52. Confrontation

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Chapter 52

Ein Geräusch drang nach und nach in meinen Schädel, bis es mich letztendlich aufweckte. Erst im Halbschlaf bemerkte ich, woher dieses nervtötende, nicht aufhörende Geräusch kam. Meine Augen stets geschlossen, fragte ich mich, wer in der früh etwas von mir wollte. Ob es nach zwölf Uhr war, zog ich nicht in Erwägung. Grummelnd drehte ich mich zur Seite und öffnete friedvoll meine Augen. Irgendetwas in mir sagte, dass ich mich nicht abhetzen sollte. Wenn es so wichtig wäre, würde die Person vor meiner Haustür auf mich warten. Beim Greifen nach meinem Handy weiteten sich meine Augen um ein Weiteres. Auf meinem Display erblickte ich die Uhrzeit 9:38 Uhr. Ganz ehrlich, wer wollte etwas von mir um diese Uhrzeit? Zwar schellte diese Person nicht Sturm, klingelte aber mehr als fünfmal. Nach jedem Klingen ließ sie sich etwas Zeit, bevor sie nochmal die Klingel betätigte. Der Paketbote kam nie so früh, dabei hatte ich noch nicht einmal irgendetwas bestellt. Für die Post hatte man einen Briefkasten, logischerweise. Eine andere Erklärung für die Identität des Dauerschellers oder den Grund, wieso er ausgerechnet jetzt was von mir wollte, fand ich nicht. Einen Moment, wenn dies Jeongguk an der Tür war, müsste er mir sehr gute Gründe nennen, um sich in dieser Morgenstunde bei mir blicken zu lassen.

Von meinem Handy weg wanderte mein Blick runter zu Lynn, die diesmal auf der Matratze schlief, auf der auch Jeongguk schonmal übernachtet hatte. Diese verzog ihr Gesicht und bewegte sich hin und her. Extra seinetwegen sollte sie nicht so früh aufwachen müssen, also kam ich aus dem Bett, zog mir flott meinen Bademantel drüber und rutschte über den Boden zur Tür. Ein weiteres Klingeln folgte, als ich die Tür aufriss. Da ich mir aus irgendeinem Grund sicher war, dass Jeongguk derjenige war, der vor meiner Tür stand, hatte ich schon den Münd geöffnet, um ihn anzufauchen und darauf hinzuweisen, dass die Leute hier noch schliefen. Als mir dann aber drei Männer, mehr oder weniger bekannt, gegenüberstanden, fiel von meinem geöffneten Mund die Kinnlade ein Stückchen weiter runter. Der Anblick von Song Hobeom, der Manager der Bangtan Boys, und der zwei großen Männer, die in Anzügen hinter ihm standen, ließen mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen.

Die plötzliche Angst und Unruhe brachten mein Herz zum schneller Schlagen. Um keine Furcht zu zeigen, schloss ich sofort meinen Mund und deutete eine knappe Verbeugung mit meinem Kopf an. "Guten Morgen, die Herren.", begrüßte ich sie unsicher und musste innerlich schlucken. Ich war viel zu nervös, um mir auszumalen, wieso sie hier waren und was sie von mir wollten. "Long time no see, miss Dea. Oh, ich habe ja vergessen, dass du eigentlich Koreanisch sprechen kannst. Guten Morgen." Die Jungs hatten mir damals immer erzählt, wie toll und nett sie ihren Manager fanden, allerdings merkte ich momentan nichts davon. Diese düstere Aura, die ihn umgab, jagte mir Angst ein. Sicherlich waren sie gekommen, um mich zu bestrafen, weil ich mich mit den Jungs abgab. Im Grunde wollte ich ihnen einfach die Tür vor der Nase zuknallen und nicht mehr aus meiner Wohnung kommen, aber ich wusste, was das für Konsequenzen für Jeongguk mit sich trug. Wenn ich ihnen gegenüber bissig und unfreundlich bin, würde das bestimmt kein gutes Ende finden. Jetzt hieß es, freundlich und höflich bleiben.

Wenn ich ruhig und vorsichtig genug an die Sache heranging, sollte der Rest kein Problem darstellen. Ich würde mir anhören, was sie zu sagen hätten, und dann mit meinen Gedanken und Ideen ankommen. Das war jedenfalls mein Plan. "Wie kann ich Ihnen weiterhelfen? Sie haben sicherlich ein Anliegen, wenn sie sich extra die Mühe gemacht haben, meine Adresse herauszufinden.", meinte ich gezwungenermaßen gelassen. Die Tatsache, dass sie in der Lage waren, meine Adresse einfach mir nichts, dir nichts herauszufinden, ließ das Blut in meinen Adern gefrieren. Ich wollte gar nicht wissen, wozu sie noch in der Lage waren. Dass ich ihm ein wenig zu sarkastisch geantwortet hatte, fiel mir erst nach der Aussprache meiner Antwort auf. Auf seinem Gesicht, das mich davor arrogant gemustert hatte, bildete sich ein verschmitztes Lächeln. Die Männer hinter ihm rührten sich nicht und sagten ebenfalls kein einziges Wort. "Im Namen von Bang Sihyuk, dem CEO, lade ich dich ins Big Hit Entertainment ein, um die vergangenen Geschehnisse höchstpersönlich mit ihm zu besprechen.", verkündete Hobeom-ssi kurz und knapp.

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