Chapter 32

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Ich schlotterte, und schlang schützend die Arme um meinen Oberkörper. Es war inzwischen doch ziemlich kühl geworden, ganz ohne Jacke. Wie gerne würde ich jetzt dort unten sitzen, in seinen wärmenden Armen. Doch es ging nun einmal nicht. Taddl hatte mit meiner Zuneigung zu ihm gespielt, und sie schamlos ausgenutzt. Ein kleiner Schluchzer entwich meinen Lippen. Ertappt stoppte Janas Bruder seine Melodie, und schaute zu mir auf. Unsere Blicke kreuzten sich. ,,Prinzessin", formte er mit den Lippen, sagte aber keinen Ton. Ein Schauer lief mir über den Rücken, und die Zeit schien stehen zu bleiben. Wir sahen uns an. Sekunden. Minuten. Ich war gefesselt von seinen Augen, die das silbrige Mondlicht reflektierten. Verlegen wandte der Blauhaarige den Blick ab, klopfte sich seine Hosen sauber, und verschwand im Inneren des Hauses. Ich seufzte schwer. Ein letzter Blick zum Mond, der Inzwischen fast hinter einer Wolke verschwunden war, eine letzte Brise, die meine Haare verwuschelte, dann verließ ich fröstelnd den Balkon. Müde ließ ich mich in das weiche Bett meiner besten Freundin sinken. Mit Taddls wunderschöner Melodie im Kopf versank ich endlich im Land der Träume.
Ich lief einen langen Gang entlang. Kein Ende und erstrecht kein Licht in Sicht. ,,Du naives Ding!" Daisys Stimme. Irritiert schaute ich mich um. Weit und breit niemand zu sehen. ,,Du hättest dich mit mir zufrieden geben sollen." Jessica. ,,Schwuchtel!" Taddl. ,,Du bist ein Niemand. Du armseliges Stück Dreck!" Das war eindeutig Finn. Mittlerweile brannten salzige Tränen in meinen Augen. ,,Du Idiot! Dachtest du echt ich würde dich mögen, geschweige denn lieben?" Taddls Stimme. Darauf ein höhnisches Lachen. Weitere Vorwürfe. Weitere Beschimpfungen. Verzweifelt drehte ich mich im Kreis, begann zu rennen. Da! Das Ende das Ganges. Dort stand Jana, die Arme ausgebreitet, und beruhigend lächelnd. ,,Komm Manu! Nur noch ein Stück, dann bist du bei mir.", rief sie sanft. Ich begann schneller zu rennen, stolperte über meine Füße, fiel hin, und stand wieder auf. Gleich war ich bei Jana. In Sicherheit, Geborgenheit. Doch bevor ich meine beste Freundin erreichte fiel ich in ein großes schwarzes Loch, welches sich plötzlich vor mir aufgetan hatte. Unendliche Tiefen, die mich verschlingen wollten.

,,Rappelts' bei dir, Manu?!", weckte mich Jana aus dem Land der Träume. ,,Was ist denn jetzt schon wieder?" Müde hievte ich mich aus ihrem Bett hoch. Ups. Ich hatte wohl hier geschlafen. Und so war es dann auch. ,,Was fällt dir denn bitte ein?! Ich mache mir in der Schule riesengroße Sorgen um euch, und dann liegt ihr, du und Taddl, schlummernd hier im Haus! Echt mal. Nicht mal eine einzige Nacht kann man euch allein lassen!", meckerte die Dunkelblonde aufgebracht.

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Viel Spaß mit dem Teil. :)
Ich muss jetzt erstmal lernen gehen...aber wir wissen sowieso, dass ich das nicht machen werde*-*
LG, Tabea

Blumenprinzessin ~ GLPaddlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt