Vier

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Früher

Rio

Auf einmal wurde es Rio zuviel und er riss sich los. „Und widerspenstig ist er auch noch!" Rief sie aus. „Na warte, das werden wir dir gleich von Anfang an austreiben." Sie winkte ihren Mann und Joe war auch sogleich zur Stelle, um Rio festzuhalten. So sehr sich der sechsjährige Junge auch wehrte, kam er nicht gegen den kräftigen Farmer an, der ihn zu einer niedrigen, kleinen Hütte zerrte, ihn hineinwarf und zusperrte. Sofort umfing Rio eine undurchdringliche Finsternis. Nicht einmal die Hand vor Augen konnte er sehen. Vor Angst wie erstarrt, kauerte er sich in eine Ecke und umfasste mit seinen Armen die Knie, um sich so klein wie möglich zu machen.

Inzwischen waren von überall her Kinder jeglichen Alters gekommen und hatten sich in einiger Entfernung versammelt, um das Spektakel zu verfolgen.

„Was glotzt ihr alle so,"rief da Joe auch schon, "marsch, an die Arbeit. Oder ihr leistet dem kleinen Teufel da drin Gesellschaft."

Kaum waren die Worte ausgesprochen, stoben auch schon alle auseinander und verschwanden in den verschiedenen Gebäuden. Rio vernahm die Stimmen nur gedämpft und allmählich gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit, so dass er wenigstens Umrisse erkennen konnte. Die Hütte war vielleicht drei auf drei Meter und keine zwei Meter hoch. Es gab keine Fenster und auch keine Dachöffnung. Außerdem war es stickig heiß da drin, da es für einen Frühlingstag doch recht warm war und die Sonne schon etwas Kraft hatte.

Jetzt

Rio

Noch lange sind Diego und ich auf dem alten Fabrikgelände geblieben und haben verschiedene Kämpfe beobachtet. Immer wieder hat er mich angeblich wichtigen Leuten vorgestellt und mir das Geld gezeigt, das er an dem Abend verdient hat. Viel Geld...

Außerdem habe ich einige der Männer kennengelernt, die für ihn kämpfen. Sie sind alle begeistert davon, wie viel Geld sie in kürzerster Zeit verdienen. Natürlich vorausgesetzt, sie gewinnen...

Weit nach Mitternacht sind wir zurück zu der alten Lagerhalle gefahren und Diego hat sich mit einem weiteren Kuss auf meine Wange verabschiedet. Vielleich hat der Kuss ein wenig länger gedauert, als er sollte... Vielleich habe ich mir das aber auch nur eingebildet. Jetzt bin ich hundemüde und schnell schlüpfe ich aus dem Anzug und ziehe mir alte Jogginghosen an, bevor ich unter meine Decke schlüpfe.

Was sind das nur für Menschen,die einen kleinen Jungen in eine dunkle Hütte sperren?

Wann wohl Diego damit herausrückt,was er von Rio will?

Antworten darauf nächste Woche;-))
Ihr dürft natürlich auch gerne raten.Bin schon gespannt:-))

Rio - from the beginning Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt