Teil 29

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'Jap, alles erledigt.' Grinste er und schon fuhren wir los in Richtung Heimat.

Wir waren fast in Köln angekommen, es waren noch fast 2 Stunden zu fahren.
'Machen wir mal ne Pause?' Fragte ich Noah müde. Ich hatte nämlich fast die ganze Autofahrt gepennt, kaum zu glauben aber wahr. 'Ja ich muss eh tanken.' Grinste er.
Ich seufzte kurz und setzte mich im Sitz nochmal richtig auf.
'Au. Mein Rücken.' Quietschte ich mit schmerzverzerrtem Gesicht.
Noah drehte seinen Kopf sofort zu mir.
'Kein Wunder, so wie du da gesessen warst.' Lachte er. Ich seufzte wieder. Oh man tat mein Rücken weh. Ich drehte mich mit meinem Körper jetzt in Richtung Noah und schaute ihn an. 'Wann machen wir die Pause?' flüsterte ich. Kein Plan warum ich geflüstert habe.
'Bei der nächsten Tankstelle bleib ich stehen.' antwortete er mir und konzentrierte sich wieder auf die Straße.
'Okay, perfekt.' Ich gähnte einmal. Noah gähnte daraufhin auch.
Ich lachte leise. 'Tja, du findest mich anscheinend sympathisch.' Noah lachte laut.
'Und das erkennst du woran?'
'Ich hab gegähnt, du dann auch. Das passiert nur wenn man einen sympathisch findet.' Grinste ich. Noah schaute mich verwirrt an, setzte seinen Blinker rechts und und fuhr die Abfahrt entlang. 'So ein Quatsch.'
'Das ist kein Quatsch, das hat man bei uns wirklich so gesagt.' Sagte ich empört.
'Woher kommst du nochmal?' Fragte er mich, als wir in der Schlange bei einer Tanksäule stehen blieben. Er schaute mich an.
'Kennst du nicht. Ist ein ganz kleines Dorf, nächst größere Stadt wäre Bamberg.'
'Bamberg? In Franken?' schaute er mich schon fast geschockt an. 'Ja.' Lachte ich als Antwort.
'Krass, da war ich mal wegen den Brose Baskets.' sagte er und fuhr langsam weiter.
'Okay cool.' Lachte ich.
'Aber du hast Recht, du bist mir ganz sympathisch.' Grinste er mich an und fuhr weiter bis er das Auto an der Zapfsäule geparkt hatte. Er zwinkerte mir nochmal kurz zu, stieg dann aus und widmete sich dem Tanken.
Aus Langeweile stieg ich nach ein paar Minuten auch aus, lehnte mich neben den Tankdeckel und schaute ihm zu.
Noah schaute mich allerdings nur verwirrt an.
'Also normal schaff ich das auch alleine, aber du kannst mir ruhig aktiv helfen.' Grinste er mich breit an. 'Nein Danke. Das mach ich nicht so gerne, viel zu kompliziert manchmal.'
Und das stimmt wirklich. Ich hasse es zu tanken, aber es muss ja gemacht werden. Leider.
Er schaute mich belustigt an.
'Kompliziert? Den Schlauch in die Öffnung zu stecken?' grinste er mich provozierend an.
'Ja den steck ich angeblich immer zu tief rein.' grinste ich überfreundlich zurück.
Er schaute mich amüsiert an, sagte aber nichts. Dann hängte er den Schlauch zurück an die Säule und machte den Tankdeckel zu.
'Und machst du alles richtig? Oder steckst du ihn auch immer zu tief rein?' Ich setzte einen möglichst neutralen Gesichtsausdruck auf und wartete auf seine Reaktion.
Er musterte mich allerdings nur und lief an mir  kopfschüttelnd vorbei. Das hatte er anscheinend nicht von mir erwartet.
Im Vorbeigehen flüsterte er mir noch zu 'Beschwert hat sich noch keiner. Also schätze ich, das ich ihn nicht zu tief reinstecke.
Ich geh jetzt zahlen.'
Ich musste automatisch grinsen, das macht Spaß mit ihm so zu reden. Den kann man nämlich schnell mit ein paar richtig gewählten Wörtern aus der Bahn werfen.
Ich setzte mich wieder ins Auto und wartete auf Noah. Er stieg nach einigen Minuten ein und fuhr weiter auf den Parkplatz. Dort blieb er auch stehen und endlich konnte ich aufs Klo. Ich hatte das Gefühl meine Blase würde gleich platzen. Ich stieg sofort aus.
'Noah, ich renn schon mal los.' Schrie ich Noah noch zu und lief auf die Klos. Dort angekommen sah ich sofort vor der Damentoilette eine lange Schlange. Oh nein.
Ich stellte mich also dazu und wartete.
'Tja, hättest du wohl doch nicht so rennen müssen, was?' Flüsterte mir Noah ins Ohr und lief direkt ins Männerklo. Wo natürlich keine Schlange war. Wie immer. Mann müsste man sein. Hinter mir waren mittlerweile schon weitere 5 Frauen und vor mir zum Glück nur noch 3. Noah kam gerade grinsend aus dem Klo, ich schaute ihn nur augenrollend an.
Er wollte gerade etwas sagen, da unterbrach ich ihn sofort. 'Nein, später. Ich muss mich jetzt konzentrieren.' Die erste von den 3 vor mir, ging in eine Klokabine rein.
Ein paar Frauen hinter mir lachten leise.
'Sorry sorry, ich rauch noch eine solange okay?' Grinste Noah ebenfalls.
'Ja, mach ruhig.' Sagte ich und rutschte noch einen Platz vor. Puh nur noch eine muss rein, dann bin ich endlich dran.
'Wie viel Klokabinen haben die denn da drin?' Fragte eine Frau hinter mir.
'3 glaub ich.' antwortete ich ihr.
'Ohweh. Mein Mann dreht bestimmt schon am Rad. Ihrer war ja noch entspannt.' Grinste die Frau. Ja, mein Mann war noch entspannt. Klar doch. Haha.
Ich lachte nur und schaute weiter nach einem freien Klo. Ein Klo war gerade erst frei geworden und ich rannte schon fast rein. Endlich.
Ich entleerte endlich meine Blase, lief dann zum Waschbecken und wusch meine Hände. Dann lief ich raus und machte mich auf den Weg zu Noah's Auto.
'Bin da.' rief ich dem rauchenden Noah zu.
Er drehte seinen Kopf sofort zu mir und blies den Rauch in die Luft. Ich lehnte mich neben ihn an den Kofferraum an. Es war schon dunkel geworden und ziemlich frisch, so wie es halt immer ist wenn es Ende August dunkel wird. Ich rieb mir meine Arme kurz.
Noah schaute mich mit hochgezogener Augenbraue an. 'Ist dir kalt oder was?'
'Nee passt schon.' Grinste ich.
'Setz dich schon mal rein, du sollst mir ja nicht noch erfrieren die letzten paar Kilometer.'
Grinste er zurück und zog an seiner Zigarette.
'Ich überleb das schon.' Lachte ich. Er schmiss seine Zigarette auf den Boden und trat nochmal darauf. Dann stellte er sich vor mich und flüsterte 'Komm, wir steigen jetzt ein.'
Er legte seine Hände auf meine Hüften und kam mir mit seinem Gesicht näher. Oh Gott, was macht er denn. Ich drehte meinen Kopf noch im letzten Moment zur Seite.
'Noah, hör auf.' Flüsterte ich.
'Küss mich doch einfach.' Grinste er an meiner Wange und küsste diese daraufhin sanft.
'Vergiss es.' Lachte ich gekünstelt und drückte ihn an seiner Brust etwas zurück.
'Wieso machst du nicht das, was ich will?' fragte Noah mich leise, aber mit scharfem Unterton. Ich hatte gedacht ich höre nicht richtig, wer bin ich den? Was denkt der denn von mir? Das ich direkt nach seiner Nase tanze oder was? Nein, nicht mit mir.
'Weil ich nicht einer deiner dummen Weiber bin, die dir alles von den Lippen ablesen.
Ich entscheide selbst, was ich tue und was nicht' Zwinkerte ich ihm zu.
Er musterte mich mal wieder von Kopf bis Fuß.
'Stimmt wohl, einer meiner dummen Weiber bist du definitiv nicht.' grinste er mich an.
'Ja siehst du. Jetzt können wir fahren.' Ich lief direkt zu meiner Seite und setzte mich auf den Beifahrersitz. Noah folgte.
Wir fuhren die restlichen Kilometer nach Hause und unterhielten uns derweil über meinen Studiengang. Wie wenn nichts passiert wäre. Wie wenn er nicht versucht hat, mich zu küssen.
'Aufjedenfall hab ich zwei Jahre bei einer anderen Firma gearbeitet und hab dann mit 22 Papa's Firma übernommen. War und ist echt immer noch total komisch.'
'Echt findest du?' Fragte ich interessiert.
'Ja, total. Mein Papa hatte mir das erste Jahr noch geholfen, erklärt und so weiter. Jetzt hat er ja ganz aufgehört und sonnt sich in Spanien. Da hab ich schon manchmal Angst irgendwie zu versagen oder die Firma vielleicht sogar in den Dreck zuziehen. Das will ich beim besten Willen nicht.' erzählte Noah.
'Ja du bist halt eigentlich echt noch mega jung für eine Chef-Position. Aber du hast ja auch noch Lucas hinter dir und ich zumindestens hab während ich in der Firma war, nichts negatives über dich gehört. Wirklich nicht.' Sagte ich.
'Hm. Ja naja mal schauen ob ich das mein Leben lang auch durch ziehe. Da bin ich mir noch nicht so sicher.' meinte Noah aufeinmal.
'Aber studier du erst mal fertig. Ich hab an deiner Uni schon oft Vorlesungen gehalten. Vielleicht erwisch ich dich auch mal.' Grinste er. 'Alter, hättest du mir das nicht früher sagen können? Das würde mir ja noch fehlen, dich als Lehrer.' flüsterte ich fast geschockt ihm zu.
'Tja. Mich wirst du jetzt nicht so schnell los.' Lachte er. Mittlerweile waren wir in Köln angekommen und er fuhr mich gerade nach Hause. 'Das Haus da vorne, da wohne ich in einer Doppelhaushälfte.' Lotste ich Noah.
'Ja weiß ich doch. Ich war doch schon mal hier.' Sagte Noah. Ach stimmt ja. Der Monopoly Abend.
Es war jetzt stockdunkel draußen. Wir waren fast an dem Haus angekommen, als mein Handy klingelte.
'Ja?'
'Calla, dein Ex ist wieder hier. Der will nicht abhauen. Komm erstmal nicht zur Wohnung. Ich ruf dich an, wenn er weg ist.' flüsterte Sarah am anderen Ende.
Fuck.
'Ich bin jetzt schon da. Is mir egal. Wenn nicht ruf ich die Polizei.' sagte ich und legte auf.
Noah hatte schon vor dem Haus angehalten.
'Was ist mit Polizei?' Fragte mich Noah.
'Nix' Ich stieg aus, lief zum Kofferraum und schleppte meine Sachen raus.
'Calla warte. Was ist verdammt?' Rief Noah mir noch hinterher. Ich schaute zu meiner Haustür und tatsächlich Mario stand da vor.
Ich blieb stehen. Sollte ich Noah nicht doch bitten mit zukommen. Ich hatte ihm ja alles von Mario erzählt.
'Komm bitte mit.' Flüsterte ich ihm dann doch zu. Er nickte langsam, schloss sein Auto ab und lief mir hinterher.
'Dein Ex?' flüsterte Noah mir zu.
Ich nickte. Wir liefen immer näher auf ihn zu. Oben am Fenster sah ich Sarah, sie hatte uns jetzt auch bemerkt.
Mario hatte uns beziehungsweise mich jetzt natürlich auch bemerkt und drehte sich zu mir um. 'Ach wen haben wir denn da?' Rief Mario.
'Hau ab, Mario.' rief ich ihm wütend zu.
Ich legte mein Gepäck erstmal ab.
'Du sollst gehen.' rief ich weiter.
Mario kam mir näher.
'Wie redest du mit mir?' Fragte Mario mich aggressiv.
Als Mario noch näher kam, drückte sich Noah zwischen uns.
'Du sollst gehen.' sagte Noah langsam und drückte Mario etwas weiter weg von mir.
'Ach dein Bodyguard Calla? Brauchst du wirklich einen?' grinste Mario provozierend.
Noah schaute zu mir und deutete mit seinem Kinn zu meiner Haustüre.
Ich schnappte mein Gepäck und sperrte auf.
'Lass sie doch einfach in Ruhe, checkst du's nicht?' Rief Noah Mario noch hinterher, als er sich verpissen wollte. Ich drückte die Tür auf und lief in die Wohnung. Noah hinterher.
'Sarah?' Rief ich durch die Wohnung.
Sie kam die Treppen runter gerannt und umarmte mich fest. 'Calla. Man hab ich dich vermisst. Und wegen deinem Ex müssen wir uns was einfallen lassen. So ein Arschloch. Verfolgt der dich immernoch?' Bombardierte Sarah mich gleich. Wir lösten uns.
'Ganz ruhig, Sarah.' Lachte ich. Ich schaute zu Noah, der schaute sich an unserer Wand gerade die Bilder an.
'Noah. Schau das ist Sarah, meine beste und verrückteste Freundin.' Grinste ich.
Sarah schaute ebenfalls zu Noah. Er kam auf sie zu und reichte ihr die Hand.
'Hi, ich bin Noah.' Grinste er.
'Hi, ach bist du der Chef?' Fragte Sarah natürlich gleich fassungslos. Ich gab ihr einen Klaps auf den Oberarm.
Noah fing an zu Lachen.
'Ja, wahrscheinlich.'
'Ja gut, Noah muss jetzt eh gehen.' Ich schob Noah an seinem Bauch zurück zur Haustüre.
'Tschüss Sarah, war nett dich kennengelernt zu haben.' Grinste Noah ihr entgegen.
'Tschüsschen, ebenfalls.' Lachte sie.
Noah schaute mich endlich wieder an.
'Sag mir Bescheid wenn dein Ex nochmal auftaucht oder ruf gleich die Polizei okay?' flüsterte Noah mir zu.
'Ja mach ich. Danke nochmal. Melde dich wenn du bei dir daheim angekommen bist.' Grinste ich ihn an.
Er öffnete die Haustüre. 'Ja mach ich. Gute Nacht, wir sehen uns spätestens am Wochenende.' Zwinkerte er mir zu.
'Gute Nacht und jajaja.' Lächelte ich und schaute ihm noch hinterher bis er in seinem Auto saß. Ich schloss die Haustüre und wurde sofort von Sarah zu bombardiert.

'Alter das war dein Chef?'
'Du hast ja wirklich nicht übertrieben.'
'Boah, heiß.'
'Was ist am Wochenende zwischen euch passiert? So sieht doch kein normales Arbeitsverhältnis aus, meine Liebe.'

Want UWo Geschichten leben. Entdecke jetzt