Chapter 66
Ein plötzlicher, lauter Knall weckte mich aus meinem traumlosen Schlaf. Krampfhaft zog ich die Stirn kraus, weil dieser Knall in meinem Kopf zu hallen begann. Dadurch wurde ich auf meine wiederkehrenden Kopfschmerzen erinnert. Obwohl mir der Schädel nun wieder wie verrückt brummte und ich am liebsten weitergeschlafen hätte, öffnete ich vorsichtig meine Augen. Als ich sah, wie Bang Sihyuk-ssi deutlich wütend in mein Zimmer brauste, kniff ich reflexartig meine Augen wieder zu. Weitere Schritte von wahrscheinlich anderen Personen wurden hörbar. "Da, das arme Mädchen schläft immer noch! Wollen Sie mir ernsthaft weismachen, dass es weit aus ernstere Fälle gibt als sie? Wenn sie stirbt, wie wollen Sie das mit ihrem Gewissen vereinbaren? Hm?", schrie er lauthals und sauer durch das halbe Krankenhaus. Zwar brüllte er nicht mich an, sondern jemanden, den ich noch nicht gesehen hatte, aber er hatte es geschafft, mich einzuschüchtern. Das kam so plötzlich, dass ich mich nur eingeschüchtert fühlen konnte. Er nahm sich eine deutlich lange Pause, um wie ein aggressiver Stier vor sich herzuschnauben. "Oder liegt es vielleicht daran, dass sie kein koreanisches Blut in sich trägt?", harkte Sihyuk-ssi einen Ton ruhiger nach.
Hörbar schüttelte eine andere Person ein Klemmbrett, vermutete ich mal, und antwortete dem CEO bestürzt:"Nein, keineswegs. Wir haben hier keine Präferenzen gegenüber unseren Patienten." Wahrscheinlich war das der Arzt, der für mich zuständig war. In seiner Stimme hörte man deutlich genug, dass der CEO einen wunden Punkt mit seiner Aussage bei dem Arzt getroffen hatte. "Ach ja, dann erklären Sie uns bitte, wieso sie hier liegt und noch nicht richtig untersucht wurde. Bis jetzt hat man uns nur von Vermutungen berichtet.", gesellte sich die Stimme eines anderen Herrn dazu. Ich brauchte einige Sekunden, um festzustellen, dass es sich hierbei um Hobeom-ssi handelte. Oh Gott, dass die beiden sich für mich einsetzten, schien mir so komisch. Sicherlich war ich noch im Halbschlaf oder es handelte sich um die Nebenwirkungen der Drogen. "Meine Herren, bitte beruhigen Sie sich. Wir brauchen bestimmte Proben von ihr, die wir uns noch nicht holen konnten, weil sie sich im Koma befindet. Wenn sie länger schlafen wird, dann haben wir unsere Methoden bestimmte Proben zu holen. Aber für den Moment müssen wir noch ein bisschen abwarten und erstmal darauf hoffen, dass sie überhaupt wieder aufwacht. Was gestern Nacht noch geschehen ist, haben wir Ihnen ja schon berichtet." Konnte man bei diesen paar Stunden, die ich ohnmächtig war, von einem Koma reden? Man hörte dem Arzt an, dass er eindeutig überfordert mit der Situation war. Ein wenig tat er mir schon leid.
Unzufrieden seufzend, hörte ich, wie der CEO zum Fenster ging. Das vermutete ich jedenfalls, weil mein Bett relativ nah am Fenster stand und seine Schritte immer näher zur meiner Rechten kamen. Es drohte eine seltsame Stille einzukerren, doch bevor das geschehen konnte, versuchte der Arzt sich aus der Scheiße zu ziehen. "Na gut, ich lasse Sie nun mit ihr allein. Falls sie aufwacht, sagen Sie mir bitte bescheid. Meine Nummer haben Sie ja." Hobeom und der CEO wussten, dass der Mann einfach nur abhauen wollte, um weiteren Ärger zu vermeiden, weswegen sie brummten. Anscheinend wurde es dem Arzt gestattet zu gehen, denn man hörte kurz darauf, wie er sich für den Moment verabschiedete und die Tür laut hinter sich zuknallte. Als dieser gegangen war, entfuhr einem der Männer ein weiterer Seufzer. "Aus solchen Gründen haben wir einen Vetrag, in denen steht, dass das Dating verboten ist. Was machen wir nur, wenn sie wirklich stirbt? Die Jungs werden darunter leiden und all ihre Freunde und ihre Familie in Deutschland. Wir hätten sie sofort nach Deutschland zurückschicken sollen, damit es nicht so weit hätte kommen können.", gab Hobeom frustriert und vorwurfsvoll von sich. Der CEO grummelte vor sich hin.
"Alles wird gut, mach dir dabei keine Sorgen. Sie ist gestern Nacht noch aufgewacht, also sind die Chancen gut. Außerdem haben wir keine Zeit, Entscheidungen zu bereuen, die man nicht rückgängig machen kann. Im Endeffekt war alles perfekt, bis Jeongguk sich dazu entschieden hat, aus dem Dorm zu fliehen, ohne sich über die Konsequenzen bewusst zu sein." Dass die beiden sich solche Sorgen um meine Gesundheit machten, war irgendwie eigenartig für mich. Trotzdem stimmte es mich teilweise emotional. Natürlich könnten sie einen Grund dafür haben, dass ich am Leben bleiben musste, aber im Moment machte es mich komischerweise glücklich, dass sie mich als einen Menschen sahen und nicht als einen möglichen Skandal, der ihr Unternehmen zu Grunde gehen lassen könnte. Es hieß nicht, dass sie das und das tun müssten, damit die Medien nichts davon mitbekamen, sondern sie machten sich ernsthafte Sorgen um mich. An diesen Gedanken musste ich mich noch gewöhnen. Der CEO fügte nach kurzem Abstand hinzu:"Es ist eigentlich alles meine Schuld. Ich wollte die Kinder schützen, aber letztendlich habe ich sie nur gegen mich aufgespielt. Wie dumm es doch von mir gewesen war, zu denken, dass ich Jeongguk-ah und die Sache im Griff haben könnte. Ich habe zu sehr auf meine Autorität und Macht vertraut."

DU LIEST GERADE
Bulletproof Desire
FanficKaum sind die Herbstferien vorbei, muss Dea auch schon zurück nach Seoul, um dort ihren einjährigen Sprachkurs fortzusetzen. Herzlicher Empfang? Fehlanzeige! Das Taxi, das sie in die Stadt bringen soll, gibt den Geist auf, woraufhin sie sich kurzerh...