65. Strange Night

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Chapter 65

Apo. Apo. Apo. Apo. Wer spammte mich mitten in der Nacht zu? Nach dem vierten und lautesten "Apo", das das Geräusch der KakaoTalk-App war, wenn man eine Nachricht bekam, wusste ich, dass ich am Schlafen war. Keine Ahnung, wie oft mein Handy schon vorher geläutet hatte, doch ich bekam nur vier Benachrichtigungen mit. Seit dem ersten "Apo" hatten sich Kopfschmerzen eingeschlichen. Hieß das überhaupt "Apo"? Diese Schmerzen und diese Geräusche von meinem Handy fühlten sich wie ein Presslufthammer an, der sich immer stärker und tiefer in mein Hirn bohrte. Ich fühlte mich, als hätte ich einen schlimmen Kater, jedoch konnte ich mich daran erinnern, getrunken zu haben. Einen Augenblick mal, ich konnte mich nicht einmal daran erinnern, schlafen gegangen zu sein, geschweige denn was ich getan hatte, bevor ich eingeschlafen war. Irgendetwas stimmte hier nicht. Ein weiteres "Apo" ertönte. Wütend über dieses nervende, penetrante Geräusch, aber gleichzeitig auch neugierig, wer was von mir wollte und wieso ich mich nicht direkt an "vorhin" erinnern konnte und wieso ich so schlimme Kopfschmerzen hatte, öffnete ich mühselig ein Auge nach dem anderen.

Noch ein bisschen neben der Spur, fiel mir auf den ersten Blick nur auf, dass ich mich in einem dunklen Raum befand. Je länger ich auf einen Punkt starrte, desto mehr kam ich zu meinen Sinnen. Der Raum, in dem ich mich befand, war gar nicht so dunkel. Die rechte Hälfte des Raumes wurde immer heller, als ich meinen Kopf vorsichtig zur Seite drehte. Selbst das Drehen meines Kopfes bereitete mir noch mehr Kopfschmerzen, weswegen ich mir ordentlich Zeit dabei ließ. Oh, da war ein Fenster. Seit wann hatte ich in meinem Zimmer im Big Hit-Gebäude ein Fenster? Meine Augen etwas zusammenkneifend, weil das Licht des Vollmondes mich fast schon blendete, blickte ich aus dem Fenster. So grell und so schön und so groß hatte ich den Mond noch nie erlebt. Sogar Sterne leisteten dem Mond am Nachthimmel Gesellschaft, was eine Seltenheit war. Dass ich jemals Sterne an Seouls Nachthimmel zu Gesicht bekommen würde, wer hätte das gedacht? Was? Sterne an Seouls Nachthimmel? Das ging doch gar nicht wegen der vielen Reklametafeln und Stadtlichtern! War ich überhaupt in Seoul?

Etwas schneller als zuvor ließ ich meinen Blick über das Zimmer wandern. Nun war ich so sehr bei Bewusstsein, dass ich deutlich erkennen konnte, dass ich nicht im Big Hit war. Dieses Zimmer kannte ich gar nicht. Ich war noch nie hier drin gewesen. Okay, es könnte ein Zimmer im Big Hit sein, aber dann wären da keine Sterne am Nachthimmel und der Mond würde nicht so grell leuchten. Ein wenig panisch ließ ich erneut meine Augen durch das Zimmer fahren. Es handelte sich hierbei nicht um ein eigenartiges Zimmer, aber an irgendetwas erinnerte es mich. Wo zur Hölle war ich? Aus welchem Grund auch immer wollte ich mich aufrecht hinsetzen und eventuell aus dem Bett springen, um abzuhauen, als ich einen schweren Druck um meine linke Hand spürte. Mhm? Die reflexartige Panik verschwand unverzüglich und ich schaute runter zu meiner Hand. Ein schlafender Jeongguk, was ich dank des Mondlichtes auf den ersten Blick entdecken konnte, der nur mit einem Teil seines Oberkörpers auf meinem Bett lag, hielt meine Hand fest. Dass es mir nicht schon vorher aufgefallen war, wunderte mich. Meine Augen wanderten meinen Arm weiter hoch, da ich beim Abknicken meines Armes etwas an meiner Armkehle spürte.

Nachdenklich starrte ich den Venenkatheter an, an dem ein langes Röhrchen befestigt war, das, wie es nicht hätte anders sein können, zu einer Infusion führte. Daher kam mir also dieses Zimmer bekannt vor. Nun stellte sich aber die Frage, wieso ich in einem verdammten Krankenhaus war? Fragend sah ich zu Jeongguk rüber, der sich kein Stück gerührt hatte. Was war passiert? Etwas traurig musterte ich ihn. So kräftig wie er meine Hand festhielt, hatte er sich sicherlich ungeheure Sorgen gemacht. Ich fragte mich ebenfalls, wie lange ich geschlafen hatte und wie lange er schon an meiner Seite war. Ob er überhaupt hier sein durfte? Das würde doch nur Ärger geben. Obwohl ich nicht wusste, was vorgefallen war, fühlte ich mich schuldig. Mit meiner freien Hand streichelte ich ihm schmerzlich lächelnd über die Haare. Wie weich sie doch waren. Sie fühlten sich fast schon wie frisch gewaschen an, also war er nicht länger als einen Tag hier. Noch nicht einmal mehr als 12 Stunden. Das war gut. Eigentlich wollte ich mich nicht in den Vordergrund drängen und trotzdem hatte ich es irgendwie geschafft, jedem noch mehr Ärger zu bereiten.

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