Einunddreissig

44 10 18
                                    

Jetzt

Rio

Als die Glocke das Ende des Kampfes anzeigt, bin ich mehr als nur erleichtert. Den frenetischen Applaus kriege ich gar nicht mit, so sehr muss ich mich bemühen, auf den Beinen zu bleiben. Ich bin froh, als Pete endlich bei mir ist, mich aus dem Käfig führt und in dem hinteren Raum wieder auf die Bank setzt. Wie aus weiter Ferne dringen seine Worte zu mir. Anerkennend klopft er auf meine Schulter und gratuliert mir zu meinem Sieg. Ich würde mich am Liebsten einfach hinlegen und die Augen schließen. Noch immer habe ich Mühe, genügend Luft zu kriegen. Wahrscheinlich hat er mir bei dem Würgegriff meinen Hals etwas gequetscht.

Das Wasser, das Pete mir zu trinken gibt, läuft schmerzhaft meine Kehle runter, hat aber auch eine wohltuende Wirkung. Langsam komme ich wieder etwas zu mir und versuche, Pete etwas zu sagen. Es kommt jedoch kein Ton heraus. Noch einmal versuche ich es... und wieder nichts. Langsam gerate ich in Panik, Pete kann mich zum Glück wieder beruhigen und befiehlt mir, ruhig durchzuatmen. Was mir dann auch gelingt. In diesem Moment kommt Diego mit Schwung in den Raum und gibt mir einen schallenden Kuss. Ich weiche etwas zurück und Pete zieht ihn schnell von mir weg. Müde lege ich den Kopf in meine Hände und reibe mir übers Gesicht. Leise erklärt Pete Diego die Sache mit meinem Hals und Diego greift sofort zum Telefon. Ich bekomme nicht alles mit, höre aber etwas von einem Arzt und einer Untersuchung. Als Diego aufgelegt hat, sieht er mich besorgt an. „Kannst du dich anziehen? Wir werden dich jetzt direkt zu mir bringen, wo auch ein Arzt schon auf uns wartet. Der wird dich untersuchen und dir hoffentlich helfen können." Ich bringe nur ein Nicken zustande und mit vereinten Kräften schlüpfe ich in meine Hose und meinen Pulli, die Jacke wirft mir Pete nur über die Schulter.

Gemeinsam bringen sie mich dann nach draussen, wo die Limousine schon wartet. Pete verabschiedet sich noch und Diego muss ihm versprechen, dass er ihm sofort Bescheid gibt, wenn es etwas Neues gibt.

Später hat mir Diego erzählt, dass ich immer wieder weggenickt bin und er mich nur mit großer Mühe in seine Wohnung hat bringen können. Von dem Besuch des Arztes weiss ich nichts mehr.

Am nächsten Morgen erwache ich in einem riesigen Bett mit starken Halsschmerzen. Als ich mich umschaue, kommen langsam die Erinnerungen wieder und nicht ohne Ironie muss ich feststellen, dass mich Diego jetzt genau da hat, wo er mich immer haben wollte: In seinem Bett!

Diego

Schon einige Male hat er vorsichtig in sein Schlafzimmer geschaut, um zu sehen, ob Rio etwas braucht. Doch das Schlafmittel, dass ihm der Arzt verabreicht hatte, wirkt immer noch. Und so hat sich Diego nur etwas zu ihm gesetzt und ihn betrachtet. Die schönen Augenbrauen, das energische Kinn, der sinnlich geschwungene Mund. Einfach wunderschön. Sanft streichen seine Finger an Rios Kinn entlang, seinen Hals nach unten, verharren kurz an den hässlichen blauen Flecken, die sich dort abzeichnen und dann über seine Brust. Ein sehnsüchtiges Seufzen entfährt ihm und er kann es nicht lassen, die Bettdecke etwas anzuheben und seine Finger nach unten wandern zu lassen. Erst als Rio unruhig wird und anfängt, sich zu bewegen, zieht er seine Hand wieder zurück und streicht die Bettdecke glatt. Noch einmal betrachtet er die schlafende Schönheit und geht leise wieder aus dem Zimmer.

Rio hats wiedereinmal voll erwischt..
Wie es jetzt wohl weiter geht?

Rio - from the beginning Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt