Chapter 16
Während ich so im Bad stand und beim Zähneputzen in den Spiegel sah, machte ich mir Gedanken darüber, wie der heutige Tage verlaufen könnte. Der Grund war mir schon klar für dieses spontane Treffen, aber es war echt eigenartig. Bis wann wollte er denn an meiner Seite bleiben? Mir ging es schon längst viel besser, um ehrlich zu sein, aber trotzdem hatte ich keine große Lust auf etwas Anstrengendes. Mhm, vielleicht war es auch nicht sein Plan gewesen, meine Wohnung zu verlassen, schließlich war er jetzt berühmt und würde von vielen Menschen auf der Straße erkannt werden. Wenn ich so darüber nachdachte, dann wollte ich ihm keinen Ärger bescheren. Zwar hatte ich noch nie ein Wort mit seinem Manager gewechselt, aber ich wollte auch nicht nur wegen solchen Umständen damit anfangen. Klar, konnten wir miteinander reden, doch wirklich nicht aus dem Grund, dass etwas passiert war. Schlagzeilen wären für die Rookies bestimmt nicht gut.
Jedenfalls beeilte ich mich, damit Jeongguk nicht so lange warten musste. Von meinem üblichen Makeup sah man nichts, ich war aber auch nicht komplett ungeschminkt. Letzte Nacht trug ich auch schon keine Schminke mehr, aber ich wollte ihm diesen Anblick ab jetzt ersparen. Helle Haut fand ich echt schön, aber bei mir war das schon grenzwertig. Als ich das Bad verließ, machte ich einen Schwenker ins Wohnzimmer. Dort öffnete ich eine Schublade, wo dutzende von DVDs waren, von denen ich mir einige krallte. Die schnulzigen Filme, Komödien und Actionstreifen nahm ich nicht mit. Mit vollbepackten Armen lief ich in mein Zimmer, wo die Tür schon offen war, und trat herein.
Jeongguk saß adrett auf meinem Bett und rührte sich nicht. Ihm war das bestimmt noch nie passiert, dass er alleine mit einem Mädchen in ihrem Zimmer war. Sicherlich hatte er auch nicht damit gerechnet, dass ich alleine wohnte. Samt der DVDs ließ ich mich auf den Boden fallen und sortierte sie nach meinen Bewertungen. Er bückte sich weiter nach vorne, blickte fragend zwischen den Dingern und mir hin und her und wusste nicht, was ich vorhatte. "Ehm, wolltest du heute deine Filmesammlung ausmisten?", fragte er mich immer noch verdutzt guckend. Hellhörig nahm ich meine Hände von den Filmen und blickte ihn genauso an, wie er es tat. "Was hattest du denn sonst vor?", stellte ich ihm eine Gegenfrage mit demselbem Ton. "Gut, dass du fragst." Lächelnd zückte er sein Handy hervor und tippte darauf rum, doch Genaueres konnte ich nicht sehen.
Er räusperte sich, hatte stets dieses Lächeln drauf und las freudig vor. "Erst gehen wir nach Hongdae, dann gehen wir etwas Essen .. und der Rest ist geheim." Wieso machte er sich die Mühe, mir davon zu erzählen, wenn er doch nicht alles vorlas? Sinnlos. Perplex verzog ich mein Gesicht und wir starrten uns gegenseitig für eine Weile an. "Mich erst neugierig machen und dann nichts sagen, ich hasse sowas.", merkte ich an. Mit meiner flachen Hand schlug ich wenige Male gegen sein Bein, während er mich nur amüsiert angrinste. "Was willst du in Hongdae? Man kann da nur shoppen gehen.", fügte ich nach einer sehr kurzen Zeit hinzu. Schulterzuckend, sperrte er sein Handy, packte es wieder in die Hosentasche und sah wieder zu mir.
"Man kann da mehr machen, als du denkst." Ach ja? Davon wurde ich jetzt auch nicht schlau. "Bist du dir wirklich sicher, dass du dich mit mir in der Öffentlichkeit blicken lassen willst?", fragte ich ihn sofort, da das auch seine Wichtigkeit hatte. Langsam erhob ich mich vom Boden und streckte mich. "Aus diesem Grund habe ich eine Kappe von Jimin und Klamotten von Suga an, außerdem ist es echt langweilig, DVDs zu gucken." Er zeigte bei dem ersten Teil des Satzes auf die genannten Klamotten. Augenrollend, streckte ich mich nochmal und sah zu den Filmen runter. "Mr. K-Pop Idol gibt sein Geld lieber für Spiele und Essen aus, anstatt für Klamotten.", bemerkte ich ironisch und griff mit beiden Armen nach den vielen Verpackungen. Als ich auch alle in den Armen hatte, drehte ich mich zur Tür und machte mich auf den Weg ins Wohnzimmer.
Da wir noch mitten im Gespräch waren, sprang er vom Bett und stolperte mir hinterher. "Heute gebe ich mein Geld dann für Dinge aus, die du haben oder machen möchtest, okay?" Bei dieser Frage wäre mir fast der Stapel runtergefallen. Um das nicht zu riskieren, ging ich etwas schneller zu der Schublade und stopfte alle Filme dort rein. Danach drehte ich mich zurück zu Jeongguk und sah ihn mit meinem Bist-Du-Eigentlich-Bescheuert?-Blick an. "Oh, nein. Das kannst du knicken! Ich lasse mir nichts von dir in den Hintern schieben." Wieder lief ich zurück in mein Zimmer und holte meine Tasche heraus. Im Flur zogen wir uns wärmer an, da es draußen sau kalt war, und ich packte meine Schlüssel, Handcreme und andere nützliche Sachen ein.
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Bulletproof Desire
FanfictionKaum sind die Herbstferien vorbei, muss Dea auch schon zurück nach Seoul, um dort ihren einjährigen Sprachkurs fortzusetzen. Herzlicher Empfang? Fehlanzeige! Das Taxi, das sie in die Stadt bringen soll, gibt den Geist auf, woraufhin sie sich kurzerh...