und widmete sich endlich mir zu.
'Bisschen Verspätung hm?' Flüsterte er mir zu und lief schon voran aus dem Büro.
'Tschüss Emma, war nett.' Grinste ich sie an und drehte mich um. 'Tschüss ähm'
'Calla.' Grinste ich. 'Tschüss Calla.' Grinste sie und widmete sich gleich der Praktikantin zu. Die musterte mich gerade abschätzig, okay. Gute Wahl, hatte Noah mal wieder bei seiner Praktikantenauswahl getroffen. Respekt, wird immer schlimmer.
Ich lief jetzt aus dem Büro und lief auf Noah zu. Er lief voran und hielt mir die Tür zu seinem Büro auf.
'Also?' Fragte ich ihn, als ich an ihm vorbei lief.
'Also?' Fragte er zurück und schloss die Tür.
'Du wolltest das ich komme.' Erinnerte ich ihn.
Er seufzte und lief zu seinem Schreibtisch, um sich dort anzulehnen.
'Ja weil ich dich sehen wollte.' Er verschränkte seine Arme vor seiner Brust.
'Okay.' Sagte ich desinteressiert. Ich war immer noch sauer, das er sich gestern ohne Grund so aufgespielt hatte.
Er kam auf mich zu.
'Calla, hör auf.' flüsterte er.
'Mit was? Ich bin eben pissig auf dich. Du hättest gestern einfach nicht so übertreiben müssen.' Zischte ich ihm entgegen. Er wollte gerade antworten, als ich ihn nochmal unterbrach. 'Das kann dir so nebenbei egal sein mit wem ich was mache.' Flüsterte ich noch hinzu. Er spannte seinen Kiefer an.
'Ist es mir aber nicht. Du verstehst das einfach nicht.' zischte Noah mir zu.
'Nein, versteh ich anscheinend echt nicht.' Ich drückte ihn von mir, worauf er mich sofort wieder zu sich zog.
'Bitte Calla, hör auf.' Flüsterte er mir zu.
'Dann hör auf dich so aufzuspielen. Ich hab schon so einen Arsch an der Backe, dann brauch ich nicht noch einen zweiten.'  Zischte ich ihm wieder zu.
'Ja ist okay. Dann ist mir ab jetzt egal mit wem du was treibst.'
'Gut.' Ich versuchte mich von ihm zu stoßen, er hielt mich aber zu fest.
'Musst du nicht arbeiten?' Fragte ich ihn provozierend. Schon ließ er mich los und lief wieder zu seinem Schreibtisch um sich dort anzulehnen.
'Nein, ich hab gerade Besuch oder nicht?' Grinste er mich an. Ich lief etwas auf ihn zu.
'Nicht mehr so gestresst wie letzte Woche?'
Fragte ich ihn.
'Nicht mehr so arg. Aber es ist ja erst Montag um halb 1 und außerdem hat das Wochenende mich komplett abgelenkt und entspannt.' Zwinkerte er mir zu.
'Echt?' sagte ich während ich mich in seinem Büro umschaute.
'Jap, besonders am Sonntag ganz früh wurde ich sehr gut abgelenkt von meinem Arbeitsstress. Kann man nur empfehlen.' Grinste er frech.
'Okay es reicht, Noah.' Lachte ich.
Er zog mich zwischen seine Beine.
'Erzählst du mir wie das mit Sarah und Daniel abgelaufen ist?' Fragte er und sofort erzählte ich ihm die ganze Story.
'Aufjedenfall sind sie jetzt zusammen. Soooo süß und ich soll dir auch ein Danke von Sarah ausrichten.' Grinste ich breit. Noah fing an zu lachen.
'Ich wurde ja mehr oder weniger gezwungen.' Lachte er weiter und zog mich noch näher zu sich. 'Du hast aber gleich mitgemacht, also nicht meine Schuld.' Grinste ich ihn übertrieben an.
'Stimmt auch wieder.' Er fuhr mir mit seinen Händen den Rücken entlang, ich genoß seine Berührung. 'Der Kerl von gestern, war ein Loser stimmt's?' Flüsterte er und setzte unter mein Ohr leichte Küsse. Gute Taktik von ihm, aber nicht mit mir.
'Genau so ein Loser wie du es bist.' Flüsterte ich zurück. Er küsste meine Wange.
'Aber du findest mich heißer als den Loser.'
Ich biss mir auf die Lippe, um nichts zu sagen.
Dann küsste er mich auf den Mundwinkel.
'Du brauchst nichts zu sagen, stimmt. Ich weiß es ja.' Er legte seine Hände auf meinen Po und schaute mir in die Augen. 'So ruhig, Calla?' Grinste er mich breit an.
Ich kam ihm mit meinem Gesicht näher, unsere Lippen berührten sich fast.
'Ich will mich nicht schon wieder über deine Kommentare aufregen, deswegen bin ich lieber ruhig.' Ich küsste ihn kurz auf seine Lippen, ließ aber sofort ab und lief Richtung Tür.
Ich wollte gerade die Tür aufmachen, als seine Hand sie wieder zu drückte.
Er stand direkt hinter mir und atmete in mein Genick. Er nahm meine Hand von der Türklinke und drehte mich zu ihm um.
'So schnell gehst du nicht, Darling.' Flüsterte er mir zu, drückte mich gegen die Tür und küsste mich nochmal. Diesmal länger, viel länger.
Ich beendete den Kuss und musste grinsen.
Er fuhr mir meine Lippen nach.
'Du kannst ruhig noch bleiben.' Er küsste mich sanft auf die Stirn.
'Nein, passt schon. Du musst ja jetzt weiter arbeiten.' Zwinkerte ich ihm zu.
'Du bist nicht wie die anderen, definitiv nicht.' Flüsterte er mir zu.
'Hab ich dir schon von vorne rein gesagt. Also man sieht sich. Viel Spaß noch bei der Arbeit.' Grinste ich ihn an und wollte mich wieder umdrehen. Doch er hielt mich wieder auf.
'Einen Kuss noch, bitte.' Ich umfasste sein Gesicht und küsste ihn langsam auf die Lippen, sofort drückte er mich wieder gegen die Tür.
Quälend langsames Küssen, macht ihn verrückt. Merk ich mir!
Ich beendete wieder den Kuss und stieß ihn von mir. 'Tschüss, Noah.' Grinste ich und lief endlich aus seinem Büro. Man war mir heiß geworden. Ich drückte den Aufzugsknopf, stieg ein und wurde von Emma und der Praktikantin begleitet. Sie drückte den Knopf um in die 3. Etage zu kommen, ich den Knopf um ins Erdgeschoss zu kommen.
'Gehst du schon?' Fragte mich Emma.
'Ja, ich musste nur was besprechen mit No.. Herr Alvarez.' Grinste ich. Puh das Herr Alvarez war mega ungewohnt.
'Sie sind doch seine Freundin, oder nicht?' Fragte mich die Blondine. Wir hielten gerade in der 3. Etage. 'Äh nein, bin ich nicht.' Lachte ich, als sie dann ausstiegen.
'Schönen Tag noch.' Rief Emma mir noch zu.
'Ebenfalls.' Rief ich zurück, bevor sich die Türen schlossen. Was zum Teufel, wie kommt die neue Praktikantin denn auf sowas?
Unten im Erdgeschoss angekommen, entdeckte ich Pia. Sie war anscheinend gerade von ihrer Mittagspause gekommen.
Ich lief auf sie langsam zu.
'Guten Tag Pia. Schöne Mittagspause gehabt?'
Flüsterte ich ihr zu. Prompt sah sie zu mir auf und lächelte mich breit an.
'Calla. Was machst du denn hier? Du glaubst gar nicht was du hier für ein Gesprächsthema bist.' Gesprächsthema? Oh nein.
'Was? Warum bin ich Gesprächsthema?' Fragte ich sie geschockt. Sie beugte sich näher zu mir.
'Man munkelt das der Alvarez mit dir zusammen ist.' Flüstert sie mir zu.
'So ein Quatsch. Stimmt nicht.' Flüsterte ich ihr ebenfalls zu.
'Hab ich mir schon gedacht. Sonst hättest du mir ja geschrieben, stimmt's?'
'Ja stimmt.' Antwortete ich ihr augenrollend.
'Supi. Naja, bei mir gibt's Neues.' Quietschte sie und fing an mir eine Story über einen Kerl zu erzählen, den sie kennengelernt hatte.
'Aufjedenfall ist er ein totaler Traum, mal schauen wie es mit ihm weiter geht.' Grinste sie breit. Ich fing an zu lachen. 'Ach, Pia. Du bist mir ja eine.' Grinste ich sie an.
'Oh der Alvarez kommt. Ich müsste dann langsam wieder an die Arbeit.' Sie schaute zum Aufzug und dann wieder zu mir.
'Verstanden, ich geh schon.' Grinste ich sie an.
Sie lief um die Rezeption, um mich fest zu umarmen. 'Besuch uns öfters.' Flüsterte sie mir zu. 'Versuch ich.' Flüsterte ich zurück und ließ sie los. Noah stand dann auf einmal neben mir und beugte sich über die Rezeption.
'Pia, könntest du das Überprüfen und dann abschicken?' Pia schaute sich alles kurz durch 'Ja, klar.' Grinste sie ihn an und machte sich an die Arbeit. Er wandte sich mir zu.
'Komm mal kurz mit.' Sagte ich leise zu ihm und lief ein paar Schritte weiter weg von der Rezeption. 'Was los?' Fragte er mich breit grinsend. 'Hör auf so zu Grinsen. Weißt du von dem Gerücht was hier rum geht?' Flüsterte ich ihm zu. Er musterte mich.
'Meinst du das das wir angeblich zusammen sind? Ist mir auch egal welches, ich geh nicht auf Gerüchte ein, weder dementiere noch bestätige ich allgemein Gerüchte.'
'Das solltest du aber dementieren, ich hab kein Bock als Flittchen des Chefs da zu stehen.'
Ich verschränkte meine Arme vor der Brust.
'Du bist dann nicht das Flittchen des Chefs, sondern einfach nur die Freundin des Chefs. Mach dir da keinen Kopf, denk nicht immer an die anderen.' Ich atmete laut aus.
'Ja egal, ich geh dann jetzt lieber. Wir sehen uns.' Ich lächelte ihn noch mal an, drehte mich um und verschwand aus der Firma.

Was ich jetzt noch nicht ahnen konnte war, das er mich in nicht mal 21 Stunden daheim auf meinem Bett trösten musste und ich von Panik- und Heulattacken geplagt wurde...

Was war passiert?