Fünfzig

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Jetzt

Rio

Irgendetwas ist da faul...

„Und wie stellst du dir das vor?" Frage ich misstrauisch.

„Ich möchte noch ein Rennen gegen dich fahren. Und wenn du dieses gewinnst, lasse ich dich endgültig mit deinem Auto in Ruhe."

„Und weshalb sollte ich das tun? Der Wagen gehört mir ja schon."

„Wie ich gesagt habe, du musst mir wenigstens die Möglichkeit geben, meinen Fehler wieder gut zu machen. Und vielleicht findest du ja doch noch Gefallen daran und entschließt dich, für mich zu fahren."

Ich überlege kurz. Ich habe ihn schon einmal geschlagen und kann es ganz sicher wieder tun. Also strecke ich ihm meine Hand hin. „Abgemacht!" Er nimmt meine Hand und schüttelt sie enthusiastisch. „Sehr gut! Ich melde mich auf deinem Handy und gebe dir den Zeitpunkt durch."

„Nein, es ist besser, wenn ich mich bei dir melde," beeile ich mich zu sagen. Nicht, dass Diego noch Wind davon bekommt.

„Ah ich verstehe. Dein überaus eifersüchtige Freund soll nichts davon wissen." Lacht Clay, worauf ich von Damien irgendetwas höre, wie: einmal eine Schwuchtel, immer eine Schwuchtel. Was ich geflissentlich ignoriere.

„Also gut, Rio. Du hast meine Nummer. Ich verlasse mich darauf, dass du dich in den nächsten Tagen meldest. Und jetzt viel Spaß mit dem Porsche." Dieses mal schnappe ich mir die Schlüssel schnell, bevor er es sich wieder anders überlegen kann. Danach schaue ich noch zu, wie sie in den zweiten Wagen steigen und mit aufheulendem Motor davon brausen. Gedankenverloren reibe ich mir über den Nacken, da, wo es plötzlich ganz seltsam zu kribbeln angefangen hat. Energisch schüttele ich das komische Gefühl ab, dann erst setzte ich mich in Bewegung, um mein neues Auto von allen Seiten zu bewundern.

Früher

Rio

Die nächsten Tage auf der Farm waren angefüllt mit Aufräumarbeiten. Die Scheune war bis auf die Grundmauern abgebrannt und der ganze Schutt musste nun abtransportiert werden. Außerdem fehlten auch noch zwei Hände, da Damien ja nicht mehr da war. Sogar Miss Duncan kam gelegentlich vorbei und packte mit an. Drei Tage nach dem Brand fuhr plötzlich auch noch Finn mit seinem großen Jeep vor und mit ihm fuhren noch zwei weitere Autos auf den Hof, sowie ein Lastwagen mit einem riesigen Bagger auf dem Anhänger. Aus den Autos stiegen sechs weitere Männer und als Finn Rio und Max entdeckte, fing er an zu strahlen und lief auf die Jungs zu.

„Ich habe Hilfe mitgebracht," rief er ihnen zu und deutete auf den Trupp Männer, die sich auch sogleich daran machten, den Bagger abzuladen. Max und Rio kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus, nur zu gern überliessen sie die harte Arbeit den starken Männern. In null Komma nichts war dann auch schon der ganze Schutt weggeräumt und es konnte mit dem Bau einer neuen Scheune begonnen werden. Finn kam immer wieder für ein paar Stunden vorbei und oft begleitete ihn auch Emilie, die immer etwas Süsses für die Kinder dabei hatte.

Abends fielen dann alle todmüde in ihre Betten und Rio war froh, als die Scheune dann endlich wieder stand. Einen Nachteil hatte jedoch die schnelle Fertigstellung der Scheune : Finn und Emilie hatten nun keinen Grund mehr, um so häufig auf die Farm zu kommen. So war das Richtfest, auf das Emilie bestanden hatte, obschon sich die Carters vehement dagegen gewehrt hatten, auch so etwas wie ein Abschiedsfest.

Rio - from the beginning Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt