Neunundzwanzig

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Früher

Rio

Die Adoptionsparty war in vollem Gange und alle schienen sich zu amüsieren. Rio wusste nicht mehr, wie viele Kilometer er schon hinter sich gebracht hatte mit einem Pferd an der Hand, auf dem ein Kind sass, währenddem die potentiellen Eltern nebenherliefen.

Als dann endlich alle wieder abgerauscht waren, wollte er sich am Liebsten nur noch hinsetzen und nie mehr aufstehen. Doch natürlich musste zuerst alles wieder aufgeräumt und an seinen Platz gestellt werden. Auch die Tiere verlangten nach ihrem Futter und es war bereits nach acht Uhr, als es dann endlich etwas zum Essen gab. Danach hatten sogar die Carters ein Nachsehen und die abendlichen Unterrichtsstunden fielen aus. Wahrscheinlich, weil sie selber viel zu müde waren von dem ewigen freundlichen Grinsen, dass sie den ganzen Tag aufgesetzt hatten. Schliesslich waren sie sich das auch nicht gewöhnt...

Jetzt

Rio

Und wieder bin ich mit Pete auf dem Weg zu dem Industriegelände, wo die Kämpfe stattfinden. Heute bin ich etwas weniger aufgeregt, als das letzte Mal, was wahrscheinlich daran liegt, dass ich besser vorbereitet bin. Mein Gegner wird jedoch auch nicht ohne sein. Er hat schon drei Kämpfe hinter sich, die er alle für sich entschieden hat und gilt als heimtückischer, unfairer Kämpfer, bei dem man sich in jeder Sekunde in Acht nehmen muss.

Wir betreten das Gebäude wieder von hinten und gehen durch den schmalen Gang. In dem Raum für die Kämpfer ist schon viel los, überall wimmelt es von halbnackten Männern, die sich vorbereiten. Pete setzt mich wieder in eine einigermaßen ruhige Ecke und geht mit mir noch ein paar Sachen durch. Eigentlich könnte er auch gegen eine Wand reden, ich bekomme rein gar nichts von dem mit, was er sagt. Gerade eben hat Diego in einem eleganten, blauen Anzug den Raum betreten und steuert direkt auf uns zu. Er sieht so sicher und schön aus, dass ich ihn nur anstarren kann.

„Na, bist du bereit?" Fragt er mich, als er bei uns angekommen ist. Ich kann nur stumm nicken, bringe keinen Ton heraus.

„Das wird schon, Rio," sanft streicht er mir über die Haare und lässt dann seine Hand ein wenig an meiner Wange ruhen. „Ich zähle auf dich!" Dann gibt er mir einen raschen Kuss auf den Mund, bevor er wieder abrauscht. Ich Idiot sitze da wie hypnotisiert und spüre immer noch seine Berührung. Pete muss mich mehrmals anstupsen, bevor ich mich wieder ihm zuwenden kann.

„Pass ein wenig auf bei ihm, mein Junge. Da ist mehr Schein als Sein..." Ich verstehe nicht ganz, was er meint, doch ich komme nicht mehr zum Nachfragen, da meine Nummer aufgerufen wird. Jetzt ist es also wieder soweit...

Auf zum zweiten Kampf...
Hoffentlich geht alles gut!

Rio - from the beginning Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt