44. Depressing Atmosphere

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Chapter 44

Erleichternd aufseufzend, verließen wir nacheinander die Lobby des Big Hit Gebäudes, um uns anschließend auf den Weg in unser Dorm zu machen. Das gefürchtete Gespräch, das wir mit unserem Manager führen mussten, da wir die Sache mit Dea irgendwie klären wollten, fand schneller ein Ende, als jeder gedacht hätte. Erst mussten wir wissen, ob er es dem CEO erzählt hatte und ob er sich selbst irgendwelche Maßnahmen ausgedacht hatte. Danach konnten wir ihm erst erklären, dass sie nur eine gute Freundin war, die aus unserer Popularität keinen Gewinn schlug oder sonstige Dinge anstellte. Die Sache mit dem Telefonat wäre ein wenig schwerer abzustreiten, aber ich konnte mich gar nicht so genau an den Inhalt erinnern. Jeder normale Mensch müsste sowas eigentlich vergessen haben, auch Hobeom Hyung, aber im Endeffekt lief alles ganz anders ab. Als wir dort ankamen, sprach er komischerweise nur über unseren Trip nach Thailand, mehr kam nicht von ihm. Wir kriegten keinen Ärger, keine Standpauke, keine Predigten und keine Verbote! Man konnte sich sicherlich denken, was Hobeom Hyung von uns dachte, als wir ihn sprachlos und großäugig anstarrten.

Entweder hatte er die Sache allen Ernstes vergessen, was nicht wirklich üblich für ihn war, denn er neigte dazu, uns für jede Kleinigkeit zu bestrafen, oder er wollte uns nur denken lassen, dass er es vollkommen vergessen hatte. Zweiteres hielt ich für sinniger, aber ich konnte mir nicht vorstellen, was er damit bezweckte. Vor allem wusste ich nicht, wieso er uns diesen Glauben aufzwingen wollte. Vielleicht hatte er es schon dem CEO erzählt, aber wo waren die Konsequenzen? Es war dumm, einen Menschen dafür zu bestrafen, dass er sich mit einer bestimmten Person anfreundete, keine Frage, aber bei Stars musste man ein bisschen besser aufpassen. Ich wollte damit nicht sagen, dass ich nur noch mit einem Bodyguard rumlaufen wollte und nur dann, wenn ich dazu die Befugnis hatte, jedoch stimmte mich dieser Ausgang der Situation echt misstrauisch. Meine Vorstellungskraft ging nicht soweit hinaus, dass ich mir die schlimmsten Szenarien ausmalen konnte, doch ich würde in Zukunft mit einem Ohr mehr mithören und schärfer aufpassen. Nicht nur unseren CEO und Manager würde ich im Auge behalten, sondern auch unser Umfeld. Man konnte nie sicher genug sein.

Wie dem auch sei, wir saßen in unserem üblichen Auto, das uns zurückbrachte, wo Yoongi, Seokjin und Dea auf uns warteten. Da die drei zu den Vernünftigsten von uns zählten, war ich mir sicher, dass sie für jeden den Koffer gepackt hatten, das Zimmer und die Wohnung mit dazu aufgeräumt hatten. Okay nein, das klang ziemlich unrealistisch. Das war aber nicht so wichtig, weil ich gerade jetzt das Gefühl hatte, als bekämen wir eine kurze Auszeit von den ganzen Problemen. Zwar würde ich Dea für eine Weile nicht zu Gesicht bekommen, was echt schade war, aber ich fühlte mich echt erleichtert. Das Problem mit Jane, das sich meines Erachtens nach ein wenig zu sehr in die Länge gezogen hatte und in den Vordergrund gedrängt hatte, war seit einiger Zeit gegessen und die Sache, dass Hobeom Hyung Dea erwischt hatte, kam zwar schlagartig, machte aber einen schnellen Abgang. Auch wenn es vielleicht später nochmal auftauchen würde, konnte ich wenigstens für den Moment frei aufatmen. Das war doch alles, oder? Ich konnte nicht wirklich sagen, ob es da noch irgendetwas gab, worüber man sich Sorgen machen musste. Oh, eine Kleinigkeit, die für mich eher eine Riesensache war, musste ebenso geregelt werden, aber das musste noch etwas warten. Nach der Reise würde ich mich sofort auf sie, eh ich meinte, auf diese Wichtigkeit stürzen.

Mit eher sinnlosen Gesprächsinhalten, die für uns ziemlich üblich waren, brachten wir die Autofahrt hinter uns. Auch wenn jetzt alles nach Friede, Freude, Eierkuchen schien, wusste ich, welche bestimmte Person dieses Thema mit Hobeom Hyung nicht hinter sich ließ. Für den Moment war es wirklich besser, es einfach auf Eis zu legen, also entschloss ich mich dazu, Namjoon Hyung nicht darauf anzusprechen. Wenn es soweit wäre, würden wir schon unsere Zeit bekommen, darüber eine Krisensitzung zu führen. Trotz all dem wandte ich meinen Blick gedankenverloren aus dem Fenster. Als wir endlich wieder in unserem trauten Heim ankamen, machten Namjoon und ich uns gemächlich nach oben. Die anderen, also Jimin, Taehyung und Hoseok, mussten ja darum wetten, wer am schnellsten oben an der Haustür ankam. Wie der Blitz waren sie nach dieser Abmachung losgesprintet, sodass wir sie völlig aus unserem Blickwinkel verloren hatten. Beim Ankommen an der eigenen Haustür, was weniger als fünf Minuten gedauert hatte, kamen wir hinter der Ecke hervor. Der Anblick unserer ausgelaugten Kameraden, die erbärmlich nach Luft ringten, zauberte uns beiden ein amüsiertes Grinsen ins Gesicht.

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