Rio - from the beginning

Sechs

Ihr seid mir sicher nicht böse,wenn schon heute ein Update kommt und ihr nicht noch bis morgen warten müsst;-))
Viel Spass!!

Früher

Rio

Wenig später fanden sich alle in der großen Küche ein. Diejenigen, die für den Küchendienst eingeteilt waren, trugen die Speisen auf, währenddem sich die anderen hinter ihre Stühle stellten. Max bedeutete Rio, sich neben ihn zu stellen, die Hände zum Gebet vor der Brust gefaltet, den Kopf gesenkt. Rio tat, wie ihm geheissen, trotzdem sah er sich verstohlen um und wunderte sich über den reibungslosen Ablauf, der da in der Küche herrschte. Er sah nur zwei Erwachsene: Dora und Joe Carter, die Besitzer der Farm. Alles Andere waren Kinder in jedem Alter. Der Junge neben ihm, Max, schien mit seinen ungefähr zwölf Jahren der Älteste zu sein. Nachdem alles auf dem Tisch stand, stellten sich auch die anderen Kinder hinter die Stühle und warteten, bis Joe das Tischgebet gesprochen hatte. Danach setzten sich alle ruhig hin und bedienten sich aus den verschiedenen Schüsseln. Rio lief das Wasser im Mund zusammen, doch als die Schüsseln zu ihm kamen, wurden sie einfach vor ihm hindurch zum nächsten geschoben. Rio sah ihnen enttäuscht hinterher und dann fragend zu Max. Dieser sah ihn entschuldigend an, bevor er vorsichtig zu Joe schaute. Joe begann zu essen und so nebenbei fragte er:" Max, was passiert mit Kindern, die sich widersetzten und unsere Regeln nicht befolgen?" Max schluckte, schaute auf seinen Teller und murmelte: „Sie werden in die Hütte gesperrt, damit sie Zeit haben, über ihre schlechten Taten nachzudenken und sie gehen ohne Essen zu Bett." Joe nickte nur und nach einem strengen Blick auf Rio ass er weiter.

Rio machte große Augen, er spürte seinen Magen knurren. Schließlich hatte er seit dem Morgen nichts mehr gegessen. Sehnsüchtig schaute er den Anderen beim Essen zu. Es bedeutete eine zusätzliche Folter, dass er während des gesamten Essens am Tisch sitzen musste. All diese Gerüche... zum Glück hatte er vorhin im Badezimmer wenigstens genügend Wasser trinken können.

Nach dem Essen führte ihn Max ins Jungenzimmer und zeigte ihm sein Bett. In dem kleinen Zimmer unter dem Dach standen vier Betten, alle mit militärisch genau gefalteten Decken. Rios Bett stand an der Wand, direkt neben dem von Max. Gegenüber schlief Damian. Das vierte Bett war noch nicht besetzt. Damian war ein Jahr jünger als Max, jedoch ziemlich kleiner und schmächtiger als er. Er hatte ein Gesicht wie ein Wiesel, mit unsteten, wässrig blauen Augen und er war Rio auf Anhieb unsympathisch.

Jetzt

Rio

Schon wieder ist Max allgegenwärtig... er war damals mein Anker, meine Rettung. Ohne ihn hätte ich die Jahre dort auf der Farm wahrscheinlich nicht überlebt. Gedankenverloren spiele ich mit dem kleinen Dolch, den ich immer bei mir habe. Er war ein Geschenk von Max und hat mir hier auf der Straße schon gute Dienste erwiesen. Ein wenig gebe ich mich den Erinnerungen hin...

Max...

Und endlich fallen mir die Augen zu und ich gleite in einen unruhigen Schlaf.