Kapitel 30

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Wir liefen durch die vielen Gänge zum Hinterausgang. Zum Glück war es von da nicht weit zu ihrem Auto.

Als wir dort ankamen, trug mich Phil immer noch. Vorsichtig half er mir ins Auto. Dann stiegen auch die anderen ein und Phil fuhr los zu ihrer Wohnung.

Als wir dort ankamen trug mich Phil wieder die Treppen hinauf und brachte mich ins Wohnzimmer. Dort lies er mich auf die Couch nieder.

Dann setze sich auch Mike zu mir. "Ossama und ich besorgen schnell deine Tabletten ok?" rief phil zu uns herein und gleich darauf hörte man die Tür auch schon ins Schloss fallen.

Ihr könnt uns doch jetzt nicht alleine lassen... Hallo...?

"Wie gehts dir?" unterbrach schließlich Mike die unangenehme Stille. "Naja..." war alles was ich darauf antwortete. Ich wollte nicht reden, nicht jetzt..

"Du weißt wir sind zwar keine Freunde mehr, aber wenn irgend etwas ist kannst du immer mit mir reden. Vergiss dass nie." sagte Mike dann und sah mir in die Augen.

Er hatte so wunderschöne Augen. Blau und tief wie der Ozean. Man könnte sich grad in ihnen verlieren...
Stopp! Halt! Was dachte ich da bitte...?

"Nein nein, keine Sorge mir gehts gut." antwortete ich ihm schnell. Diese Lüge ging mir inzwischen so leicht über die Lippen und bis jetzt hatte sie auch jeder geglaubt. Zum Glück...

Mikes Sicht:

"Nein nein, keine Sorge mir gehts gut." antwortete er mir. Doch ich erkannte dass er log. Dafür kenne ich ihn einfach zu gut.

Aber ich erwarte auch nicht dass er mir erzählt was ihn bedrückt. Dafür habe ich einfach zu viele Fehler gemacht. Und ja, ich gab mir die Schuld am Ende unserer Freundschaft.
Ich war nicht für ihn da als er mich brauchte und genau das will ich jetzt ändern. Deshalb auch dieser Satz vorher. Aber wenn er nichts mehr mit mir zu tun haben möchte, ist das auch ok. Hauptsache ihm gehts gut...

Plötzlich gab Lukas Handy ein Geräusch von sich. Sobald Lukas darauf geschaut hatte, wurde sein Gesicht blass und er starrte geschockt auf sein Handy.

"Lukas was ist los?" frage ich ihn sofort besorgt. Doch ich bekam keine Antwort.

Plötzlich sah ich wie seine Augen immer glasiger werden, und dann rollen auch schon die ersten Tränen seine Wangen hinunter. Es werden immer mehr und mehr und vereinzelt kann man schon sein leises Schluchzen hören.

Ich wusste nicht was ich jetzt tun sollte. Soll ich ihn fragen was los ist? Soll ich ihn in Ruhe lassen? Ich hatte keine Ahnung... Ich war irgendwie überfordert mit allem...

Doch schließlich tat ich dass, was mir auch am meisten geholfen hätte. Ohne lange zu überlegen rutschte ich zu ihm rüber und legte meine Arme um ihn. Ich zog ihn sanft zu mir und legte meine Arme um ihn. Langsam begann ich auch über seine Haare und den Rücken zu streicheln.

Unter seinem Hoodie konnte ich deutlich seinen dünnen, fast schon mageren Körper spüren. Er war ja immer schon dünn, aber so?
Er wirkte so klein, so zerbrechlich... So als müsste jemand ihm helfen, auf ihn aufpassen...
Das bewirkte in mir irgendwie den enormem Beschützerinstinkt.

Ich merkte, dass ich ihm helfen will. Ich will auf ihn aufpassen...
Ich will dass es ihm wieder besser geht, dass er glücklich ist. Denn man merkt ihm deutlich an dass es ihm nicht gut geht...

Am Anfang bewegte sich Lukas gar nicht und ich hatte schon Angst dass er mich wegstoßen würde, doch dann, als hätte sich ein Schalter in seinem Kopf umgelegt, drückte er sich richtig an mich und weinte immer weiter. Was war nur mit ihm los? Was war passiert?

Obwohl mein Pulli mittlerweile schon leicht nass war, machte Lukas nicht​ den Anschein aufzuhören. Er vergrub seinen Kopf regelrecht in meinem Pulli, doch es störte mich nicht.

Im Gegenteil, ich genoss seine Nähe. Erst jetzt merkte ich wieder wie sehr ich diesen Jungen doch brauchte...

Wie war euer Tag so?❤🌹

All about you || Mukas [pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt