Chapter 69
Bevor Seokjin meine "Entführung" verhindern konnte, stürmten die beiden zusammen mit mir so schnell wie möglich aus dem Zimmer. Namjoon und Yoongi schien es nicht sonderlich zu interessieren, dass Taehyung und Jimin ihren eigenen Plan durchsetzen wollten. Dabei wollten meine ersten beiden Besucher doch unbedingt mit mir reden, um eine Lösung zu suchen. Wahrscheinlich konnte das dann aber doch warten, weil ich mal davon ausging, dass Namjoon nicht in der Gegenwart der anderen darüber reden wollte. Verständlich, einerseits jedoch. Im Prinzip wusste jeder, außer Jeongguk, dass es für mich in ein paar Tagen zurückgehen würde, dann konnte doch wohl jeder mitreden, oder nicht? Okay, keine Ahnung, wieso das jetzt so war, aber darum sollte ich mir jetzt eh keinen Kopf machen. Lieber sollte ich herausfinden, was die beiden Verrückten hier vorhatten. Ich hoffte für sie, dass sie nicht versuchen wollten, mich aus dem Krankenhaus zu bringen. Nachdem was alles geschehen war, wollte ich zur Sicherheit doch nochmal untersucht werden. Man konnte ja nie sicher genug sein.
In einem enormen Tempo, das ich mir bei einem Rollstuhl nicht vorstellen konnte, düsten wir durch den Gang, der wie ausgestorben war. Solche Wörter in einem Krankenhaus zu benutzen, würde doch kein Unglück bringen, oder? Soweit ich mich nicht irrte, wäre jetzt höchstwahrscheinlich Zeit für das Mittagessen, jedenfalls in deutschen Krankenhäusern. Das könnte ein nachvollziehbarer Grund sein, wieso sich kein Personal und keine Patienten auf dem Gang tummelten. So wie der Rollstuhl und meine Infusion beim Flitzen wackelten, hatte ich etwas Angst, dass wir auf irgendeine Art und Weise hinfallen könnten. Krampfhaft hielt ich mich an den Lehnen fest und hoffte darauf, dass wenigstens die Metallstange nicht auf mich fiel. Den folgenden Schmerz stellte ich mir nämlich sehr, sehr schmerzvoll vor. "Eh-h, Tae-Taehyungie? Nicht so schnell!", rief ich bestürzt, als wir fast einen Essenswagen umfuhren. Sein Ausweichmannöver hätte mich aus dem Rollstuhl fliegen lassen, wenn ich mich nicht mit all meiner übrig gebliebenen Kraft festgehalten hätte. Jimin rannte neben mir her. Deren amüsierten Gesichter ließen mich Schlechtes erahnen.
"Mach dir keine Sorgen, Dea-yah! Wir suchen jetzt eine Schwester, die dich von diesem Ding befreit, und dann kann der Spaß auch losgehen!", brüllte er mir plötzlich ins Ohr. Ach du scheiße, wann war er mir bitte so nah gekommen? Wegen seines plötzlich heißen Atems, der meinen Nacken kitzelte, zuckte ich leicht mit den Schultern zusammen und kniff ein Auge zu. Bevor ich ihm darauf antworten konnte, erblickte ich ein Hindernis, in das wir eventuell reinfahren würden, weil Taehyung mich grinsend anstarrte. Blitzschnell weiteten sich meine Augen, ich drückte mich weiter in den Stuhl und schrie lauthals:"Taehyung Oppa, pass auf!" Er tat's mir gleich, also mit dem Weiten der Augen und dem Schreien, und versuchte so gut wie möglich meinen Rollstuhl wegzulenken. Meine Lehne ratschte an der Mülltonne und ich glaubte, der Reifen bekam auch etwas ab. Ansonsten kamen wir beide ohne einen Kratzer davon. Als wir diese Hürde bezwungen hatten, lachte Taehyung nervös auf. "Sorry!" So viel zum Thema, der Spaß hatte noch nicht begonnen. Das sah ich ganz anders.
Anstatt, dass wir anhielten oder wenigstens langsamer fuhren, drückte Jimin ihn von dem Rollstuhl weg. "So, bevor du euch Idioten noch tötest, übernehme ich." Allerdings schien Taehyung nicht loslassen zu wollen, also stieß Jimin ihn mit seiner Hüfte weg. Weswegen das so leicht ging, wollte ich nicht weiter ansprechen. Zum Glück trug er nicht allzu großen Schaden davon und konnte sogar noch mit dem Tempo mithalten. Ich an seiner Stelle läge jetzt verkrüppelt auf dem Boden. Wie dem auch sei, Jimins Selbstsicherheit und seine Kraft erhöhten deutlich das Tempo. Langsam, aber sicher hatte ich mehr Angst wegen diesen beiden Hohlköpfen zu sterben als an den Drogen in meinem Körper. "Leute, wohin fahren wir eigentlich? Gibt's auf dieser Station keine Krankenschwestern?" Abrupt hielt Jimin mit seinen Füßen den Wagen an und auch Taehyung blieb gezwungenermaßen stehen. Das Quietschen der Räder könnte einen glatt taub machen. Fragende Blicke tauschten sie untereinander aus. "Uhm..", machte Jimin, als er mich für einen Moment erblickte. Seine Augen fielen zurück auf seinen guten Freund Taehyung. "Taehyung-ah hat den Wagen geschoben, also habe ich mir keine großen Gedanken gemacht und bin ihm einfach gefolgt."
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Bulletproof Desire
FanficKaum sind die Herbstferien vorbei, muss Dea auch schon zurück nach Seoul, um dort ihren einjährigen Sprachkurs fortzusetzen. Herzlicher Empfang? Fehlanzeige! Das Taxi, das sie in die Stadt bringen soll, gibt den Geist auf, woraufhin sie sich kurzerh...