Chapter 35

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Es glich fast einer Erlösung als wir endlich an der Schule hielten. Mit einem ,,Tschau Mama!", verabschiedete ich mich, und bevor sie auch nur noch eine ihrer dämlichen Fragen stellen konnte, hastete ich schon in Richtung Schule. Auf dem Hof ließ ich meinen Blick suchend über die Menge schweifen, in der Hoffnung meine beste Freundin zu finden. Stattdessen erblickte ich jemand Anderen. Taddl. Die Hände in den Hosentaschen vergraben, stand er etwa zwanzig Meter entfernt bei seiner Clique und war anscheinend in ein angeregtes Gespräch vertieft. Ich konnte nicht anders, als ihn anzustarren. Zwar ärgerte ich mich ziemlich für diesen Gedanken, doch fand ich, dass er knuddelig aussah. Seine gefärbten Haare fielen ihm ungestylt über die Stirn und die blauen Augen musterten seinen Gegenüber aufmerksam. Doch irgendwie schienen sie blass. Als wäre ihnen der Glanz der sie noch vor ein paar Tagen erfüllt hatte genommen worden. Bevor ich weiter träumen konnte, wurden meine Gedanken aprupt unterbrochen. Ein Junge aus Taddls Clique hatte mich entdeckt, und zeigte nun mit seinem dicken Wurstfinger auf mich. Sofort lief ich puderrot an, und wollte am liebsten im Erdboden versinken. Trotzdem schaute ich nicht weg. Aus Trotz wahrscheinlich. Die meisten musterten mich abwertend. Taddls' Gesichtsausdruck konnte ich nicht deuten. Ein besonders großer und angsteinflößender Typ löste sich aus der Gruppe, und kam geradewegs auf mich zu. ,, Naw, wen haben wir denn da? Bist du eine kleiner Gaylord, oder warum starrst du TJ so an?", höhnte er mit rauer Stimme. Er machte mir Angst, das musste ich zugeben. Trotzdem presste ich meine Lippen aufeinander, und erwiderte seinen kalten Blick stur. Mit den Augen schoss ich Todesflammen auf ihn ab. Doch das schien ihn nicht im Geringsten zu jucken. Er grinste nur böse. Ich hörte Taddl irgendetwas wie ,,Lass ihn!" rufen. Doch auch darauf schien er nicht zu hören. Ein schwarzhaariges Mädchen Schritt auf uns zu. Jessica. Meine Rettung. ,,Ähm...Sorry, aber er ist nicht schwul. Er mag mich. Das weiß ich!", keifte sie den Typen an, und warf sich an meinen Hals. Anscheinend hatte sie gehört, was er gesagt hatte. Ich warf ihr einen kurzen dankbaren Blick zu. Doch der riesige Junge ignorierte auch sie. Höhnisch schaute er auf mich herab. Ich hatte mich noch nie so klein gefühlt, wie in diesem Moment. Dann riss er mir plötzlich meinen Zopfgummi aus den Haaren, sodass diese mir wieder ins' Gesicht fielen. ,,Was haben wir denn da, Fee? Ist das etwa ein Blümchenband?", lachte er, und hielt den Gummi hoch über mich in die Luft.

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Manu, das Opfer. 😂
Wie geht es euch so? Schreibt mir doch einfach mal einen Kommi, das macht mich glücklich. :3
LG.

Blumenprinzessin ~ GLPaddlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt