Kapitel 78

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Als wir das Ferienhaus bertraten, das Marco für uns organisiert hatte, blieb mir zunächst die Sprache weg. Am Ende des Flures strahlte uns ein großes offenes Wohnzimmer mit Blick auf's Meer entgegen.
Als ich den freundlich und modern möblierten Raum betrat, fiel mir die offene Küche mit einer großen Kücheninsel auf.
"Wow... Das Haus ist echt richtig schön", sprach Bernd die Worte aus, die in meinem Kopf heruschwirrten.
"Ja, oder? Mario und ich kommen deswegen jedes Jahr hierher. Mal im Winter, mal im Sommer. Wir haben sogar schon überlegt das Haus einfach aufzukaufen. Es hat einen eigenen Privatstrand und ist ideal gelegen", erzählte Marco.
"Was hat euch abgehalten?", fragte Bernd darauf.
"Der Preis und die Kosten die anfallen um das Haus zu unterhalten", erklärte Mario und ließ seine Reisetasche neben sich auf den Boden fallen. Immer darauf bedacht sich nicht zu viel zu bewegen.
"Aber den Spaß hättet ihr euch doch beide locker leisten können. Ihr seid ja Leistungsträger in eurem Verein und verdient nicht grade schlecht", argumentierte ich.
"Ja, aber uns war es einfach zu viel Aufwand. Das Haus ist einfacher für einen Urlaub zu organisieren und dabei auch wesentlich preiswerter", entkräftete Marco meine Argumentation und griff nach seiner und Mario's Reisetasche um sie in ihr Zimmer zu tragen, "wir haben das Zimmer am Ende des Ganges links. Ihr bekommt das rechte. Ein angrenzendes Bad ist auch dabei mit begehbaren Kleiderschrank. Sagt bescheid wenn ihr noch was braucht. Mario und ich wollten erstmal unsere Sachen im Zimmer abstellen und dann an den Strand gehen. Das gute Wetter und die wenigen Sonnenstunden, die uns jetzt noch übrig bleiben, sollten wir nochmal genießen."
Mit diesen Worten verschwand Marco kurz nach ob und brachte die Taschen weg. Kurz darauf erschien er schließlich wieder mit nichts als seinen Puma Boxershorts bekleidet und griff nach Mario's Hand.
"Na komm Sunny", sagte er und zog den Jüngeren mit sich zum Wohnzimmer wo er dann das Haus durch die Terrassentür verließ.
"Wollen wir mit ihnen gehen?", fragte mich Bernd und hielt sowohl meine als auch seine Reisetasche in den Händen.
"Ja. Ich will endlich wieder das Meer hören", antwortete ich und striff mir bereits das T-Shirt vom Körper.
"Gott, vermisst du dein Barcelona schon jetzt so sehr?", fragte Bernd mich neckend und grinste.
"Fast so sehr wie dich wenn du weg bist", konterte ich, grinste und küsste meinen Freund kurz auf die Wange, ehe ich meine Hose zu Boden fallen ließ, aus ihr trat und meinen beiden Freunden zum Meer folgte.
Mario hatte seine übrige Kleidung auch im Sand fallen gelassen als ich den Strand betrat und war bereits knöcheltief mit Marco im Wasser. Die beiden standen nur in Boxershorts gekleidet händchenhalten da und schauten auf das Meer hinaus.
"Marc, komm! Das Wasser ist ein Traum!", rief Marco mir zu als er mich entdeckte und winkte mich zu sich. Auf Befehl trat ich näher zu den beiden bis wir schließlich gemeinsam im Wasser standen.
"Wo ist Bernd?", fragte Mario als ich mich neben ihn gestellt hatte und kuschelte sich an Marco's Seite.
"Er bringt unsere Taschen noch hoch", erklärte ich während ich dabei zusah wie Marco seinen Freund tiefer ins Meer zog bis ihre Hüften schließlich in dem angenehm warmen Wasser versanken. Liebevoll zog Marco ihn zu sich und verwickelte Mario schließlich in einen leidenschaftlichen Kuss. Ich bemerkte wie seine Hand dabei wieder zu Mario's Hintern glitt und prompt fiel mir der Plug ein, den er noch immer in sich haben musste.
Geistesabwesend sah ich dabei zu wie Marco an Mario's Hintern herum machte woraufhin ein Quicken gefolgt von einem Stöhnen erklang. Mario lehnte seinen Kopf erschöpft kurz darauf gegen Marco's Brust welcher nach einiger Zeit wieder seine Hand hervor zog. Wage nahm ich einen blauen Gegenstand in seiner Hand war, den er in seiner Hand drehte und anschließend unter den Bund seiner Boxershorts klemmte.
"Na, das scheint dich noch immer zu faszinieren hmm?", ertönte auf einmal Bernd's Stimme an meinem Ohr, die mich zusammenzucken ließ.
Hastig wandte ich meinen Blick von Mario und Marco ab, die sich nun wieder fest in den Armen hielten und sah zu Bernd, der mich mit einem wissenden Grinsen musterte. Die Röte, die mir in die Wangen schoss, konnte ich einfach nicht aufhalten.
Bernd legte seine Hände an meine Hüfte und drehte mich zu ihm.
"Das brauch dir nicht peinlich sein Engel. Ich bin mir sicher es würde dir gefallen und du würdest gut damit aussehen", versuchte Bernd mich mit einem frechen Grinsen zu beruhigen. Ehe ich auf seine Aussage jedoch antworten konnte, wurde ich von Marco unterbrochen:
"Jungs, wollt ihr eine Runde Volleyball mitspielen? Wir spielen zwei gegen zwei."
"Habt ihr den ein Netz hier?", entgegnete Bernd nur auf seine Frage.
"Ja, haben wir. Das ist in fünf Minuten aufgebaut. Also?", fragte Marco erneut.
"Klar, warum nicht?", erwiderte Bernd, sah kurz Bestätigung suchend zu mir und nickte anschließend zustimmend Marco zu.
Nach fünf Minuten stand das Netz tatsächlich und auch ein Ball war organisiert. Bernd und ich spielten gegen Marco und Mario und so vertrieben wir uns unseren Nachmittag.
"Okay", warf Marco nach einiger Zeit ein, "ich bin dafür, dass wir die Teams tauschen."
"Gut. Dann mach ich mit Mario", entgegnete ich und zog den jungen Dortmunder zu mir.
Nach kurzer Zeit führten Mario und ich und gewannen schließlich die erste Runde.
"Das war Anfängerglück!", entgegnete Marco nur, "die nächste Runde gewinnen wir! Und wenn ihr gewinnt, dürft ihr mit uns machen was ihr wollt! Gewinnen wir allerdings, seid ihr uns einen Tag unterlegen."
"Gut, abgemacht", ging ich Marco's Deal ein und schüttelte ihm die Hand.
Die Runde begann und Mario und ich spielten deutlich koordinierter miteinander. Wir übergaben uns den Ball in perfekten Pässen und ließen auch mal den anderen punkten.
Bei Marco und Bernd hingegen schien dies nicht zu klappen. Ihre Pässe ließen zu wünschen übrig und jeder der beiden wollte unbedingt punkten. So war es schließlich nicht verwunderlich, dass Mario und ich die Runde locker gewannen.
"Ha! Wir haben gewonnen! Super Mario!", rief ich glücklich und schlug mit Mario ein.
"Warum musstest du auch noch einen Wetteinsatz einbringen?!", fragte Bernd genervt und haute den Ball in den Sand.
"Sorry, ich hab nicht damit gerechnet, dass du so egoistisch spielst!", verteidigte sich Marco und eine ernste Diskussion über ihr Spiel begann.
"Okay Jungs, jetzt kommt mal wieder runter!", versuchte ich die beiden Streithähne zu beruhigen und schlang meine Arme von hinten um Bernd's Oberkörper um ihn davon abzuhalten Marco irgendwann anzufallen, "lasst uns den Sonnenuntergang doch lieber genießen. Wer möchte einen Cocktail zur Feier des Tages?"
"Ich nehm gerne einen Sex on the Beach", antwortete Bernd und grinste mich über die Schulter an, "einmal zum trinken und einmal so."
Er drehte sich in meinen Armen und begann meinen Hals mit Küssen zu attackieren.
"Bernd", seufzte ich genießerisch auf und versuchte meinen Freund von mir zu schieben.
"Was denn?", fragte dieser und sah mich verwirrt an, "ich find die Idee super. Du und ich. Wir wälzen uns schön im Sand..."
"Okay, das reicht dann auch jetzt", unterbrach Marco meinen Freund, der mir schon begann die Seiten auf und ab zu streicheln, "wir haben auch Kokosnüsse besorgen lassen. Mario und ich würden uns eine teilen."
Ein wenig besitzergreifend schlang Marco seine Hände um Mario und küsste ihn auf's Haar.
"Alles klar. Dann bin ich gleich wieder da", sagte ich und machte mich daran wieder das Ferienhaus zu betreten um die Cocktails zu mischen und die Kokosnuss vorzubereiten. Nach gut fünf Minuten kam ich schließlich mit den fertigen Getränken wieder zum Strand.
Die drei hatten sich inzwischen in den Sand gesetzt wobei Mario zwischen Marco's Beinen Platz gefunden hatte, der seine Arme um Mario's Hals geschlungen hatte. Bernd saß nach hinten gelehnt auf seine Hände gestützt daneben und betrachtete das Meer.
Ich überreichte zunächst die Kokosnuss in Mario's Hände, ehe ich Bernd seinen Cocktail hinhielt und anschließend neben ihm Platz nahm.
"Ach Jungs", unterbrach Marco die Stille, "was gibt es schöneres als endlich seine Ruhe zu haben und die Zeit mit demjenigen zu verbringen den man liebt?"
"Keine Angst zu haben, dass einen irgendjemand erwischen könnte wenn man das hier tut", antwortete Bernd, zog mich auf seinen Schoß und küsste mich leidenschaftlich.
Er hatte recht. Es gab nichts schöneres als hier im Freien sitzen zu können und Bernd zu küssen. Mit dem Geräusch des Meeresrauschen im Hintergrund. Genauso liebevoll, leidenschaftlich und entspannt wie Bernd den Kuss begonnen hatte, erwiderte ich ihn und vergaß langsam alles um uns herum. Das Cocktailglas stellte ich irgendwo zur Seite und schlang dann die Arme um Bernd's Nacken.
Unser Kuss wurde immer inniger. Bernd legte die Arme um meine Hüfte, streichelte diese sanft auf und ab während meine Finger seinen Nacken graulten.
"Ja, das ist wohl wirklich das Beste an allem", nahm ich auf einmal wieder Marcos Stimme wahr und löste mich von Bernd um zu ihm zu sehen.
Er hielt Mario fest an sich gedrückt und verteilte liebevolle Küsse an seinem Hals und der Schulter.
"Du machst mich so glücklich, weißt du das?", hörte ich Bernds Stimme mit einem Mal wieder leise an meinem Ohr und sah in seine blauen Augen, die so funkelten wie der klare Ozean vor uns.
"Du mich auch", erwiderte ich leise und lehnte meine Stirn an seine. Bernd lächelte darauf und rieb seine Nase kurz an der meinen, was auch bei mir ein Lächeln verursachte.
"Ich liebe dich", hauchte Bernd an meine Lippen.
"Ich dich auch", antwortete ich beinahe sofort und kurz darauf lagen wieder seine Lippen sanft auf meinen.
In diesem Moment wünschte ich mir einfach die Zeit anhalten zu können. Ich war so glücklich wie schon lange nicht mehr. Hier, in Bernds Armen, mit seinen Lippen auf meinen, war der Platz wo ich hingehörte.

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