Sieben

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Hallo ihr Lieben.Ist schon fast Freitag..

Jetzt

Rio

Drei Tage nach unserem Besuch bei den Kämpfen nimmt mich Diego mit zu einer Trainingshalle, wo seine Kämpfer sich fit halten. Ich habe mir immer wieder den Kopf zerbrochen, was Diego wohl als Gegenleistung für seine Freundlichkeit verlangen könnte. Schließlich hat er mich aufgenommen und ich kann auch an den Mahlzeiten teilnehmen. Jetzt weiss ich es...

Er hat mich auf der Strasse kämpfen sehen und denkt, ich hätte Potential. Potential, zu gewinnen. Und jetzt wird mich einer seiner Männer trainieren und mich fit machen für einen Kampf. Ich weiss im Moment echt noch nicht, was ich davon halten soll. Ich habe immer nur auf der Straße gekämpft. Um einen Schlafplatz, um meine Habseligkeiten, oder um mein Leben. Und jetzt soll ich mich prügeln für Geld? Vor all diesen Menschen?

Die Trainingshalle ist von außen nicht als solche zu erkennen. Drinnen ist sie jedoch voll ausgestattet mit allen möglichen Geräten und einem Käfig, wie ich ihn auch bei dem Event gesehen habe. Drei Männer sind am trainieren und ich sehe, wie ihnen der Schweiss in Strömen herunter rinnt. Diego winkt einen zu sich und ich erkenne den Kleinen, den er mir bei dem Kampf gezeigt hat.

„Pete, komm mal her." Er nähert sich uns und wischt sich dabei den Schweiß aus dem Gesicht."Das ist Rio," Diego zeigt dabei auf mich," dein neuer Lehrling."

Pete schaut mich abschätzend an, nickt und fragt: "Wann soll er bereit sein?"

„In zwei Wochen," antwortet Diego. Mein Kopf schnellt zu ihm herum und ich will schon protestieren, als Diego mich mit einem Blick zum Schweigen bringt.

„Das schaffst du schon," beschwichtigt er mich. „Du bist ja schon fit." Mit diesen Worten lässt er uns auch schon stehen und verschwindet. Pete und ich betrachten uns eine Weile, bis er aufseufzt, sich umdreht und mir bedeutet, ihm zu folgen.

Früher

Rio

Der nächste Morgen kam viel zu früh für Rio. Max weckte ihn bereits um fünf Uhr und trieb ihn auch schon zur Eile an. Als Erstes ging es hinunter in den Stall, wo die Kühe und Pferde schon auf ihr Futter warteten. Die Farm beherbergte eine ganze Herde mit jungen Rindern, die mehrheitlich draußen auf den großen Weiden grasten. Im Stall standen die zwanzig Milchkühe, die jeden Morgen und Abend gemolken werden mussten. Außerdem standen ungefähr fünfzehn Pferde in ihren Boxen, die schon ungeduldig gegen die Wände schlugen vor Hunger. Als Erstes kam das Heu für die Pferde und Kühe dran. In der Zwischenzeit war auch Damian aufgetaucht, nachdem er die Hühner gefüttert hatte und begann auch sogleich, die Kühe an die Melkmaschine anzuschließen. Nach dem Heu bekamen die Pferde ihr Kraftfutter und dann beendeten sie gemeinsam das Melken, bevor sie zurück zum Haus gingen, um zu frühstücken. Inzwischen kam Rio fast um vor Hunger. Schliesslich war es jetzt schon vierundzwanzig Stunden her, seitdem er etwas gegessen hatte. Im Haus waren die drei Mädchen, die auch als Pflegekinder hier waren, fleißig damit beschäftigt, das frisch gebackene Brot zu schneiden und den Speck und die Rühreier zu braten. Rio machte große Augen. So einen reich gedeckten Frühstückstisch hatte er noch nie gesehen. Bevor er jedoch endlich etwas zu essen bekam, mussten sich alle wieder hinter ihre Stühle stellen und das Tischgebet wurde gesprochen. Dann, endlich, konnte er sich den Bauch vollschlagen. Er fühlte sich wie im Himmel. Vergessen war momentan das schlechte Erlebnis von gestern.

Rio - from the beginning Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt