Früher
Rio
Max nahm Rio in die Arme und drückte ihn ganz fest. Auch Rio schlang die Arme um seinen Freund und vergrub sein Gesicht an dessen Schulter. Nach einer Weile lösten sie sich wieder voneinander und schauten sich in die Augen. Da passierte es...
Rio lehnte sich ganz leicht vor, bis sich ihre Münder leicht berührten. Zuerst wollte Max zurückweichen, doch Rio hielt ihn am Nacken fest und vertiefte den Kuss. So etwas hatte er noch nie gefühlt. Eine unbekannte Wärme floss durch seinen Körper und er fühlte sich wie elektrisiert. Max Lippen waren weich und nach ein paar Sekunden wehrte er sich auch nicht mehr, sondern öffnete nun sogar den Mund ganz leicht.
Außer Atem liessen sie schließlich voneinander ab und schauten sich wieder in die Augen.
„Wow," flüsterte Max. „Was war das denn?"
„Das wollte ich schon lange einmal machen," flüsterte Rio zurück.
„Du weisst, dass wir dafür in die Hölle kommen?" Gab Max zu bedenken.
„Wie kann etwas, das sich so richtig und gut anfühlt, falsch sein?" Argumentierte Rio.
„Vielleicht müssen wir es noch ein paar Mal ausprobieren, um zu wissen, ob es richtig oder falsch ist?" Diese Worte brachten Rio zum Lächeln und er lehnte sich sofort wieder vor, um es gleich noch mal zu versuchen. Dieses Mal vertieften sie den Kuss noch etwas mehr und obschon sie beide keine Erfahrung darin hatten, taten sie instinktiv das Richtige. Als Rio seinen Mund etwas öffnete, strömte sogleich Max Atem hinein, was ihn schier um den Verstand brachte. Max schmeckte einfach unglaublich köstlich. Rio konnte nicht genug davon bekommen und dann tastete er sich langsam mit seiner Zunge vor, bis er Max Lippen damit berührte. Das wiederum entlockte Max ein tiefes Brummen und veranlasste ihn, mit seiner Zunge dasselbe zu machen. Als sie sich berührten, zischte Rio unwillkürlich auf. Es fühlte sich an, als hätte ihn ein Stromschlag getroffen. Max schien es nicht anders zu ergehen und sie wichen auseinander und schauten sich mit großen Augen an.
„Das kann unmöglich etwas Falsches sein!" Flüsterte Rio.
„Nein, das kann es nicht," antwortete Max mit Überzeugung. „Aber vielleicht sollten wir das doch lieber nicht in der Öffentlichkeit machen," setzte Max mit einem Grinsen nach. „Ich glaube nicht, dass die Carters das verstehen würden."
„Das glaube ich auch nicht..." Auch auf Rios Gesicht erschien ein Grinsen und plötzlich gab er Max einen leichten Stoss, der ihn hintenüber aufs Bett kippen ließ und begann, ihn nach allen Regeln der Kunst auszukitzeln. Beide brachen dabei in lautes Gelächter aus und hatten einen Riesenspass.
Jetzt
Rio
Bei einem Frühstück und einer wundervollen Tasse Kaffee erzähle ich Diego von dem Rennen, das heute Abend stattfinden wird. Er will schon aufbegehren, überlegt es sich aber in letzter Sekunde anders, was ich ihm hoch anrechne.
„Kann ich mitkommen?" Fragt er dann nur, was mich noch mehr erstaunt.
„Natürlich kannst du mitkommen." Ich bin sogar froh, dass ich ihn dabei habe, irgendwie ist mir nicht mehr wohl bei der Sache. Aber versprochen ist versprochen und ich bin zuversichtlich, dass ich diesen Clay noch einmal schlagen kann.
Diego hat noch einigen Papierkram zu erledigen und ich gehe in der Zwischenzeit laufen. Der See schimmert im goldenen Licht des Herbstes und unwillkürlich kommen Erinnerungen an Max wieder hoch. Unser erster Kuss war eigentlich nur ein Zufall und doch hat er unser weiteres Leben total umgekrempelt. Ich war erst zwölf, doch in vielerlei Hinsicht war ich weiter als Max. Von diesem Tag an waren wir noch unzertrennlicher als vorher und wir konnten kaum die Finger voneinander lassen. Natürlich mussten wir sehr vorsichtig sein. Doch waren wir, wie sich später herausstellte, nicht vorsichtig genug. Die liebe Emilie hat es wahrscheinlich noch vor uns gemerkt, dass da mehr zwischen uns ist, als nur Bruderliebe.
Ach ja, Emilie... ich hoffe, sie denkt nicht schlecht von mir, weil ich einfach so abgehauen bin. Ich konnte einfach ohne Max nicht mehr auf der Farm bleiben und brauchte Abstand zu Allem.
Tief in Gedanken versunken komme ich wieder bei Diegos Wohnung an und fahre mit dem Fahrstuhl hoch. Oben sitzt Diego immer noch über seine Papiere gebeugt und hat gleichzeitig das Handy am Ohr. Als er mich sieht, bedeutet er mir sogleich, näher zu kommen. Gleich darauf beendet er das Gespräch.
„Ich habe diesen Clay Hunter überprüfen lassen." Ich will sogleich protestieren, mischt er sich doch schon wieder in meine Angelegenheiten ein. Doch er hebt die Hand.
„Jaaa, ich weiss, dass mich das eigentlich nichts angeht, aber ich weiss einfach gerne, mit wem ich es zu tun habe. Er ist erst vor einem halben Jahr hier in Greengarden aufgetaucht und hat sofort diese illegalen Rennen aufgemischt mit seinen aufgemotzten Wagen. Was vorher mit ihm war, oder woher er kam... keine Ahnung. Niemand konnte mir etwas über ihn sagen, was doch sehr seltsam ist. Entweder ist er aus einem Ei fix fertig herausgeschlüpft oder etwas stimmt ganz und gar nicht mit ihm. Es ist fast unmöglich, sein vorheriges Leben einfach so unter Verschluss zu halten."
„Vielleicht hat er auch einfach nichts zu verbergen und sein Leben vorher war so langweilig, dass es keine Aufzeichnungen darüber gibt. Komm schon, Diego, entspann dich! Ich werde dieses Rennen heute einfach mal fahren und schauen, wie es so läuft."
Diego runzelt immer noch die Stirne und ist gar nicht überzeugt.
„Also, ich gehe jetzt duschen," sage ich daraufhin, weil ich ehrlich gesagt nichts mehr zu diesem Thema hören möchte. Als er immer noch missmutig aus der Wäsche guckt, trete ich etwas näher zu ihm und fahre ihm über die Haare. Sofort habe ich seine volle Aufmerksamkeit.
DU LIEST GERADE
Rio - from the beginning
RomanceErster Teil Als Baby in einer Krankenhaustoillette ausgesetzt werden ... nicht gerade die besten Voraussetzungen für den Beginn eines Lebens. Doch Rio kämpft sich durch und nach diversen Kinderheimen landet er auf der "Heavens Gate" Farm. Dort lern...