Fünf

84 18 10
                                    

Hier ein kleines Extrakapitel;-)
Für die ganz Ungeduldigen..ihr wisst,wen ich meine:-))

Früher

Rio

Immer wieder hörte Rio Schritte, die an der Hütte vorbeigingen, zwischendurch sogar stehen blieben. Doch niemand machte die Tür auf und ließ ihn raus. Er wusste nicht, wie viele Stunden er schon eingesperrt war, aber inzwischen hatte er großen Durst bekommen und er musste auch dringend mal. Unruhig rutschte er hin und her und versuchte, seine Bedürfnisse zu ignorieren, was nicht gerade leichter wurde, je mehr Zeit verging. Da näherten sich wieder Schritte, aber nicht von vorne, sondern von der Rückseite der Hütte. Plötzlich hörte er ein leises Kratzen und ein kleiner Lichtstrahl fiel hinein, als sich eines der Bretter kurz bewegte. Dann war es wieder finster. Neugierig geworden kroch Rio auf die Stelle zu und als seine Finger an etwas stiessen, zog er sie schnell wieder zurück. Was das wohl war? Er versuchte es erneut und bekam etwas Rundes zu fassen. Vorsichtig befühlte er es und als er merkte, dass er einen Becher mit Wasser in der Hand hielt, hätte er vor Erleichterung beinahe geweint. Durstig stürzte er das wohltuende Nass herunter und konnte endlich etwas aufatmen. Nachdem er den letzten Tropfen mit dem Finger aufgewischt hatte, setzte er sich wieder in die Ecke und versuchte, seine gefüllte Blase zu ignorieren. Als er das Gefühl hatte, es keine Sekunde länger aushalten zu können, wurde endlich die Tür geöffnet und ein grosser Junge schaute zu ihm hinein. Er war ungefähr fünf Jahre älter als Rio und bedeutete ihm, herauszukommen. Erleichtert, endlich seinem Gefängnis entfliehen zu können, kroch Rio hinaus und blinzelte in die heruntergehende Sonne. Also war er tatsächlich mehrere Stunden da eingesperrt gewesen... Wo war er hier nur hingeraten? Dachte er verzweifelt. Da hielt ihm der andere Junge die Hand hin. „Ich bin Max," sagte er ruhig. Vorsichtig fasste Rio danach und schaute in die wunderschönsten, braunen Augen, die er je gesehen hatte. Das braungebrannte, ernste Gesicht des Jungen wurde eingerahmt von verwuschelten, blonden Haaren, die in alle Richtungen abstanden. Kurz verschlug es Rio die Sprache, doch dann besann er sich und flüsterte seinen Namen.

„Freut mich sehr, dich kennenzulernen Rio," sagte Max lächelnd. Unwillkürlich erwiderte Rio das Lächeln, bis ihn eine schneidende Stimme aus seiner Betrachtung riss.

„Was trödelt ihr da rum, Max?" Rief ihnen Dora vom Haus aus zu, "bring ihn rein und wasch ihm erst einmal den ganzen Schmutz ab. Die frischen Kleider liegen im Jungenzimmer." Somit verschwand sie wieder und Max führte Rio ins Haus, wo er sich endlich ins Badezimmer verziehen konnte.

Was für eine Erleichterung ...

Jetzt

Rio

Das also war mein erstes Erlebnis in meinem zukünftigen Zuhause. Währenddem ich das schreibe, muss ich immer wieder den Kopf schütteln. Ich fasse es immer noch nicht, dass so etwas überhaupt möglich war...

Diego und ich sind vor ungefähr einer Stunde von dem Event zurückgekommen und ich kann einfach nicht schlafen. Zuviele Eindrücke schwirren mir im Kopf herum...Deshalb schreibe ich noch ein wenig weiter....

Rio - from the beginning Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt