Neunundsechzig

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Hallo ihr Lieben❤

Ich wünsche allen ein gutes neues Jahr mit vielen wundervollen Geschichten.

Eure Joevelyne

Jetzt

Rio

Das Erste, was ich fühle, ist ein dumpfer Schmerz. Schmerz am ganzen Körper. Am Liebsten würde ich wieder in der gnädigen Dunkelheit versinken, doch eine Stimme hält mich zurück. Immer wieder ruft sie meinen Namen. Das nervt! Kann sie nicht einfach ruhig sein?

Unruhig versuche ich, von der Stimme wegzukommen, doch die Bewegungen verstärken den Schmerz zu einem höllischen Brennen. Ein Stöhnen kommt über meine Lippen und plötzlich sticht gleißende Helligkeit in mein rechtes Auge, als das Lid angehoben wird.

Eine männliche Stimme sagt etwas, das ich jedoch nicht verstehe, allzu heftig ist das Brennen des Schmerzes. Dann merke ich, wie mich gnädige Dunkelheit umhüllt und ich langsam wieder wegsacke.

Emilie

„Rio! Rio, bitte wach auf!" Eindringlich redet Emilie auf den bewusstlosen Rio ein, doch alles, was sie zu hören bekommt, ist ein gequältes Stöhnen. Sofort klingelt sie nach dem Arzt, der auch sogleich erscheint und Rio kurz ins Auge leuchtet.

„Er wird endlich wach," sagt er zu Emilie und Finn, die ihn gespannt beobachten. „Er hat jedoch starke Schmerzen. Ich werde ihm noch etwas mehr Schmerzmittel geben. Im Schlaf wird er sich am Besten erholen."

Rio

Zwei Tage später erwache ich langsam aus meiner Bewusstlosigkeit. Der Schmerz ist immer noch da, vor allem meine Rippen bringen mich fast um. Auch Kopfschmerzen habe ich und ich kann mich nicht wirklich erinnern, was passiert ist. Als ich es wage, die Augen aufzuschlagen, ist es zum Glück nicht zu hell. Das Zimmer ist in das warme Licht einer Nachttischlampe getaucht, die auf einem Tischchen neben einem Sessel brennt. Noch etwas benommen mustere ich meine Umgebung. Sofort entdecke ich die Gestalt, die zusammengekauert auf dem Sessel liegt und anscheinend schläft. Mit Verwunderung erkenne ich die langen, schwarzen Haare und das aparte Gesicht von Emilie. Was macht sie hier? Wie ist sie hierhin gekommen?

Nach und nach kommen meine Erinnerungen zurück. Da war das Rennen... Dann erinnere ich mich an die Sirenen, die Polizeiwagen und die anschließende Verfolgungsjagd durch die Stadt. Vor meinem inneren Auge sehe ich wieder, wie sich Damiens Auto überschlägt und wir gleich darauf auf die steile Böschung zurasen. Ich höre noch den Schrei neben mir... Diego!

Hektisch schaue ich mich um und plötzlich fängt ein Gerät neben mir an zu piepsen. Sofort springt die Gestalt vom Sessel hoch und läuft an mein Bett.

„Pscht, Rio. Du darfst dich nicht aufregen. Ruhig!" Emilie versucht, mich festzuhalten. Ich will hoch! Ich muss wissen, was mit Damien und Diego passiert ist. Da durchzuckt mich wieder ein rasender Schmerz und ich breche zusammen. In diesem Moment öffnet sich auch schon die Türe und ein Arzt eilt herbei und verabreicht mir eine leichte Beruhigungsspritze. Auf jeden Fall denke ich, dass es das ist, denn auf einmal werden meine Glieder ganz schwer und ich lasse mich zurückfallen. Mein Verstand jedoch bleibt hellwach und meine Gedanken drehen sich im Kreis.

Ich versuche zu sprechen, es kommt jedoch nur ein Krächzen raus. Schnell greift Emilie zu einem bereitstehenden Glas mit Strohhalm und hält es mir hin. Sanft stützt sie meinen Kopf und ich bin dankbar, als die lauwarme Flüssigkeit mir Mund und Kehle befeuchtet.

Müde schließe ich die Augen, sperre sie aber gleich darauf wieder auf. Bernsteinfarbene Augen schauen mich besorgt an und ich kann gar nicht glauben, wie gut es tut, Emilies Gesicht nach fast drei Jahren wieder zu sehen.

„Was ist mit Diego? Und Damien?" Es kommt nur ein Flüstern heraus, doch sie hat mich verstanden.

„Alles zu seiner Zeit, Rio. Ich möchte, dass du dich noch etwas ausruhst und dann können wir darüber reden." Ich ahne Schlimmes, kann mich jedoch nicht mehr gegen die aufkommende Müdigkeit wehren und versinke wieder in einem tiefen Schlaf.

Rio - from the beginning Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt