Kapitel 62

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Am nächsten Morgen bin ich wahnsinnig aufgeregt. Ich weiß, ich bin ein Morgenmuffel. Und ich weiß, es ist 6:00 Uhr in der früh. Aber heute Morgen ist etwas anders. Denn die Ferien sind zuende und Jon ist immer noch da.

Ich springe auf und mache mir Musik an. Ich beginne, mir mein Outfit herauszusuchen, während ich im Zimmer herumtanze und das Lied mitgröle.

"Now if we're talking Body..."

Nachdem ich mich angezogen und geschminkt habe, mache ich mich auf den Weg nach unten zum Speisesaal.

**

Jon sieht auf jeden Fall müder aus als ich. Seine Klamotten sitzen schlecht, seine Krawatte ist schlecht gebunden und seine Haare stehen zu allen Seiten ab.

Irgendwie süß.

Er begrüßt mich mit einem verschlafenen "Morgen", und ich setze mich hin, um mir irgendwas zum Essen zu machen.

Wir essen schweigend, aber ich verüble es ihm nicht. Eigentlich bin ich ja auch kein Morgenmensch.

Kurz darauf steigen wir zusammen mit Laina in die Limousine, wobei ich die ganze Zeit versuche, ihren prüfenden Blicken auszuweichen. Sie kauft es mir wohl auch nicht ab, dass ich nicht auf ihn stehe.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hält Franques endlich vor der Schule und wir steigen aus. Nur Jon bleibt sitzen.

"Und du?", frage ich ihn, als Franques sich eigentlich schon bereit macht, wieder loszufahren. Jon winkt allerdings ab. "Ach, Franques setzt mich einfach noch kurz bei meiner Schule ab", erklärt er und zeigt irgendwo in die Richtung, wo seine Schule sein muss.

"Achso", murmele ich und werde rot. Warum hatte ich vergessen, dass er nicht auf unsere Schule geht?

"Hey, sei nicht traurig. Wir sehen uns in der achten!", meint er und zwinkert mir zu, dann fährt Franques los.

Wie aus Reflex verdrehe ich die Augen. Es war so klar, dass er noch irgendwie so etwas hinterher setzen musste.

Ich werfe einen Blick zu Laina, die ihre Augen noch immer nicht von mir abgewandt hat und lächele schwach. "Wir sehen uns", meine ich, um die normale Stimmung wieder herzustellen, aber sie ignoriert es einfach.

Das einzige, was sie tut, ist, sich umzudrehen, ein leises "Darüber reden wir noch", zu knurren und wegzugehen.

Ich seufze. Um dieses Gespräch werde ich wohl nicht herumkommen. Aber egal. Da ist ja sowieso nichts zwischen Jon und mir.

Ich betrete das Schulgebäude und mache mich auf den Weg zu unserem Klassenraum, wo Ari endlich mal wieder pünktlich sitzt. Gott, das hatte ich vermisst.

Gut gelaunt gehe ich an ihren Tisch und lasse meine Tasche auf den Tisch fallen. "Morgen, Ari! Wie geht's so?", frage ich sie, bemerke allerdings, dass sie keine Anstalten macht, mir zu antworten.

Da fällt es mir ein. Wie unhöflich von mir. Ich hätte zuerst nach ihrer Mutter fragen müssen.

"Und wie geht es deiner Mom?", frage ich so, als hätte ich von Anfang an vorgehabt das zu fragen.

Aris Blick dreht sich zu mir und erst jetzt fällt mir auf, dass sie total verheult aussieht. Ihre Nase ist rot, ihre Wangen verquollen und sie hat sogar leichte Mascara-Ränder unter den Augen.

Sie wirft mir einen feindseligen Blick zu, als wäre das das Schlimmste, was ich hätte sagen können.

"Was meinst du, wie es ihr geht?", faucht sie, dann richtet sich ihr Blick wieder auf ihre Hände.

"Es geht ihr richtig scheiße. Und die Ärzte sagen...", beginnt sie, wird allerdings von Schluchzern unterbrochen.

"Sie sagen, ihr bleiben noch mit Glück zwei Monate."

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Leute...

WIR HABEN DIE 1.000 READS ERREICHT!!!🎊

Vielen, vielen Dank!

Hab euch so lieb!

Xoxo, Rose

Princess DiariesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt