37. Intertwined Secrets Pt.2

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Chapter 37

Trübsalblasend trottete ich Seokjin, Namjoon und Yoongi hinterher, während ich krampfhaft auf den KakaoTalk-Verlauf zwischen Dea und mir starrte. Meine Besessenheit war klarer als Namjoons Liebe zu Hip Hop und Seokjins Vorliebe für die Farbe Pink. Dass ich mich wie ein Trottel verhielt, war nicht nur den anderen klar, sondern auch mir selbst. Das Gefühl, ihr schreiben und sich nach ihrem Wohlbefinden informieren zu müssen, hielt ich so sehr es ging zurück, doch andererseits schaffte ich es nicht, vom Handy wegzugucken. Nervös wartete ich auf ein Zeichen ihrerseits, aber es kam nichts. Sie war noch nicht einmal eine Stunde weg und ich konnte nicht anders, als mich unmöglich aufzuführen. Es fiel mir einfach viel zu schwer, die Fortschritte, die wir gemacht hatten, anzuhalten und auf diese erst wieder zurückzugreifen, wenn es ihr passte.

Die Sache mit Jane konnte ich vollkommen nachvollziehen, auch wenn es mir bis jetzt noch keiner glaubte. Im schlimmsten Fall hätte es mir genauso ergehen können wie ihr. Mit der Zeit verstand ich, dass es Dinge gab, die Dea erst regeln musste, bevor ich oder eher wir beide an der Reihe waren. Bildlich konnte ich mir vorstellen, wie sich all die Sorgen und Probleme, die sie umgaben, in einer Reihe vor ihr standen und sicherlich konnte man sich denken, wo ich mich befand. Man konnte das, was zwischen uns war, nicht wirklich zu den Sorgen und Problemen unterteilen, aber anders wusste ich nicht, wie ich es nennen sollte. Jedenfalls war ich der Typ, der als letzter anstand. Jedes Mal, wenn es soweit war, dass ich an die Reihe kam, drängelten sich Jane und Seokjin vor. Keine Ahnung, was als nächstes kommen würde, wenn die Sache zwischen den beiden aus der Welt wäre.

Wie schon bekannt, hatte ich es nicht so mit dem Warten, doch ich hielt tapfer durch, aber es ging mir immer mehr auf die Nerven, dass sich andere Leute dazwischen drängten. Hätte die Zeit nicht irgendwie Jane weiter nach hinten drängen können, damit Dea und ich erst einmal unsere Angelegenheit regeln konnten? Liebend gern hätte ich sie als Freund unterstützt und dann würde es mir weniger ausmachen, wenn so etwas passieren würde, wie das mit ihrer besten Freundin der Fall war. Je mehr ich nachdachte über diese kleinen Tatsachen, desto mehr verirrten sich meine Gedanken in einer negativen Richtung. Murmelnd fluchte ich vor mich hin, drückte mein Handy in die Hosentasche und drängte mich durch die Menschenmenge weiter zu den Jungs vor.

Fast eine Stunde nachdem Dea das Café verlassen hatte, machten wir uns selbst auf den Weg zu unserem Fahrer, der uns zurück nach Hause bringen sollte. Wir wollten so wenig wie möglich in der Öffentlichkeit verbringen, da es für uns immer gefährlicher wurde, frei auf den Straßen Seouls rumzulaufen. Jap, im Prinzip waren wir selber Schuld, dass wir uns momentan in der Stadt aufhielten und dann noch eine lange Zeit in einem gut besuchten Café verbrachten, aber wie es euch womöglich vertraut war, konnte ich nicht mehr von Dea getrennt sein. Keiner hatte uns bis jetzt erkannt, was vielleicht an unseren super auffälligen Tarnungen lag. Mal ganz ehrlich, wer würde vier Typen ansprechen, die mit Sonnenbrillen, einem Mundschutz, langen Mänteln und Hüten rumliefen? Ich selbst würde als Mädchen ordentlichen Abstand nehmen.

Gedränge war nicht zu vermeiden, dann noch weniger, wenn man in seinen Gedanken versunken war so wie ich. Im Augenblick dachte ich tatsächlich darüber nach, was ich tun könnte, um mit Dea alleine sein zu können. Meine Planung wurde gestört, als ich zwei Hände spürte, die mich von hinten an den Schultern packten. Nicht gerade erschrocken, eher überrascht, machte mein Kopf eine kurze Bewegungen zur Seite, wo ich Seokjin erkennen konnte, der mich sozusagen anschob. Bevor ich ihn fragen konnte, was er da vorhatte, verriet mein Gesichtsausdruck ihm die offensichtliche Frage, die ich stellen wollte. "Wir müssen uns beeilen, sonst wird das Risiko viel höher, dass wir auffliegen.", verkündete er in einem erzwungenen, ruhigen Ton. "Yoongi-ah und Namjoon-ah sind schon einmal vorgegangen."

Tatsächlich. Als ich mich versichert hatte, dass Seokjins Worte auch stimmten, konnte ich die beiden nirgends mehr entdecken. War ich ernsthaft so langsam gewesen? Obwohl mein Tempo langsam schneller wurde, nachdem ich mein Schneckentempo bemerkte, schob er mich weiterhin an. ".. Du kannst aufhören, mich anzuschieben. Wenn du weiter so machst, renne ich noch in jemanden hinein.", flüsterte ich laut genug mit etwas Besorgnis. Seokjins Schieberei, oder wie auch immer man es nennen wollte, nahm ein Maß an, dass schneller und schneller wurde. Er drückte mich irgendwann mit genug Kraft, um mich gegen die Menschen um uns herum zu schubsen. Ich fühlte mich wie ein Gegenstand, das bei einer TV-Show von A nach B transportiert werden musste, was ich nicht mehr als angenehm empfand.

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