Chapter 62

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Sorry, dass die letzten Tage nichts kam, aber ich bin nicht wirklich dazu gekommen, mich an die Geschichte zu setzen.
Gestern stand ich auf einem Kirchturm, und habe auf den riesigen Weihnachtsmarkt herunter geschaut. Die Aussicht war echt wundervoll. Wer sowas irgendwann nicht auch mal gemacht hat, der hat definitiv etwas verpasst.
Ok, genug uninteressantes Zeug geschrieben. Bis morgen, oder vielleicht heute. Möglich, dass ich als Entschädigung eine klitzekleine Lesenacht mache, mal schauen.
LG:)

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In der großen Pause führten wir die Neue durch die Schule- sie und Jessica verstanden sich prächtig. Außerdem stellten wir sie Jana, Finn und Taddl vor, die gerade am Spind meiner besten Freundin herum gammelten. Auch wenn Betty Taddls Tattoos und seine blauen Haare anfangs schräg gemustert hatte, kam sie gut mit allen klar.

Nach der Schule fing Taddl mich am Schultor ab. Ich meinte zu Jana, dass sie schon einmal vorgehen solle- diese grinste und packte den irritierten Finn am Ärmel, um ihn wegzuziehen. Taddl schaute verlegen zur Seite, und steckte seine Hände in die Jackentaschen. ,,Hi. Was ist los?" Aufmerksam schaute ich ihm dabei zu, wie er nervös seine Mütze zurecht rückte. ,,Ja genau. Ich wollte fragen ob- ob du Bock hast mal mit mir allein... am Wochenende aufn' Weihnachtsmarkt zu gehen. Einfach mal gemütlich drüberbummeln, und den ganzen Stuff anschauen." Er blinzelte gegen die Sonne, als er seinen Blick hob und mir in mein Gesicht schaute. ,,Ja, warum nicht?" Ich tat gelassen, doch innerlich musste ich einen Freudenschrei unterdrücken. Angestrengt konzentrierte ich mich darauf, nicht auf der Stelle zu explodieren. Taddl und ich auf einem Weihnachtsmarkt? Zu zweit? Wie romantisch...
,,Cool." Jetzt grinste der Blauhaarige erleichtert. Ich lächelte ihm zu, und zusammen stiegen wir in den Bus, den uns die anderen schon mindestens zwanzig Sekunden offengehalten hatten. Dankbar grinste ich Jana an. Der Busfahrer musterte uns genervt durch den Rückspiegel, und fuhr dann los.

Am Abend hatte ich mich noch mit Jana zum Eislaufen verabredet. Ihr Vater Martin fuhr uns zu einer Eisbahn die etwas abseits der Stadt lag und wünschte uns viel Spaß. ,,Aber sei pünktlich zuhause.",ermahnte er seine Tochter. ,,Ja Papi. Bis dann." Mit heulendem Motor fuhr ihr Vater davon, dann standen wir allein im Dunklen. Zusammen liefen wir durch ein kleineres Waldstück, dann erstreckte sich die Bahn in ihrer vollen Pracht vor uns. Sie war mit Lichterketten in allen möglichen Farben beleuchtet, und beschmückte Tannenbäume standen vereinzelt am Rand. Um diese Zeit waren keine Kinder mehr auf der Bahn, nur ein paar junge Erwachsene, die die abendliche Stille zu genießen schienen.
Jana hatte ihre eigenen Schlittschuhe mitgebracht, ich musste mir welche ausleihen gehen.
Wir hatten viel Spaß zusammen, auch wenn sich ganz offensichtlich ein paar wenige Paare durch unsere Anwesenheit gestört gefühlt hatten. Da ich noch ziemlich wackelig auf dem Eis war, brachte mir Jana erstmal alle Grundlagen bei, sie selber konnte perfekt rückwärts fahren, und eine Pirouette war sauberer als die andere. Kein Wunder, dass die Leute anfingen zu glotzen. Irgendwann setzte ich mich erschöpft auf eines der Anfängergefährte, und Jana schob mich jauchzend über's Eis.

Blumenprinzessin ~ GLPaddlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt