Teil 44

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'Woher kennst du Liam?' Er schaute mich unbeeindruckt an. 'Egal.' Sagte er knapp.
'Okay und was ist mit Drogen? Auch egal?'
Prompt war er still...

'Was?' Fragte er nach einiger Zeit und schaute mich schockiert an.
'Ob du was mit Drogen zu tun hast oder hattest, will ich wissen.' Er nahm seinen Blick von mir, stand vom Sofa auf und ging wieder in die Küche.
'Willst du was trinken?' rief er mir zu. Ich stand auch auf und lief in die Küche.
'Nein, Danke.' Antwortete ich ihm, sah zu wie er ein Glas Wasser leerte und es auf die Theke, an der er lehnte, knallte.
Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und wartete ob er noch was sagen würde.
'Ich werde dir dazu nichts sagen, Calla.' Zischte er mir entgegen. Was zum?
Ich zog eine Augenbraue hoch. 'Und warum?'
Er atmete dann laut aus. 'Weil es nichts zu sagen gibt.' 'Als ob.' Flüsterte ich.
'Ich will nicht die Geschichte dazu wissen, ich will einfach nur wissen ob du das immer noch machst. Ein einfaches Ja oder Nein reicht mir.' Zischte ich ihm kopfschüttelnd zu.
'Nein ich nehme keine Drogen mehr.' Flüsterte er mir scharf zu und lief wieder an mir vorbei ins Wohnzimmer. Schon wieder ließ er mich stehen. Es nervt. Aber ich hatte ja eine Antwort auf einer meiner Fragen bekommen. Fortschritt. Gerade als ich aus der Küche wollte, kam Noah wieder. Er stellte sich direkt neben mich und begann zu erzählen.

'Liam war damals einer meiner engsten Freunde. Er hatte unserer Clique immer die Drogen besorgt, meistens Gras und Kokain. Ich hatte anfangs so gut wie nie was davon genommen. Einmal waren wir in einem Club, ich war so stock besoffen und hab von Liam ein paar Joints angedreht bekommen, obwohl er wusste das ich Drogen nicht ausstehen kann. Ja Folge davon war natürlich das ich am Ende nicht nur total besoffen war sondern auch mega high.
Aber das Beste war das ein paar Tage nach meinem Absturz ein Zeitungsartikel veröffentlicht wurde indem man über meine angebliche Drogensucht berichtete und von einem "Freund der Familie" bestätigt wurde. Von da an glaubte mir natürlich kein Mensch mehr, meine Familie war enttäuscht, vorallem mein Vater war es, weil er mir natürlich mal die Firma überschreiben wollte und das jetzt, wenn die Medien denken, ich wäre ein Drogenjunkie, nicht mehr so gut kommt. Darauf nahm ich dann noch ab und zu Gras, weil ich einfach nicht mehr wusste wie ich es wieder gut machen könnte.'
Er atmete einmal tief durch.
'An einem Abend waren wir als Clique wieder unterwegs, Liam im Vollrausch dabei und währenddessen sagte er anscheinend unbeabsichtigt das er dieser "Freund der Familie" war und es bestätigt hatte. Daraufhin bin ich völlig ausgetickt und hab ihn krankenhausreif geschlagen.
Ich war so wütend. Er hatte mich praktisch vor allen bloß gestellt und war da auch noch so scheiße stolz drauf. Seit dem habe ich ihn nie wieder gesehen und keine Drogen mehr angefasst. Das Wichtigste war aber das meine Familie mir wieder vertraute und wir mittlerweile noch enger zusammen gewachsen sind als zuvor.' Er rieb sich über seine Arme und verschränkte diese dann vor seiner Brust.
'Und warum genau hatte er das gemacht?' Flüsterte ich. 'Keine Ahnung. Nils hatte gemeint seine damalige Freundin hatte ihn verlassen, weil sie auf mich stand. Aber ob das stimmt. Keine Ahnung.'
'Gut möglich.' Flüsterte ich.
'Jetzt bist du zufrieden oder?' Lachte er leise.
'Jap sehr. Danke das du's doch erzählt hast du Sturrkopf.' Lachte ich und gab ihm einen kleinen Hüftstoß.
'Wehe du erzählst das irgendjemanden weiter, dann gibts Probleme.' Er packte mich und zog mich an seinen Körper.
'Und du erzählst mir jetzt was du heute gemacht hast.' Flüsterte er mir zu.
'Hab ich schon.' Grinste ich ihn frech an.
'Das war nicht alles, wette ich.' Er ließ mich los und musterte mich.
'Na gut aber bleib ruhig.' Sofort lagen seine Augen wieder auf meinen. 'Ben war bei mir.'
'Was will der denn ständig von dir?' Fragte mich Noah. 'Kein Plan, er kennt dich übrigens auch von Erzählungen und hatte mich vor dir etwas gewarnt.' Grinste ich leicht.
'Gewarnt? Vor was denn bitte?' Er verschränkte wieder seine Arme vor der Brust.
'Das du mit Drogen zu tun hast, da weiß ich jetzt natürlich was die Wahrheit ist. Das du viele Frauen gleichzeitig hast und viel Party machst, aber das konnte ich mir ja schon denken.' Lachte ich und lehnte mich wieder an die Küchentheke.
Er trat ein paar Schritte auf mich zu und flüsterte mir zu. 'Aber solche Warnungen nimmst du anscheinend nicht Ernst, was?' Grinste er breit und kam mir noch näher.
Ich stoppte ihn mit meinen Händen
'Ich entscheide einfach selbst und lass mir nichts von Männern einreden.' Er nahm meine Hände von seinem Bauch und trat noch einen letzten Schritt auf mich zu.
'Ja ich erinnere mich, du bist ja auch nicht eine meiner dummen Weiber, stimmt's?' Grinste er mich breit an. 'Ja richtig, Herr Alvarez.'
Ich schaute ihn an und schubste ihn wieder etwas von mir weg.
'Ich hab oben ne kleine Dachterrasse, komm mit wir gehen dahin.' Er wartete gar nicht auf meine Antwort und zog mich einfach mit.
Er schnappte sich auf dem Weg noch mehrere Decken, lief mit mir Treppen hoch und öffnete eine Terrassentür.
'So willkommen auf meiner Terrasse.' Grinste er. Ich entdeckte ein Gartensofa das überdacht war und schmiss mich sofort darauf.
'Wie geil.' Schwärmte ich. Noah warf mir eine Decke zu, in die ich mich einwickelte und dann wieder aufs Sofa legte. 'Mach dich nicht so breit hier.' Lachte Noah und quetschte sich direkt links neben mich. Zum Glück war das Sofa gerade breit genug, das wir beide darauf liegen konnten. Ich lag direkt am Rand, heißt wenn sich Noah auch nur ein bisschen bewegen würde, würde ich am Boden liegen.
'Noah nicht bewegen.' Flüsterte ich und was macht der Depp aus Reflex?
Genau! Sich bewegen.
Ich quietschte und sah mich schon fast auf dem Boden als Noah mich noch grad so zu sich zog. Noah lachte sich natürlich tot. Ich schlug ihm darauf auf die Brust.
'Nicht lustig!' Sagte ich ernst, fing aber dann auch an zu lachen. Wir lagen so das wir uns ins Gesicht schauen konnten.
'Puh, das war jetzt gut.' Lachte Noah wieder.
Ich hielt ihm den Mund zu. 'Hör jetzt auf.'
'Okay okay' murmelte er gegen meine Hand, worauf ich sie dann herunter nahm.
'Was machen wir jetzt?' Flüsterte ich Noah zu.
Er musterte mein Gesicht und legte einen Arm um meine Hüfte, das ich auch ja nicht runterfalle. 'Nichts, liegen und schauen das du nicht runter fällst.' Flüsterte er zurück.
'Dann lass uns Plätze tauschen.' Grinste ich.
'Okay warte.' Er zog mich auf seinen Körper, rutschte selber an den Rand und ließ mich auf die linke Seite wieder plumpsen. Ich legte mich dicht an die Sofalehne, so das Noah auch schön Platz hat. Er drehte sich zu mir und schaute mich an.
'Was?' Fragte ich leise. Er hob seinen Kopf und stützte ihn mit seiner Hand.
'Ich hab dich schon lange nicht mehr gesehen.' Grinste er.
'Gestern Abend hast du mich gesehen, tu nicht so.' Lachte ich.
'Hm okay stimmt.' Antwortete er.
'Wie war dein Abend mit der Praktikantin? Schön?' Er lachte. 'Ja meine Treffen mit den Praktikantinnen sind immer schön.'
'Ach also gehst du mit jeder essen? Mit mir bist du aber nicht gegangen.' Ich schaute ihn herausfordernd an.
'Mit dir gehe ich auch noch.' Lachte er wieder.
'Nö will ich nicht mehr. Außerdem bin ich keine Praktikantin mehr.' Ich steckte ihm meine Zunge entgegen.
'Dann überleg ich mir was anderes für dich.' Grinste er. Ich lachte einfach nur.
'Lass es Noah. Mach lieber was mit der Praktikantin von gestern.' Flüsterte ich.
'Nö das ist auch von gestern.' Lächelte er mich leicht an und beugte sich zu mir.
Kurz vor meinen Lippen, stockte er nochmal.
'Aber geküsst hab ich dich schon lange nicht mehr.' Flüsterte er mir rau zu.
'Hatten wir uns jemals geküsst?' Fragte ich belustigt. Er sagte gar nichts dazu und küsste mich einfach nur kurz und sanft.
Er löste sich von mir. 'Wir küssen uns nie.' Flüsterte er gegen meine Lippen. 'Nö. Nie.' Lachte ich und setzte meinen Kopf auf um ihn wieder zu küssen. Er drückte mich wieder zurück, ließ aber nicht von meinen Lippen ab.
'Die Decke stört.' Flüsterte er mir leise zu und zog etwas an der Decke. Ich befreite mich aus der Decke und legte sie einfach locker auf mich. 'Besser?' Fragte ich Noah. Er fuhr mit seiner Hand unter die Decke und legte sie auf meinen Bauch. Er küsste mich kurz. 'Viel besser.' Seine Hand wanderte zu meinen Rippen. Er küsste meinen Hals hoch, meine Wange entlang bis er endlich auf meine Lippen traf. Er bat sofort mit seiner Zunge Einlass und ich gewährte ihm diesen.
Ich beendete den Kuss nach einiger Zeit und strich Noah mit meinem Daumen sanft über seine Unterlippe.
Er drückte mir wortlos ein Kuss auf die Stirn, legte sich wieder zurück und zog mich ganz nah an seinen Körper. Ich legte mein Bein auf sein Bein, meinen Arm auf seinen Bauch und hörte einfach seinem Herzschlag zu.
'Du kannst hier schlafen, wenn du willst.' Flüsterte er gegen meine Stirn.
'Nee ich wollte eigentlich wieder zurück fahren.' Flüsterte ich zurück.
'Eigentlich.' Lachte er leise.
'Ja nee ich fahr zurück, sicher.' Lachte ich auch. 'Am besten gleich.' Ich hob meinen Kopf von Noah's Brust und zog mein Handy aus meiner Jackentasche.
Es war 20 Uhr und meine Schwester hatte mich 3 mal versucht anzurufen.
'Ich muss mal kurz meine Schwester anrufen.' Flüsterte ich noch Noah zu und rief sie zurück.
'Callaaaaaaa Girl. Ich bin doch auf Katha's Geburtstag, du wolltest ihr gratulieren.'
Schrie sie ins Telefon, im Hintergrund war laute Musik. 'Stimmt, ja gib sie mir mal.'
Ich wartete bis ich eine schrille Stimme an meinem Ohr verspürte. 'Hiiiii Calla.' Rief sie genauso laut wie meine Schwester vorher. Noah schüttelte lachend seinen Kopf.
'Hey Katha. Alles, alles Gute zu deinem 18. Feier noch schön.' Lachte ich ins Handy.
'Daaaaaaanke du süße. Machen wir.' Schrie sie wieder. 'Calla, ich ruf dich morgen nochmal an.' Schrie Cina mir nochmal zu und legte dann auf. Ich schmunzelte und steckte mein Handy wieder ein. Ich legte mich wieder hin.
'Da macht jemand gescheit Party oder?' Lachte Noah. 'Ja anscheinend.' Lachte ich auch. 'Wenigstens eine in deiner Familie die Party macht.' Grinste Noah mich an.
'Ja stimmt, ich mach ja keine Party.'
Ich schaute ihn an und schubste ihn vom Sofa.
'Pech gehabt, wenn man so einen Scheiß behauptet.' Lachte ich und schaute runter zu Noah, der sich auf seinem Bauch liegend befand. 'Das kriegst du zurück, Madame.' Zischte er mir belustigt zu. Ich reagierte sofort und ließ mich einfach auf ihn fallen.
'Boah Calla.' Ich lachte.
'Was? Bin ich doch so schwer?' Lachte ich und hob mich etwas von ihm hoch.
'Von wegen.' Lachte er. Ich stand von ihm auf und half ihm auch hoch. Er streckte seinen Rücken durch. Ich lachte wieder, weil er so angestrengt aussah.
'Was lachst du schon wieder?' Fragte er mich und zog mich mit einem Ruck an seinen Körper. 'Ähhh Lachen ist gesund?' Ich löste mich aus seinem Griff, schnappte mir die Decke vom Sofa und wickelte mich wieder darin ein. Dann schaute ich mich auf seiner Terrasse um. Eine typische Dachterrasse. Zwar war Noah's etwas klein, aber man hatte einen schönen Ausblick. Ich lief bis zum Gelände und stützte meine Arme darauf ab.
'Voll schön hier, Noah.' Grinste ich ihn an, als er neben mir auftauchte.
'Danke.' Flüsterte er zurück.
Aufeinmal vibrierte mein Handy wieder, Noah schaute mich sofort mit hochgezogener Augenbraue an. Ich zog es aus meiner Jackentasche und schaute nach wer jetzt anrief. Auf meinem Display stand schön fett BEN drauf. Na toll wieder Ben. Ich wollte es gerade wegstecken, als Noah es mir aus meiner Hand riss und ran ging.
'Nein sorry ich bin nicht Calla.' Sagte er breit grinsend in mein Handy.
Ich versuchte ihm mein Handy aus der Hand zu nehmen und zischte zwischen durch seinen Namen. Noah aber hielt mit einer Hand meine Arme fest und grinste mich immer noch an.
'Du bist tot.' Flüsterte ich ihm zu.
'Nein, Calla wird definitiv nicht kommen.
Grüß Liam von mir. Tschüss.' Sagte Noah.
'Noah, dann weiß er Bescheid. Danke. Ciao.' Und endlich legte er auf.
'Spinnst du Noah.' Ich riss ihm mein Handy aus der Hand.
'Was denn? So schnell ruft er dich jetzt nicht mehr an und er muss ja checken das du zu mir gehörst.' Grinste er breit.
'Ich gehöre nicht..' weiter kam ich nicht, weil Noah mich küsste. Ich schubste ihn etwas von mir. 'Hör auf.' Lachte ich 'Also nochmal ich gehöre nicht zu dir. Punkt.' Rief ich ihm dann ernst zu und hielt ihn davon ab mir noch näher zu kommen.
Er drückte mich gegen das Gelände hinter mir.
'Doch du gehörst zu mir.' Flüsterte er mir zu.
'Achso und deine anderen Weiber neben bei gehören dann wohl auch zu dir?' Sagte ich provozierend zu ihm. Eigentlich wollte ich es nicht schon wieder ansprechen, aber es ist mir gerade einfach so rausgerutscht.
'Hör ich da etwa Eifersucht?' Grinste er mich noch breiter an. Ich rollte nur als Antwort mit meinen Augen und stieß ihn von mir weg.

Eifersucht? Nein. Trotzdem würde es mich interessieren ob er seine Bekanntschaften auch auf die Dachterrasse entführt. Wahrscheinlich läuft es mit jeder seiner Praktikantinnen so ab wie mit mir.
Aber gut, ich werde zu 100% nicht so sein wie seine Anderen. Fakt!

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