31. A Bit Closer

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Chapter 31

Einen Augenblick mal. Kam aus seinem Mund der Satz, den ich ihm einige Sekunden davor sagen wollte? Verständnislos wanderten meine Augen über sein gesamtes Gesicht, um seinen Ausdruck auch richtig zu deuten. Ich verstand gerade nicht, wieso auf einmal die Situation umgekehrt war. Die Person, aus dessen Mund diese Worte kommen sollten und die bedrückt sein sollte, war doch eigentlich ich. Was Jeongguk plötzlich ritt, wusste ich keineswegs, aber mir wurde komischerweise anders. Obwohl ich diejenige war, die diese Gedanken aussprechen wollte, weil sie ununterbrochen in meinem Kopf herumschwirrten, fühlte ich mich verletzt. Den ganzen Tag dachte ich darüber nach, wie ich es ihm schonend beibringen sollte, aber nun kam ausgerechnet er auf den Entschluss? War er denn nicht derjenige, der mich liebte?

Meine Verwirrtheit konnte gar nicht in Worte gefasst werden. Ab und zu sprangen meine Lippen voneinander weg und gaben dieses aufplatzende Geräusch von sich, weil ich darauf etwas antworten wollte. Nicht einmal in meinem Kopf hatte ich mich für einen anständigen Satz entschieden, also hatte ich auch keinen für ihn parat. Es klang jetzt ein wenig komisch, aber unerwarteterweise fühlte ich mich ungeliebt. Wenn man in Filmen hörte, dass eine Person es langsamer angehen wollte, meinte diese meistens, dass sie es auf der Stelle beenden sollten. Jetzt erst verstand ich, welche Auswirkungen so etwas hatte. Beide meiner Augenbrauen senkten sich in die Tiefe und ließen meine Mimik nicht so erfreulich aussehen, eher bedrückt.

Blitzschnell trafen sich unsere Augen erneut, in denen ich sehen konnte, dass er viel mehr Leid ertrug als ich. Sein gezwungenes Lächeln, das er noch nicht ein einziges Mal abgesetzt hatte, merkte auch deutlich an, dass er seine Gedanken und Gefühle unterdrückte. "Das ist doch das, was du gerade sagen wolltest, aber halt mit meinem Namen, oder?", brach er die Stille in der Eingangshalle, in der nur wir beide waren. Sein Über-Den-Tellerrand-Schauen war wie sonst überraschend, aber diesmal auch beängstigend. War ich so leicht zu durchschauen oder war er einfach nur schlau genug? Je mehr er tat, desto verwirrter, überforderter und verletzter fühlte ich mich. Jedes Wort, das er von sich gab, war, wenn man genauer darüber nachdachte, eine Verurteilung mir gegenüber.

"I-Ich..", stotterte ich unsicher heraus und mir wurde bewusst, dass ich ohne Mühe heute keinen vollständigen Satz mehr herausbringen würde. Meinen Blick wandte ich von ihm ab, senkte meinen Kopf leicht und presste meine Lippen aufeinander. Manchmal fühlte ich mich bei ihm wie bei einem Polizeiverhör. "J-ja.", gab ich leise und nickend von mir. "Und wie hat es sich angefühlt?", fragte er mich mit einer etwas tieferen Stimmlage. Meine Augen richtete ich flüchtig zu ihm, ohne ihm ein weiteres Mal in seine Augen zu schauen. Sofort senkte ich sie wieder, weil ich mir seinen Gesichtsausdruck doch nicht ziehen konnte. Ich fühlte mich immer noch, wie ich es zu Beginn tat, aber ich wollte ihm das nicht sagen. Auf das Spiel, das er im jetzigen Moment spielte, wollte ich nicht eingehen. Mir war klar, was er bezwecken wollte.

"Was denkst du denn?", stellte ich eine Gegenfrage, weil ich ihm nicht direkt sagen wollte, dass es schon ein wenig weh tat. Bevor ich eine Antwort bekam, spürte ich seine weichen, zitternden Finger, die über meine Wange liefen. Ich traute mich genauso wenig wie zuvor hochzugucken. "Mhm, schmerzvoll, ungeliebt, unverstanden, weggedrängt.. Vielleicht auch so, als hätte man dein Herz genommen und gegen eine Wand geschmissen, damit es zerbricht?" Vielleicht hatte es sich in meinem Fall nicht so angefühlt, wie er als letztes beschrieb, aber die ersten trafen teilweise zu. Ohne direkt auf seine Antwort einzugehen, sagte ich meine Meinung, die mir unbewusst in den Kopf sprang, dazu:"Du tust direkt so, als hätte ich mit dir Schluss gemacht. Weißt du, ich hätte dir, wie es bei Seokjin Oppa und Jane-ah der Fall war, einen Korb geben können.. einfach so.. aber das habe ich nicht. Ich wollte dir eine Chance geben, damit du mir deine Liebe beweisen kannst, weil du es verdient hast."

Während ich die ganze Zeit sprach, schaffte ich es meine Augen auf ihn zu lenken. Doch als ich ihn ansah, schaute er in irgendeine andere Richtung, doch sein Ohr war zu mir gewandt. Nachdem ich fertig war, brauchte er nicht einmal eine Minute, um die Arme um mich zu schlingen und meinen Körper an seinen zu drücken. Mit seiner Hand drückte er meinen Kopf leicht von hinten über seine Schulter, weil ich ja nicht so eine kleine Person war. "Ich weiß, ich weiß, aber du gibst mir nicht viele Möglichkeiten dazu. Das soll jetzt kein Angriff sein, aber es ist nicht einfach, wenn dein Gegenüber in solchen Sachen praktisch blind ist." Dank seinem Geständnis über meine Zurechnungsfähigkeit in Sachen Liebe, erröteten aus Scham meine Wangen in einem leichten Rosa. Mich überforderte die Tatsache, dass er auf meine Worte nicht wütend reagierte, sondern eher auf eine eigene Weise verständnisvoll.

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