Chapter 56

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Die Herbstmonate vergingen im Sauseschritt. Es wurde immer kälter, die Nächte länger und die Tage kürzer. Der Winter hatte angefangen.
Schule war immer stressiger geworden, Jess immer angenehmer und Taddl schoss immer mehr in die Höhe. Mittlerweile hätte er mir ganz einfach von ein paar Zentimetern Höhe auf den Kopf spucken können. Nur ich blieb der Streber in Zwergengröße.
Woche für Woche wachte ich nachts von Hundegejaule und Männergefluche auf. ,,Nachbarn", dachte ich dann bei mir, und schlief wieder ein. Es war Anfang- Mitte Dezember. Nachmittags, wenn wir von der Schule kamen dämmerte es immer schon, und die Temperaturen lagen unter dem Gefrierpunkt. Sowohl bei Tag, als auch bei Nacht. Meine Mutter war schon total in Weihnachtsstimmung, und der Zimtgeruch, welcher sowieso schon das ganze Jahr über in unserem Haus lag, wurde durch Räucherkerzen, Vanille, Lebkuchen und Apfelsinen verstärkt. Ich saß gerade an einem Mittwochnachmittag, es war der zehnte Dezember, an meinem Schreibtisch, und erledigte Hausaufgaben. Dabei schwiff mein Blick immer wieder aus dem Fenster. Verträumt beobachtete ich die dicken Schneeflocken, welche sachte vom grauen Winterhimmel fielen. Eine Handvoll Kinder bauten im Innenhof einen großen Schneemann, und bestückten Letzteren mit teuer aussehendem Baumschmuck. ,,Na wenn das keinen Ärger geben wird", dachte ich und grinste. Aprupt wurde ich aus meinen träumerischen Gedanken gerissen, als es klingelte. ,,Das ist für dich, Schatz!", rief meine Mutter, als sie ein paar knappe Worte mit der Person an der Sprechanlage gewechselt hatte. Also ließ ich meine sowieso fast fertigen Hausaufgaben liegen, und lief selbst zur Sprechanlage. ,,Ja?", meldete ich mich. ,,Hey, Prinzesschen. Es ist so tolles Wetter. Komm doch runter, aber zieh' dich warm an.", empfing mich Taddls Stimme. ,,O-okay. Warum eigentlich nicht. Bis gleich." Mit einem vorfreudigen Lächeln zog ich mir meine dicke Winterjacke, Mütze, Handschuh' und meine noch etwas feuchten Schuhe an, und sprintete nach einem kurzen Wortwechsel mit meiner Mutter das Treppenhaus hinunter. Außer Atem kam ich unten an, und zog mit einem Ruck die schwere Haustür auf. Ich musste lächeln, als ich sah, wer mich erwartete. Vor'm Hauseingang standen Taddl, Jess, Jana und Finn. Taddl und Jessica hatten beide einen Schlitten dabei, Jana zwei Porutscher, und Finn kehrte gerade eifrig Schnee von den Briefkästen, um einen Schneeball zu formen, den er in der nächsten Sekunde auch schon auf mich pfefferte. Lachend duckte ich mich, und der Schneeball pfiff knapp über meinen Kopf hinweg, an die Hauswand. ,,Hey Leuts.", begrüßte ich die Umstehenden, und wurde mit einem Vierstimmigen ,,Hi" zurückgegrüßt.

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Yeey, Christmasvibes^-^

Blumenprinzessin ~ GLPaddlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt