Der Schockmoment, der dich wie aus dem Nichts traf, lähmte deinen Körper mit einem Mal. „Hast du zufällig heute noch Zeit für mich? Wir müssen reden.", tauchte genau diese Nachricht auf deinem Display auf und nahm dir beinahe die Luft. Schwerer atmend, schafftest du es nicht, deine Augen von deinem Handy zu nehmen, bis die Nachricht in wenigen Sekunden von deinem Display verschwand. Damit Jimin, dein Freund und Sender dieser Nachricht, dachte, dass du dir diese noch nicht durchgelesen hattest, schaltetest du das Internet komplett an deinem Handy ab. Wenn du kein Internet hattest, konnten diese nervigen Harken bei KakaoTalk, die nur dann kamen, wenn man die Nachricht auf dem Messenger gelesen hatte, dich nicht verraten. Als das Nötige durchgeführt war, gingst du auf die KakaoTalk-App und suchtest dort euren Chatverlauf auf. Es war irgendwie schon ein bisschen interessant zu sehen, dass eure letzten Nachrichten um die zwei Wochen her waren. Noch interessanter war es aber, dass ihr euch das letzte Mal vor drei Wochen gesehen hattet.
Angespannt und kopflos blicktest du diese Nachricht an, ohne dabei zu blinzeln. Wieso hatte er sich nicht früher gemeldet? Wieso ausgerechnet jetzt? Brauchte er ernsthaft zwei Wochen, um über die Sache in den letzten Wochen nachzudenken? Klar war ein Teil von dir froh, dass er sich überhaupt bei dir meldete, weil er recht sturköpfig sein konnte, doch der andere Teil war besorgt um die Dauer, in der er sich Gedanken gemacht hatte. In der Zeit, in der ihr keinen Kontakt zueinander hattet, hattest du viele Tränen vergossen und in deinem Bettchen gelegen, wo du nachgedacht hattest, wie es mit euch beiden weitergehen sollte. Allein der Gedanke, mit ihm über das Vergangene reden zu müssen, machte dich nervöser. Bevor dir wieder einmal Tränen kommen konnten, packtest du dein Handy gezwungenermaßen weg. In deinem Kopf drehte sich alles und die ganzen Gefühle der letzten Tage kamen dir hoch, doch du schafftest es, nicht zu weinen. Solltest du eher froh darüber sein, dass er sich wieder gemeldet hatte, oder wäre es sinniger, sich endgültig von ihm zu trennen?
Es dauerte eine halbe Stunde, bis du dich eingekriegt hattest. Das Internet schaltetest du wieder ein, worauf weitere Nachrichten von Jimin angezeigt wurden. Er brauchte eine Antwort, das war dir schon klar. Dazu war es für euch beide von größter Wichtigkeit, diese Sache endlich zu klären. Wieso ihr die Sache zwischen euch nicht früher geklärt hattet, lag daran, dass ihr beide andere Ansichten über die Lage und das Beste für eure Beziehung hattet. Keiner von euch wollte mit dem jeweils anderen sprechen, bis der andere einen Entschluss gefasst hatte und sich entscheiden konnte, was er oder du wirklich wolltet. Für dich war es momentan nicht gerade einfach, darüber zu entscheiden, ob du ihn heute noch sehen wolltest oder nicht. Auch wenn mittlerweile zwei Wochen dazwischen lagen, wusstest du nicht genau, was du von ihm verlangtest. Du warst dir noch nicht einmal im Klaren, ob du deine Gedanken vertreten konntest, falls du dir welche über diese Angelegenheit gemacht hattest. Vielleicht konnte es passieren, dass du irgendetwas sagen oder tun würdest, was du am Anfang gar nicht vorhattest, und genau davor hattest du Angst. Vor Veränderungen. Vor Fehlern, die du anschließend bereuen würdest. Und dich von Jimin für immer zu trennen.
Dieser Gedanke, Jimin zu verlassen, war dir sooft in den Kopf gekommen, dass du schon gar nicht mehr mitzählen konntest. Es schmerzte, sogar unbeschreiblich sehr, doch ihr beide wart euch im Klaren, dass es im Grunde das Beste für euch wäre, wenn ihr getrennte Wege gehen würdet. Wieso machtet ihr beide es euch gegenseitig nur so schwer, wenn es doch so einfach sein könnte? Seufzend fuhrst du dir durch das Haar und wandtest deinen Blick aus dem Fenster hinaus, das dir zeigte, dass die Stadt längst im Dunkeln lag. Ein flüchtiges Hinschauen auf deine Wanduhr verriet dir, dass es kurz nach zehn war. Um eine Uhrzeit wie diese solltest du auf keinen Fall mehr rausgehen, aber du konntest schlecht Jimin zu dich bitten oder zu ihm gehen, wo sich die anderen Bangtan Boys aufhielten. Je weniger Leute bei der bevorstehenden Eskalation dabei wären, desto besser wäre es für das Big Hit Entertainment. Erneut holtest du dein Handy hervor und öffnetest euren Chat, obwohl du das Internet anhattest. Die blauen Harken markierten seine Nachrichten, die du dir nun gründlich durchlast.
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Bulletproof Desire
FanficKaum sind die Herbstferien vorbei, muss Dea auch schon zurück nach Seoul, um dort ihren einjährigen Sprachkurs fortzusetzen. Herzlicher Empfang? Fehlanzeige! Das Taxi, das sie in die Stadt bringen soll, gibt den Geist auf, woraufhin sie sich kurzerh...