Kapitel 81

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Ich versuche, mich aus seinem Griff zu winden, aber er ist wie aus Stahl. "Ich weiß, du spürst diese Verbindung auch", murmelt er mir ins Gesicht, aber alles, was ich spüre, ist seine Hand an meinem Arsch.

"Lass mich los", sag ich und versuche, einen drohenden Ton anzuschlagen, aber es funktioniert genauso wenig wie vorhin.

Seine Hände haben mir fest im Griff und berühren mich überall, während ich kreischend und wie wild versuche, mich herauszuwinden.

Für einen Moment lässt er locker, aber nur, um mich aufs Bett zu schubsen und mir wieder gefährlich nah zu kommen.

Meine Beine treten nach ihm, aber jede Tritt geht ins Leere. Ich kreische einfach weiter und spüre, wie er langsam den Reißverschluss von meinem Kleid öffnet, als sich plötzlich die Tür öffnet und Jon hereinkommt.

Einen Moment bleibt er wie erstarrt stehen, als ihm die Situation klar wird, dann stürzt er sich auf Will und zieht ihn von mir herunter.

"Lass gefälligst Nia in Ruhe!", schreit er und ich höre, dass er tatsächlich wütend ist.

Er hält Will an den Händen fest, aber er ist stärker und schlägt ihn zu Boden.

"Oh mein Gott!", schreit eine Stimme, und ich bemerke, dass es meine ist. Will betrachtet ihn einen Moment lang zufrieden, dann wendet er sich wieder zu mir um.

Allerdings ohne zu sehen, wie Jon sich am Schminktisch hochzieht und ihm meinen Augenbrauenrasierer in die Schulter rammt.

Er dreht sich wütend um. Es tut nicht besonders weh, aber es reicht, um so perplex zu sein, dass er von Jon einen Kinnhaken kassiert und zu Boden geht.

Ganz ehrlich, wenn ich hier nicht das Opfer wäre, wäre das der coolste Kampf aller Zeiten.

Jon sieht hoch zu mir und ich kann nicht anders als ihn einfach nur anzustarren.

Unsere Blicke treffen sich eine ganze Zeit lang.

Und auf einmal breche ich in Tränen aus.

**

Ich weine, wie ich noch nie geweint habe. Die Schluchzer brechen aus mir hervor und ich lasse mich rückwärts auf mein Bett sinken, während sich meine Hände langsam um meine Augen schließen. Ich will mich dazu zwingen, leise zu sein, aber ich kann nicht. Auf einmal bricht alles, was in den letzten Wochen passiert ist, wie ein riesiger Haufen Steine auf mich ein, und genauso schmerzhaft fühlt es sich auch an.

Meine Schultern heben und senken sich bei jedem Schluchzen und auf einmal spüre ich Jons Hand neben meiner. Er setzt sich neben mich und nimmt mich in den Arm.

Ich will ihn wegstoßen. Nach allem was er mir angetan hat, kann er mich doch jetzt nicht trösten. Aber aus irgendeinem Grund fühle ich mich sicher und vergrabe meinen Kopf so lange in seinem Pulli, bis das Shirt ganz nass geworden ist. Dass Will immer noch bewusstlos auf dem Boden liegt, kümmert uns gerade nicht.

Das Einzige, was mich gerade interessiert, ist Jons Hand, die langsam immer wieder und wieder an meinem Rücken entlangstreicht. Und obwohl das eben eins der schlimmsten Ereignisse meines Lebens war, habe ich mich auch noch nie in meinem Leben so gut gefühlt wie jetzt.

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Hey!

Kurze Info:D

Das nächste Kapitel wird das Einzige sein, das nicht aus der Sicht von Nia geschrieben ist. Eigentlich wollte ich in diesem Buch nicht die P. O. V. wechseln, aber in diesem Fall schien es mir angebracht, damit die Stimmung des Buches noch ein bisschen besser rüberkommt.

Danke fürs Lesen!:)

Xoxo, Rose

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