Kapitel 8

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"Na Tiger? Hast du dich wieder beruhigt und genießt die wundervolle Abendsonne Deutschlands wie du sie lange nicht mehr erlebt hast?", fragte mich Marco, legte einen Arm um meine Schulter und zog sich den Stuhl an meinem Terrassentisch ran, um sich gleich darauf auf jenen nieder zu lassen.
"Was läuft denn bei dir falsch?", erwiderte ich seine Frage nur mit einer Gegenfrage und bemerkte wie nun auch Manuel neben mir Platz nahm.
"War nur ne Frage. Immerhin hast du seit ner Weile keinen Sonnenuntergang in Deutschland mehr so entspannt miterleben dürfen", rechtfertigte Marco seine Frage.
"Auch wenn der Sonnenuntergang hier wahrscheinlich in keinster Weise an die im Meer versinkende Sonne vor Barcelona rankommt", fügte Manuel noch hinzu und blinzelte der untergehenden Sonne entgegen.
"Ja. Aber so ein deutscher Sonnenuntergang mit Bäumen und Natur ist auch mal wieder eine schöne Abwechslung", beantwortete ich schließlich Marco's zu Beginn gestellte Frage.
"Na siehste!", erwiderte dieser nur darauf und schlug mir leicht gegen die Schulter, "wie fandest du eigentlich die Sightseeing Tour durch die Stadt?"
Verwirrt von all diesen nebensächlichen Fragen sah ich Marco mit zusammengeschoben Augenbrauen an.
"Gut... Warum...?", beantwortete und fragte ich kurz darauf erneut verwirrt.
"Ach, Wir dachten nur nach der Auseinandersetzung mit Bernd gestern wäre deine Stimmung ziemlich am Tiefpunkt gewesen", erklärte nun Manuel.
"War sie auch weil der Dummbatzen nur Müll redet solang der Tag lang ist! Und dann traut sich der Wixer auch noch solche Worte in den Mund zu nehmen!"
Ich spürte wie die Wut, die ich nach Bernd's Worten in meinem Körper brodeln gespürt hatte, langsam wieder aufquillte, wie ein ruhender Vulkan in dem sich die Lava langsam wieder ihren Weg nach oben bahnte.
"Genau sowas hatten wir eigentlich erwartet anzutreffen", murmelte Marco daraufhin.
"Was-?"
"Marc, wir wollten mit dir über die Aktion reden. Meinst du nicht was du gesagt hast war ein wenig überzogen?", fragte Manuel sanft mit väterlicher Stimme, Immer darauf bedacht, dass ich jeden Moment ausbrechen könnte.
"Überzogen?!", fragte ich fassungslos, das war doch wohl nicht ihr Ernst! "Bernd hat-"
"Wir wissen was Bernd getan hat Marc aber es enttäuscht uns einfach zu sehen, dass du auf sein Niveau herabsinkst", unterbrach mich nun Marco.
"Ist das dein Ernst Reus?! Hast du überhaupt mitgekriegt was er gesagt hat?!"
"Nicht alles, Nein aber das ist noch lang kein Grund Tätigkeiten mit ins Spiel zu bringen", antwortete Marco sofort.
"Ihr habt sie doch nicht mehr alle! Der Vollidiot bezeichnet mich als einen Schwanzlutscher und dann soll ich noch die Beherrschung behalten?! Ihr habt doch ne Schraube locker!", mit diesen wütenden Worten stand ich von meinem Gartenstuhl auf und stieß diesen dabei weit hinter mich. Brodelnd und kurz vorm überlaufen verließ ich die breit hergerichtete Terrasse unseres Hotels und stapfte sauer wieder in das große Gebäude. Der nächste der mir wohl mit einem falschen Wort begegnen würde, würde wohl als Fischfutter enden.
"Aww... Hat der liebe Meisterscheich dir heute keinen Hunderter für deinen Blow Job zugesteckt?"
Und genau nach diesen Worten kam es zur Explosion.
Augenblicklich verstummte das gehässige Lachen und das dumme Grinsen aus Bernd's Gesicht verschwand. Ich hatte ihn mit meinem Arm an seiner Kehle gegen die nächstbeste Wand gedrückt.
"Noch ein Wort Leno und ich werde dich nie wieder als Konkurrenz um mich haben müssen! Wenn ich so drüber nachdenke klingt das sogar ganz verlockend also provozier mich nicht weiter oder du bist das Nächste, was sie hier zum Abendessen servieren, verstanden?!", zischte ich dem Leverkusener entgegen, dem jegliche Farbe aus dem Gesicht entwichen war.
"Ich sagte hast du mich verstanden?!", wiederholte ich meine Worte noch einmal lauter doch noch immer gab Leno keinen Ton von sich.
"Weißt du...", hauchte er mit flachem Atem, "wenn Jogi davon erfährt was du hier gerade mit mir machst, brauch ich dich auch nie wieder als Konkurrenz ernst zu nehmen. Nicht das du das jetzt wärst denn selbst meine Oma spielt besser im Tor als du, aber ich wäre immerhin noch so gnädig und würde deine Knochen dort lassen wo sie jetzt sind auch wenn ich bei deinem Anblick manchmal bezweifle, dass du überhaupt welche hast!"
Er schaffte es nun doch tatsächlich auf seine gehauchten Worte frech zu grinsen. In mir explodierte es darauf nur noch mehr.
"Wenn du nicht sofort deine Fresse hälst, Wirst du gar nicht mehr die Möglichkeit haben Jogi davon zu erzählen weil ich dir vorher die Zunge raus reiße!", fauchte ich ihm wieder entgegen und kam seinem wiedererblassten Gesicht gefährlich nahe, während ich meinen Arm mehr gegen seinen Hals drückte, "also halt einfach das Maul und vielleicht, ganz vielleicht, breche ich heute Nacht nicht in dein Zimmer ein und schlitz dir die Kehle auf!"
Ich unterstützte meine Drohung noch einmal mit einem kräftigen Schlag in den Magen, ehe ich von Bernd abließ und dann noch immer brodelnd hinauf in mein Zimmer stapfte.

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